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auf Spitzwegs Spuren

Das Bleichertor – Füssens einziger erhaltener Torturm

Was genau ihn an diesem eigentlich unscheinbaren Motiv fasziniert hat, vermag heute niemand mehr zu sagen – Fakt ist nur: Carl Spitzweg, einer der bekanntesten deutschen Maler der Romantik, hat das Füssener Bleichertor in einem Aquarell verewigt. Das Kunstwerk gehört zu den hochkarätigsten Exponaten .
Das Bleichertor, einzig erhaltener Torturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung, wurde zwischen 1499 und 1503 im Zuge der Mauerring-Erweiterung errichtet. Das Tor gab den Weg frei zu den nahen Lechwiesen, auf denen unter Aufsicht eines Bleichers (er wohnte im nahen Bleicherhaus an der Stelle des heutigen Krankenhauses) Wolle oder Leinen zum Aufhellen in der Sonne schmorten.
Was genau ihn an diesem eigentlich unscheinbaren Motiv fasziniert hat, vermag heute niemand mehr zu sagen – Fakt ist nur: Carl Spitzweg, einer der bekanntesten deutschen Maler der Romantik, hat das Füssener Bleichertor in einem Aquarell verewigt. Das Kunstwerk gehört zu den hochkarätigsten Exponaten der Sonderausstellung zur Füssener Stadtmauer, die noch bis 18. März im Museum der Stadt Füssen zu sehen ist.

Den viereckigen, schlanken Wohnturm mit dem gotischen Treppengiebel ziert eine Sandsteintafel mit dem Doppelwappen des damals regierenden Landesherrn Bischof Friedrich II. .

Ab 1829 wurden an den Torturm zwei Wohnhäuser angebaut. Das Bleichertor ist daher im heutigen Stadtbild nicht auf Anhieb zu erkennen. Lange Zeit wurde das Gebäude im Volksmund nur „die Klause“ genannt. Denn von 1770 bis zu seinem Tod 1817 wohnte dort zurückgezogen der Franziskanermönch Franz Baur. Er stand 20 Jahre lang als Koch in Diensten des nahen Klosters.

Der Eremit hatte eine Wohnung in den Turm eingebaut, nachdem er bei der Stadt zuvor für 200 Gulden auf Lebenszeit ein Wohnrecht samt jährlicher Lieferung von zwei Klaftern Holz erworben hatte. Der gebrechliche Greis lebte von der Unterstützung „guter Leute“ und ernährte sich vom Gärtchen am Turm.

Nach seinem Tod ließ die Stadt den Turm versteigern: Er ging für 352 Gulden an Joseph Wäsle, einen Siegellackfabrikanten unbekannter Herkunft.

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