Basilika-Vierzehnheiligen (Oberfranken)
Aus meiner Heimatgemeinde und der Nachbargemeinde Reichmannshausen macht sich jedes Jahr immer am Freitag nach Fronleichnam eine Fußwallfahrergruppe um 11 Uhr auf den Weg nach Vierzehnheiligen. Auf der rund 55 Kilometer langen Wallfahrtsstrecke kommen noch andere Gläubige dazu und so sind es zwischen 200 bis 250 Fuß-Wallfahrer die in Vierzehnheiligen dort am Samstag gegen 18 Uhr (nach einer Übernachtung) ankommen. Am Sonntag geht es dann wieder zu Fuß zurück.
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Die Aufnahme habe ich bei brütender Mittagshitze (die Luft flimmert, an den Bäumen und Turmbereich sichtbar) aus ca. sechs Kilometer Entfernung aus Richtung des Kloster Banz gemacht. Den "Gegenschuss" habe ich zuvor hier eingestellt.
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*Die Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels ist eine Wallfahrtskirche in Oberfranken. Das nach Plänen von Balthasar Neumann gebaute Gotteshaus ist den heiligen Vierzehn Nothelfern geweiht und empfängt etwa eine halbe Million Besucher pro Jahr. Neben den drei anderen Basiliken Basilika Marienweiher, Bamberger Dom und Basilika Gößweinstein, ist die Basilika Vierzehnheiligen die vierte basilica minor des Erzbistums Bamberg.
Nachdem im Jahre 1445 das Jesuskind dreimal dem Schäfer Hermann Leicht aus Langheim erschienen war, wurde das Wunder vom Frankenthaler Kinderkranz durch ein weiteres Wunder bezeugt: Eine schwerkranke Magd war zur Erscheinungsstätte gebracht worden, worauf sie wundersam geheilt wurde. Die Zisterzienserabtei Langheim gab dem Drängen nach und errichtete für die unmittelbar danach einsetzende Wallfahrt eine Kapelle zu Ehren der vierzehn Nothelfer. Die Wallfahrt blühte in der Folge auf und nach den Zerstörungen während des Bauernkrieges 1525 und des Dreißigjährigen Krieges wurde jeweils eine größere Kirche errichtet.
Bauherr der Kirche war der Langheimer Abt Stephan Mösinger, der 1735 vom zuständigen Bamberger Bischof Friedrich Karl von Schönborn die Erlaubnis erhielt, die alte Wallfahrtskirche durch einen repräsentativen Neubau zu ersetzen. Mehrere Baumeister entwickelten daraufhin Pläne für den Bau, darunter Gottfried Heinrich Krohne, Weimarer Landbaumeister und wegen seiner Art, preiswert aber dekorativ zu bauen, der Favorit des Bauherrn. Sein Projekt scheiterte jedoch am Vetorecht des Bischofs. 1742 wurde Balthasar Neumann hinzugezogen und dessen Projekt zur Ausführung bestimmt. Im April 1743 erfolgte die Grundsteinlegung.
Bald musste Neumann jedoch feststellen, dass Krohne, der die Bauleitung innehatte, von den vereinbarten Plänen abgewichen war und den gesamten Bau ein Stück nach Osten versetzt hatte. Da der Ort der Gnadenstätte unverrückbar festlag, konnte der Altar nun nicht mehr wie vorgesehen in der überkuppelten Vierung aufgestellt werden. Sein Platz lag jetzt vielmehr ungünstig und entgegen den liturgischen Gewohnheiten im Langhaus der Kirche. Der Bischof meinte, dieser Fehler beruhe auf der Tatsache, dass dem Protestanten Krohne die Anforderungen der katholischen Wallfahrt fremd waren; entweder lag es wirklich daran, dass Krohne ein Protestant war, oder er versuchte einfach nur, wie der Abt es wünschte, die Baukosten möglichst gering zu halten. Läge die Gnadenstätte nämlich unter der Vierung, wären teure Planierungsarbeiten erforderlich geworden. „Alle gamachten lutherischen nebensprüng müssen beseitigt werden“, das war die Antwort des entsetzten Bischofs. Neumann erhielt zumindest bald den Auftrag, den Bau „nach dem wahren katholischen Erfordernuss gantz zu machen“ (zitiert nach Schütz: Balthasar Neumann, S.146f.). Der kurmainzische und Bamberger Oberbaudirektor Maximilian von Welsch, selbst ein begabter Architekt, schlug vor, die bereits stehenden Mauern allein dem Chor zuzuordnen: seinen Plänen nach wäre die Kirche dann 100 Meter lang und 80 Meter hoch gewesen und hätte fast alle Kirchen des deutschen Barocks übertroffen. Riesige Dimensionen wären die Folge gewesen; so hatte der Plan von Anfang an keine Chance.
Da ein Abriss der bereits ausgeführten Außenmauern im Ostteil nicht in Frage kam, machte sich Neumann daran, auf der Grundlage des Gegebenen einen Kirchenbau zu entwickeln, der seiner Aufgabe als Wallfahrtskirche und würdiger Schrein des Gnadenaltars entsprechen konnte. Dieses neue Projekt Neumanns von 1744 war Grundlage der Ausführung. Neumann behielt die Oberaufsicht, bis er 1753 starb. Vollständig umgesetzt war Neumanns Plan bis dahin nicht, aber die ausgeführte Lösung mit dem Gewölbe war doch im Wesentlichen seine eigene. Der tüchtige Thomas Nißler vollendete den Bau 1772 in Eigenverantwortung. Am 14. September 1772 weihte der Bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim die Kirche.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen schwere Zeiten auf Vierzehnheiligen zu: Nach der Säkularisation 1803 mussten die Zisterzienser von Langheim, die die Wallfahrt betreuten, ihr Kloster und auch die Propstei in Vierzehnheiligen verlassen. Kirchenschätze wurden verschleudert, Altarbilder verschwanden spurlos. Ein Teil der Orgel, die damals sehr wertvoll war, und die Glocken wurden meistbietend verkauft. Auch Wallfahrten wurden um diese Zeit von kirchlicher und staatlicher Seite verboten.
Nach einem Blitzschlag verbrannten 1835 die Orgel, der Dachstuhl und die beiden Türme. Die Kirche glich einer Ruine. Erst 1839 beauftragte Bayernkönig Ludwig I. die Franziskaner mit der Betreuung der Wallfahrt, die auch die Kirche wieder instandsetzten. Diese Erneuerungen erfolgten aber nach dem Geschmack der damaligen Zeit: Die neue Bittner-Orgel verdeckte vier Fenster der Westempore, die Turmhelme wurden neu gestaltet und die Innenarchitektur glich auch nicht mehr vollständig Neumanns Plänen.
1897 erhob Papst Leo XIII. Vierzehnheiligen als zweite deutsche Kirche (nach der elsässischen, heute in Frankreich gelegenen Basilika Unserer Lieben Frau) in den Rang einer Basilica minor. Im Laufe des 20. Jahrhunderts folgten noch weitere Renovierungsarbeiten, so dass sie wieder den Plänen von Balthasar Neumann entsprach. So blieb die Basilika bis heute; bei der jüngsten Sanierung Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Architektur nicht mehr verändert. Die neue Rieger-Orgel wurde 1999 so gestaltet, dass sie nur noch ein Fenster verdeckt und die Neumann-Architektur noch besser zur Geltung kommt. *(Quelle: WIKIPEDIA.
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