Airbus "Beluga" - A300-600ST
Eine besondere Form der A300-600 stellt der Airbus A300-600ST (ST steht für Super Transporter) dar, der auch Beluga genannt wird, da die Form des Rumpfes an den Belugawal erinnert. Es ist ein speziell für großvolumige Lasten entwickeltes Transportflugzeug und wird hauptsächlich dazu benutzt, Flugzeugsektionen zwischen den Airbus-Standorten zu transportieren, die in ganz Europa verteilt sind. Am Anfang reichte hierfür der Super Guppy aus, doch da die Teile mit der Entwicklung des Airbus A330/340 immer größer wurden, entwickelte man aus der Serie des Airbus A300 den Airbus A300-600ST. Der Erstflug fand im September 1994 statt.
In seinem sehr großen Laderaum mit einem Nutzraumvolumen von mehr als 1.400 m³ kann der Beluga eine Nutzlast von etwa 47 Tonnen befördern. Der Laderaum ist 37,7 Meter lang und hat eine Ladeflächenbreite von 5,43 m. Der Rumpfdurchmesser beträgt 7,40 Meter. Mit diesen Abmessungen kann der Beluga ein voll ausgestattetes Tragflächenpaar für den Airbus A340 oder einen großen Teil des Rumpfes des Airbus A319 aufnehmen. Das Ladevolumen des Beluga ist größer als das einer C-5 Galaxy, An-124 oder C-17.[15] Lediglich der Cockpitbereich ist als Druckkabine ausgeführt. Der Laderaum ist also weder druckdicht noch beheizt und ist daher während des Fluges nicht zugänglich.[16]
Bei einer Geschwindigkeit von 750 km/h (Mach 0,7) hat er voll beladen eine Reichweite von etwa 1700 Kilometern. Bei halber Nutzlast vergrößert sie sich auf 4600 Kilometer.
Es wurden lediglich fünf Exemplare des Typs Airbus A300-600ST produziert. Eine offene Nachfrage von Frachtfluggesellschaften hat es zunächst für lange Zeit nicht gegeben. Alle „Beluga“-Flugzeuge werden von der Airbus-Tochter Airbus Transport International betrieben und fliegen auch fast ausschließlich für sie.[17] Dieses Unternehmen vermietet die „Belugas“ inklusive Piloten mittlerweile für Großtransporte zunehmend auch an andere Organisationen. Beispielsweise haben die Bundeswehr oder die ESA diese Möglichkeit schon mehrmals genutzt; die Bundeswehr für den Transport von Hubschraubern, und die ESA für das Weltraumlabor Columbus.[15]
Airbus führte längere Zeit Studien zur Entwicklung eines Nachfolgers auf Basis der A340 durch. Äquivalent zum Beluga stand dabei der Transport von A380-Komponenten (Tragflächen, Rumpftonnen) im Vordergrund. Allerdings wurden diese Varianten verworfen, stattdessen werden die einzelnen Teile nun per Schiff und Schwertransporter nach Toulouse zur Endmontage gebracht.
Unter der Bezeichnung A330-200XL ist bei Airbus inzwischen wieder ein größerer Nachfolger der Beluga im Gespräch. Grund für diese Überlegungen sind das Altern der bestehenden Flotte und mögliche Kapazitätsengpässe. Über die Realisierung dieses Nachfolgers ist noch nicht entschieden.
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