Bristol 400 Farina, Classic Day's 2015
Die bekannteste Sonderausführung des Bristol 400 ist eine zweisitzige Cabriolet-Version mit einer Karosserie des italienischen Designers Farina.
Für den Cabriolet-Aufbau verstärkte Bristol das Chassis des 400, indem an mehreren Stellen zusätzliche Stahlplatten eingeschweißt wurden; zugleich wurde der Tank, der sich in der Serienversion über der Hinterachse befand, in den Kofferraum verlegt, um Platz für das Verdeck zu schaffen. Die Karosserie des Cabriolets war gänzlich eigenständig. Farina gestaltete eine Semi-Pontonform mit Kotflügeln, die in die Türen übergingen. An der Frontpartie waren Doppelscheinwerfer installiert. Insgesamt erinnerte die Gestaltung des Autos an das bereits 1939 realisierte Alfa Romeo 6C 2500 SS Cabriolet.
Das erste Farina-Cabriolet entstand 1947 im Auftrag von H.J. Aldington auf der Grundlage des ersten serienmäßig hergestellten 400-Chassis. Zeitgenössischen Pressemitteilungen zufolge plante Bristol anfänglich, das Farina-Cabriolet in Kleinserie herzustellen. Ob es tatsächlich dazu kam und wie viele Exemplare entstanden, ist unklar. Während in den 1990er Jahren das 1947 hergestellte Farina-Cabriolet vielfach als Einzelstück angesehen oder die Produktion von lediglich zwei Fahrzeugen angenommen wurde, legen jüngere Untersuchungen die Vermutung nahe, dass Farina im Laufe der Jahre mindestens vier Fahrzeuge auf 400er Chassis aufbaute. Vier weitere, sehr ähnlich aussehende Cabriolets entstanden zudem auf der Basis des Bristol 401.
Bristol = BMW?
In der Fachliteratur wird wiederholt die Frage diskutiert, ob der Bristol 400 mehr ist als ein abgewandelter BMW.
Einige Autoren beschreiben den Bristol 400 als „eine ausgewogene Mischung erprobter BMW-Konzepte“, andere weisen darauf hin, dass er konstruktive und gestalterische Elemente der BMW-Modelle 326, 327 und 328 miteinander verband.
Die Verwandtschaft des Bristol 400 mit BMW-Konstruktionen war äußerlich ohne Weiteres erkennbar. Auffälligstes Merkmal war der BMW-typische nierenförmige Kühlergrill, den Bristol für sein neues Modell unverändert übernahm. Auch die Nomenklatur belegte die Beziehungen zum deutschen Hersteller: Indem Bristol sein erstes eigenes Automodell „400“ nannte, machte das Unternehmen deutlich, dass es den Wagen als Fortsetzung bzw. Nachfolger von BMWs Vorkriegsmodellen sah, die bis zum BMW 335 von 1939 alle eine mit einer 3 beginnende dreistellige Zahl als Modellbezeichnung trugen.
Werksseitig wurde dem regelmäßig entgegengetreten. Bristol war bemüht, den 400 als eigenständiges Modell erscheinen zu lassen. Tony Crook, in den frühen 1950er Jahren größter Bristol-Händler und ab 1973 alleiniger Inhaber des Unternehmens, behauptete in späteren Jahren, der Bristol 400 sei gänzlich anders („totally different“) gewesen als die BMW 326/327/328: Er sei geräumiger gewesen, versehen mit den neuesten technischen Standards, gebaut nach den Maßstäben der Luftfahrt und vollständig geräuschisoliert. Insgesamt sei es schade gewesen, dass Bristol für diesen Wagen die BMW-Niere an der Wagenfront unverändert übernommen habe. Auch die zeitgenössische Automobilpresse besprach die Beziehung zu BMW entweder gar nicht oder nur zurückhaltend.
Quelle: Wikipedia
hundlingtobias1985 08/08/2015 17:23
ein edles cabrio lg jutta