Böhmische Dörfer - 2

Böhmische Dörfer - 2

Heute: Der Bismarckturm auf dem Hainberg bei Asch

Man errichtete neben zahlreichen anderen Denkmälern Bismarcktürme, um den Gründer des Deutschen Reiches, Otto von Bismarck, zu ehren. An Gedenktagen (Bismarcks Geburtstag usw.) sollten Feuer auf dem Turm brennen, um die Verdienste Bismarcks, des Schmiedes des Deutschen Reiches, durch Flammen auf möglichst vielen Bismarcktürmen sichtbar zu machen.

Zwischen 1869 und 1934 wurden 240 Türme erbaut oder bestehende umgenannt. Meist wurden die Türme vom Volk (überwiegend vom Bürgertum) durch Spendensammlungen finanziert und nicht vom Staat (Kaiser Wilhelm II. hatte Bismarck 1890 entlassen!).
Bismarcktürme waren keine Repräsentations-, sondern Identifikationsdenkmale. Bismarck wurde aufgrund seiner Verdienste vom Volk geehrt. Meist haben die Türme einen exponierten Standort auf Bergen (weit hin sichtbar). Ab 1899 wurden die meisten mit einer Feuervorrichtung versehen, die zu bestimmten Tagen entzündet wurde

172 Bismarcktürme und -säulen stehen auf dem heutigen Gebiet von Deutschland, Frankreich, Tschechien, Polen, Russland, Österreich, Kamerun und Chile. Weitere 68 dieser Bauwerke, u.a. auf dem heutigen Gebiet von Dänemark, Papua-Neuguinea und Tansania existieren heute nicht mehr.

In Tschechien gibt es drei Bismarcktürme, zwei davon in unserer unmittelbaren Nachbarschaft in Asch (s.Foto) und in Eger. Der dritte steht in Nixdorf (Mikulasovice), nahe des Grenzübergangs Sebnitz, östlich von Dresden. Wir entdeckten den Turm mehr oder weniger zufällig beim letztjährigen Urlaub in Böhmen.