Cafe Sperl - 2009
Das Café Sperl ist ein traditionsreiches, denkmalgeschütztes Wiener Kaffeehaus Ecke Gumpendorfer Straße und Lehargasse im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf.
1880 eröffnet Jacob Ronacher, Bruder von Anton Ronacher (dem Gründer des bekannten Etablissement Ronacher), ein Kaffeehaus unter dem Namen Café Ronacher im Eckgebäude Gumpendorfer Straße / Lehargasse. Die Ausgestaltung des Lokals im Stile eines Ringstraßen-Cafés mit Parkettboden, Stühlen von Thonet, Marmortischen, Kristallluster und Caramboltischen wird von den Architekten Wilhelm Jelinek und Anton Groß ausgeführt. Noch im selben Jahr gibt Ronacher jedoch das Geschäft auf und verkauft es an die Familie Sperl, die es unter dem Namen Café Sperl weiterführt. 1884 wird Adolf Kratochwilla Inhaber des Lokals, behält aber den inzwischen etablierten Namen bei.
Zu den Stammgästen des Sperl zählt in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg eine kuriose Mischung aus Künstlern – Schriftstellern, Malern, Architekten, Komponisten, Musikern, Schauspielern – und Militärs der nahen k.u.k. Kriegsschule, zu letzten zählten beispielsweise der spätere Chef des Generalstabs der österreichisch-ungarischen Armee Franz Conrad von Hötzendorf und Erzherzog Josef Ferdinand.
Von 1895 bis 1942 unterhält der Künstlerbund Hagengesellschaft (aus dem 1900 der Hagenbund hervorgeht) hier seinen Stammtisch. Ebenfalls 1895 findet sich im Sperl der Siebenerclub, dem Josef Hoffmann, Leo Kleinradl, Adolf Karpellus, Maximilian Kurzweil, Koloman Moser, Joseph Maria Olbrich und Friedrich Pilz angehören, die später zusammen mit weiteren Künstlern die Wiener Secession ins Leben rufen. Darüber hinaus zählen in jener Zeit Joseph Lewinsky, Alexander Girardi, Edmund Eysler, Richard Heuberger, Karl Millöcker und Franz Lehár zu den Stammgästen des Sperl.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt das Café nach und nach wieder zu seinem normalen Betrieb zurück. 1968 übernimmt Manfred Staub das Lokal von der Familie Kratochwilla und lässt es 1983 unter Erhaltung des denkmalgeschützten Ensembles renovieren. In den Folgejahren erlangt das Sperl verschiedene Auszeichnungen, so wird es 1998 zum Österreichischen Kaffeehaus des Jahres ernannt und erhält 2004 die Goldene Kaffeebohne. Zu den Stammgästen der jüngeren Vergangenheit zählen die Schriftsteller Jörg Mauthe, Robert Menasse und Michael Köhlmeier.
Gegenlicht12 21/11/2010 21:50
Meine Hauptstadt..................Die Kaffeehauskultur ist schon etwas Besonderes.
Stark gemacht.
lg
toni
Karl HZ 21/11/2010 17:26
.....steht auf meinen Spickzettel, für meine nächste Fototour in Wien!Interessante Einrichtung und Spiegelung der Kellnerin.
Schade, das links im Vordergrund die Köpfe in das Bild ragen.
LG.Karl