4 mal meine beiden Findelkinder (da muss man schon fast suchen)

4 mal meine beiden Findelkinder (da muss man schon fast suchen)

Diese beiden Baumläuferkinder haben wir im vorigen Jahr gefunden. Bei einem Unwetter sah unser Sohn, wie ein Ast auf einen Baumstumpf fiel, der dabei auseinanderbrach. Dabei flog ein Elternvogel weg und vom Boden hörte er noch ein schwaches Piepsen. Er lief also in Panik zu uns.
Wir riefen schnell bei Nabu an, da wir nicht wussten, was zu tun ist. Wir erhielten eine niederschmetternde Antwort.
Baumläufer sollen demnach sehr störungsempfindlich am Nest sein und sich jetzt bestimmt nicht mehr um die Kleinen am Boden kümmern. Und Aufzuchtstationen gibt es nur für Greifvögel, und andere größere Vögel, weil man die Singvogelbabys kaum durchbekommt. Nach vielen folgenden Telefongesprächen mit Tierärzten, Ornitologen und Nabuleuten wussten wir, dass wir die Kleinen schnell holen mussten, uns aber wenig Hoffnung machen konnten. Und meine Jugenderinnerungen an viele vergebliche Rettungsversuche von aus dem Nest gefallenen Vögeln, lies mich auch nicht hoffnungsvoller werden.
Am Baumstumpf wieder angekommen war wirklich kein suchender Elternvogel zu sehen. Durch das Piepsen konnten wir zwei kleine Baumläufer entdecken. Mehr fanden wir nicht. Wir packten die Winzlinge warm ein, nahmen die Nestreste mit und sausten zurück.
Wir kauften in letzter Sekunde (Samstag Nachmittag) beim Anglerbedarf Mehlwürmer und stürtzten uns dann in die Arbeit.
Aus Fellresten machten wir ihnen ein Nest. Jede Stunde stopften wir sie mit Mehlwürmern voll. Nassgeschwitzt vor Angst klemmten wir ihnen dabei jedesmal den hauchdünnen Schnabel auf. Stress!
Nach 4 Tagen haben wir Max und Moritz in ihren Nestresten nach draußen in die Sonne gesetzt und unsere ersten Fotos von ihnen gemacht.
Inzwischen haben wir Adressen von Leuten, die auch Rettungsversuche mit Singvögeln starten. Und Wulf von Graefe könnte sicher auch wertvolle Überlebenstipps geben.
In den nächsten Tagen könnt Ihr sehen, wie prima sie sich entwickelt haben.