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Sigbert der Eisenharte


Premium (World), Westmittelfranken

Bahnland Bayern

Gerne klebt man das Bahnland Bayern auf neue Fahrzeuge, gerne baut man für Milliarden in München die 2. Stammstrecke. Gerne stellt man sich als Förderer eines sinnvollen und ökologischen
Verkehrsmittels dar.
Sie andere Seite der Medaille ist das mehr als schwache Reaktivierungstempo so mancher vernehmlich sinnvollen Strecke.
Wie hier in Dinkelsbühl gestern. Wie viele Millionen wurden seit 1994 in Planungen, Gutachten oder Diskussionen versenkt, wie oft Freigeschnitten um dann doch der Vegetation wieder auf´s Neue ihren Raum zu lassen?

Politikversagen auf ganzer Linie, so muss ich es leider nennen.

Da haben unsere Urgroßväter damals in viel kürzerer Zeit eine Strecke geplant, gebaut und oft fuhr nach drei Jahren der 1. Zug, wir schaffen es heute nach über 30 Jahren nicht einmal, auf einer bestehenden Trasse wieder Züge fahren zu lassen.

Traurig.

In Gedanken zurück in den 80ern, wo hier die V100 mit einer stattlichen Übergabe den 515 passieren lassen musste.

Oder auch später, als die Nördlinger ihre Dampfloks vielbeachtet in die alte Reichsstadt dampfen ließen.

Comentarios 2

  • Thomas Reitzel Hace 4 horas

    Ich muß Dir leider auf ganzer Linie recht geben. Für milliardenschwere Prestigeprojekte ist das Geld da, die Provinz läßt man warten, während man sich in endlosen Diskussionen und allenfalls halbherzigen Maßnahmen ergeht. Angefangen bei der "Privatisierung" der Bahn durch Dürr und Konsorten mit dem Verkauf des gesamten Bahngeländes Stuttgart Hbf samt Zurückpachtung und zwischenzeitlich endloser, umfangreicher Baumaßnahmen, deren Ausmaß trotzdem nicht ausreicht, den gesamten Verkehr des alten Hbf aufzunehmen; über weitere zeitaufwendig verpulverte Maßnahmen, die beim Bau des neuen zweiten Tunnels in München noch nicht enden. Deutschland des 21. Jahrhunderts, in dem Baumaßnahmen generell zehnmal so lange dauern wie in anderen Ländern. Schuld daran sind auch die Ausschreibungen der Arbeiten europaweit, wonach der billigste Anbieter den Zuschlag erhält, der dann Sub- Sub-Subunternehmen beauftragt, bei denen der eine oder andere mit der Zeit insolvent wird, wodurch ein undurchschaubares Gewirr entsteht, das noch mehr Zeit kostet.
    Man hätte mit den gleichen Mitteln eine Menge Strecken grundlegend erneuern und reaktivieren können und hätte damit der so genannten Verkehrswende entscheidender gedient als mit solchen unsinnigen Prestigemaßnahmen, in denen sich zweifelhafte Verkehrsminister und sonstige Würdenträger gern sonnen...
  • Herbie Schneider Hace 8 horas

    Gelungen hast du den Zustand der Bahn in unserem Bundesland festgehalten. Deinen Ausführungen stimme ich zu. Deine Liste ließe sich weiter fortsetzen. Auch der Brenner-Zulauf gehört dazu, bei dem man, nachdem der Tunnel fertig ist, gerade mal mit der Planung begonnen hat.
    Gruß Herbert