..abgebrannt..
Bremgarten Kanton Aargau
Die Verkündigungsglocke, einziger Ueberrest des achtstimmigen Geläutes.
24. März 1984: Die Stadtkirche brennt
„Die Katastrophe ist kaum in Worte zu fassen: Die Bremgarter sind um das Wahrzeichen ihrer Stadt, die stolze Stadtpfarrkirche, beraubt. Nur noch angeschwärzte Mauern rund um das Kirchenschiff und dreiviertel des Turmes zeugen davon, dass hier seit 1249 eine stattliche Kirche stand.“ So schrieb ein Augenzeuge nach dem Brand der Stadtkirche am 24. März 1984.
Die Kirche wurde damals seit mehr als einem Jahr renoviert. Am Morgen des Unglückstages hatte man den Dachstuhl mit einem Holzschutzmittel imprägniert. Am frühen Nachmittag versuchten Arbeiter, eine vorstehende Holzschraube mit einer Trennscheibe abzuschneiden. Der Funkenwurf entzündete die noch immer vorhandenen Dämpfe der Imprägnierflüssigkeit. Innert weniger Minuten breitete sich der Brand über den ganzen Dachstock aus, griff auf den Innenraum und den Turm über. Die Feuerwehr war, trotz des Einsatzes von Lösch-Helikoptern machtlos. Die Kirche und der Turm brannten vollständig aus, die Glocken schmolzen und stürzten hinunter.
Im Innern der Kirche wurden Orgel, Empore und ein Teil der Altäre ein Raub der Flammen. Zum Glück im Unglück war das meiste Mobiliar zur Restauration ausgelagert und blieb daher verschont. Völlig zerstört wurden die Aufbauten der Seitenaltäre des Hauptschiffes. Die drei Altäre des Seitenschiffes wurden zwar beschädigt, konnten jedoch später wieder restauriert werden.
Anfängliche Befürchtungen, die Brandruine müsse gänzlich abgetragen werden, bestätigten sich nicht. Die Kirchgemeinde beschloss im Juli 1984 den Wiederaufbau der Kirche. Als Grundlage für die Rekonstruktion dienten die exakten Pläne, die vor Beginn der Restaurierung aufgenommen worden waren. Im Kirchenschiff konnten die Wandmalereien aus der Spätrenaissance gesichert und teilweise rekonstruiert werden. Jene im Chor waren jedoch nicht mehr zu retten und mussten abgetragen werden. Dabei kamen die spätgotischen Malereien aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert zum Vorschein.
Am 6. Dezember 1987 konnte die Kirche feierlich wieder eingeweiht werden.
ESC 12/11/2009 23:11
... so 'ne Glocke, die sich bewegt hat - hat Vieles bewegt !Bild und Beschreibung außergewöhnlich und sehr vielsagend informativ. Doch bei 'ner Glocke ist's mehr noch - was da klingt !
"Was in des Dammes tiefer Grube
Die Hand mit Feuers Hilfe braut,
Hoch auf des Turmes Glockenstube,
Da wird es von uns zeugen laut.
Noch dauern wirds in späten Tagen
Und rühren vieler Menschen Ohr
Und wird mit dem Betrübten klagen
Und stimmen zu der Andacht Chor."
(Friedrich Schiller)
Danke für Deinen Anstoß !!!
Gruß ESC
Roger Andres 12/11/2009 19:59
Alles ist vergänglichGruss Roger
Josef Kainz 12/11/2009 18:43
Schönes Motiv klasse Fotolg. josef
Meinrad Plaz 12/11/2009 13:18
Hallo simba44hast wieder eine tolle Serie über Bremgarten zusammengestellt. Besonders lesenswert sind die Beschreibungen der einzelnen Bilder. Man lernt nie aus.
lg Meinrad
Rudolf A. 12/11/2009 11:04
gut festgehalten u.detailiert beschrieben !lg rudolf
ReMo-49 12/11/2009 8:24
Schillers Glocke ist das aber nicht ;-)Die war der Alptraum jedes Oberstufen-Schülers.
LG Reiner
Wolfgang (Wolf) 12/11/2009 1:18
Ein schönes Zeitzeugnis. Sehr schön präsentiert. lg wolfBeeri Rolf 12/11/2009 0:35
Der "Kuhlthurm" zu Gösgen, wie er dereinst auch aussehen könnte, war mein Gedanke beim Bild in klein. Klasse die alte Glocke.LG Rolf