Betreten Verboten - Vorsicht Lebensgefahr, reloaded
Da die erste Version durch die dicke Schrift etwas überladen war, hier eine neue dezente Version die die Bildwirkung besser unterstreicht und die düstere Stimmung die seit Samstag über der Stadt liegt ausdrücken soll. Das Bild ist zwei Tage nach der Katastrophe am Montag entstanden und ich war dort zum ersten mal und sah viele traurige und ratlose Gesichter, aber auch sehr viele Übertragungswagen, Kameraleute, Fotografen und Reporter. Das starke Presseaufgebot hat bei mir zwielichtige Reaktionen hervorgerufen, denn trauernde Menschen wurden ins Scheinwerferlicht gerückt, wo sie bestimmt nicht hinwollten...
Sabine Kuhn 01/08/2010 9:16
@ Lieber Peter,ich habe bereits alles dazu gesagt.
Sichtweisen sind unterschiedlich.
Wollen wir es bitte dabei belassen.
Lieben Gruss und sichtreichen Sonntag,
Sabine
Peter Dost 31/07/2010 10:46
Liebe Sabine,was bitte hat das Anprangern von Fehlern (das ist unbestritten und wurde von Verantwortlichen auch so in den Medien gesagt) mit plakativen Mittel mit "gewisses Takt- und Mitgefühl" zu tun? Meines Erachtens gar nichts.
Du unterstellst mir hier Sensationslust, unterlasse das bitte.
Ich werde mit dir hier nicht weiter diskutieren, da ich den Eindruck habe, du kannst nicht objektiv über verschiedene Arten der Bildberichterstattung sprechen im Moment.
Aber eines bitte mal bedenken: Wenn du ein Plakat siehst mit einem süßen Häschen, das im Labor gezwungen wird Zigaretten zu rauchen bis es tot umfällt, das ist plakativ, aber verletzt es die Würde der Kreatur? Ist das als Protest gegen Tierversuche ebenfalls unangemessen in deinen Augen?
Viele Grüße
Peter
Sabine Kuhn 30/07/2010 18:04
Hallo Peter,danke für Deine Reaktion. "So richtig Gänsehaut" ... Wenn es keine Sensationslust ist, was bitte ist es dann??? Die Panik ging vom Tunnel aus, so viel steht fest. Dieser Tunnel ist Dreh- und Angelpunkt aller weiteren tragischen Ereignisse und somit kausal.
Nach Aussagen meines jüngsten Sohnes haben er und seine Freunde für die letzten 400 m auf das Gelände eben durch diesen Tunnel etwa eine Stunde gebraucht. (Vorher ca. 3 Std., um vom Bahnhof bis zum Gelände zu gelangen.) Die Stimmung soll dort sehr aggressiv und aufgeladen gewesen sein, die Luft zum Atmen dünn ...
Kennst Du das Gelände in Duisburg??? Wie kommst Du darauf, dass es für diese Veranstaltung ungeeignet ist/war? Im Norden des Areals, dort wo mein Mann und ich uns aufhielten, war von Menschenenge gar nichts zu spüren. Dort gab es auch einen strassenbreiten Ein-/Ausgang. Dieser war allerdings VertreterInnen der Medien und VIPs vorbehalten.
Ich denke es bedarf schon sehr genauen Hinsehens und sehr genauer (Rechts-)Kenntnisse um sich hier ein möglichst objektives Bild zu machen und öffentlich Dinge zu behaupten. Das ist ja genau das, was mir persönlich grosses Unbehagen bereitet: Es wird über Geschehnisse geurteilt, es werden Forderungen aufgestellt, ohne dass die genauen Fakten dafür allgemein bekannt sind und auf dem Tisch liegen!!!
Wer weiss: Vielleicht besteht hier gesetzlich sogar eine Regelungslücke??? Wie ich gestern erfuhr, war es beispielsweise nicht erforderlich, dass in dem Verwaltungsentscheidung die von Polizei und Feuerwehr geäusserten massiven Bedenken zwingend zugrunde gelegt und entscheidungsrelevant berücksichtigt werden mussten. Klartext: Polizei und Feuerwehr konnten nur Empfehlungen aussprechen; verwaltungsrechtlich bindend waren diese aber nicht. Sag Du mir doch mal bitte, was die Verwaltung genau falsch gemacht hat!!!
Zudem denke ich, dass die Opfer der Tragödie einen moralischen Anspruch auf ein gewisses Takt- und Mitgefühl haben und in diesem Zusammenhang Begriffe wie plakativ fehl am Platz sind. Der öffentliche Umgang mit dem Geschehen ist schon reisserisch und somit in meinen Augen niveaulos genug.
Sabine
Peter Dost 30/07/2010 11:23
Hallo Sabine!Sensationslust ist das nicht. Im Tunnel ist nebenbei auch nichts passiert.
Aber wenn ich sehe, dass Gemüsehändler für ein paar Tomaten, die sie auf dem Gehsteig präsentieren wollen Genehmigung über Genehmigung benötigen, dann hier ein offensichtlich ungeeignetes Gelände ohne Probleme trotz massiver Bedenken für eine Veranstaltung freigegeben wird, dann frage ich mich schon.
Diese Diskrepanz darf sehr wohl plakativ benannt werden.
Vielen Grüße
Peter
Sabine Kuhn 30/07/2010 10:43
... hallo Peter,vielleicht versetzt Du Dich mal in einen Menschen hinein, der während dieser Massenpanik im Tunnel war (mein jüngster Sohn war wenige Minuten davor noch drin). Ich glaube, dann vergeht Dir die Sensationslust!!!
Sollten wir die Klärung der Schuldfrage nicht dem zuständigen Gericht überlassen???? Möglicherweise bleibt das Handeln der Verwaltung völlig aussen vor, denn auch eine strafbare Fahrlässigkeit muss ja erst mal nachgewiesen werden und ist an das Vorliegen bestimmter Voraussetzungen geknüpft ... und wie verhält es sich denn bitte, wenn die Richter zu dem Schluss kommen, dass der Bereich des Tunnels und der Rampe mit zum Veranstaltungsort gehört und dafür alleine der Veranstalter zuständig sowie schuld- und strafrechtlich haftbar ist???
Mal plakativ gesagt: Lass Vorsicht walten!!!
Mit bestem Gruss,
Sabine
Peter Dost 30/07/2010 9:56
Hallo Arnulf!Dezenter ist diese Version, aber so richtig die Gänsehaut steht mir bei der ersten Version mit der Schrift auf.
Angesichts des massiven Versagens der Genehmigungsbehörden darf es ruhig plakativ sein.
Viele Grüße
Peter
Micha Heinrich 29/07/2010 23:17
+++Sabine Kuhn 29/07/2010 21:28
... ja, diese Bildwirkung empfinde ich als viel dezenter und wirkt auf mich persönlich ansprechender, ruhiger, Arnulf. Die vielen Blumengrüsse zeigen, dass dort Menschen mit den Verstorbenen sind, deren tragisches Ableben noch so nah ist. Der harte sw-BG wirkt fast grafisch gezeichnet im Vergleich dazu, ... irgendwie unwirklich hart ... dies ist eine Umsetzung, die ich für ansprechend erachte und bei der ich verweilen kann, mit meinen Gedanken an diesen "schwarzen", vergangenen Samstag ...Danke und lieben Gruss,
Sabine