Biosphärenreservat Spreewald (2)
Als vor rund 10.000 Jahren die Temperaturen nach der Eiszeit wieder stiegen bildete sich im heutigen Spreewald durch das geringe Gefälle ein Binnendelta aus. Da das Land oft überflutet war, vertorfte das abgefallene Laub der Bäume unter Luftabschluss und bildete die für den Spreewald typischen Moorböden.
Durch das Wurzelgeflecht der Bäume wurde die erodierende Kraft des Wassers so weit gebremst, dass die Hauptwasserläufe in festere Betten gezwungen wurde. Rodungen gab es erst in der Jüngeren Bronzezeit ab ca. 1.400 v. Chr. Eine längere Trockenperiode mit stärkerer Austrocknung des Bodens ließ für einige Jahrhunderte einen umfassenderen Ackerbau zu.
Kurz vor der Zeitenwende ging die Besiedlung unerklärlicherweise wieder zurück. Die Rodungsflächen bewaldeten sich wieder. Erst die deutsche Kolonisation ab dem 11. Jahrhundert brachte eine intensivere Landnutzung und großflächige Waldrodungen. Im 12./13.Jahrhundert gab es erste Mühlen, die durch ihre Stauanlagen das Wasser zurückhielten und so Teile des Gebietes weiter versumpfen ließen. Es wurde so nur am Rande des Spreewaldes gesiedelt, da es dort höhere, grundwasserfernere Standorte gab.
Im 18. Jahrhundert entstanden durch die innere Kolonisation die Orte Burg-Kauper und Burg-Kolonie (heute zu Burg (Spreewald) gehörend). Die Menschen entwässerten mit vielen Kanälen das Land um die Flächen für den Ackerbau nutzen zu können. Noch 1933 bis 1938 wurde durch die Einpolderung der südlichen und nördlichen Randgebiete des Oberspreewaldes Ackerland urbar gemacht. Auch in der Zeit der DDR wurde der Spreewald verändert um die landwirtschaftliche Nutzbarkeit durch Melioration zu verbessern. In der heutigen Zeit versucht das Gewässerrandstreifenprojekt den Wasserhaushalt zu stabilisieren.
Fahrt mal hin, es lohnt sich wirklich.
Warum in die Ferne schweifen, denn das Schöne ist so nah.
Wolfgang Linnartz 06/11/2011 13:03
Es hat was von Urwald. Die meisten Menschen möchten heute aber saubere Wege gehen und am Ende des Weges eine Lokalität vorfinden, wo man sich den Bauch vollschlagen kann. Für Wald und Natur hat doch nur noch eine Minderheit ein Interesse. Ein sinnträchtiges Bild.LG Wolfgang
Andrea und Nils 04/11/2011 14:09
Interessant auch die Spiegelung, Info sowieso! ;-)LG Andy und Nils
Karin und Axel Beck 04/11/2011 5:25
Toll wie du dieses Stück unberührte Natur zeigst, gefällt mir sehr gut. Zudem ist deine Info dazu echt Klasse.LG
Axel