Das KODAK Disc-System
1982 war es wieder eimal so weit:
Die KODAK suchte nach neuen Möglichkeiten um den Markt zu beleben.
Die Überlegung war, Kameras ganz flach zu bauen, so dass man sie
wie eine Brieftasche - ohne Belastung - ständig mit sich führen konnte.
Diese Bauform war mit einem gerollten Film nicht realisierbar.
So entschied man sich für eine Rundscheibe, eine Diskette.
Trägermaterial war ein besonders kräftiger, steifer Kunststoff,
montiert auf eine funktionelle Plastiknabe.
Die Scheibe fasste 15 Negative und war für eine automatische Laborverarbeitung optimiert.
In Fachkreisen stand man der Sache dennoch sehr skeptisch gegenüber,
weil das Negativformat mit 8x10 mm (das war etwa das MINOX-Format!) extrem klein war
und man damit qualitativ schnell an Grenzen stieß.
Das waren völlig andere Kriterien als einst bei dem 126er und auch noch bei dem 110er-Format.
Es gab dann zwar schöne Kameras, superflach, von KODAK und anderen Herstellern.
Es entwickelte sich aber wie erwartet; Das DISC-System hatte nur eine kurze Lebenszeit.
Benjamin IKA Klein 13/02/2012 1:25
Als recht junger Fotograf danke ich dir für dieses Bild und diese Infos,also sowas wäre mir nie im Traum eingefallen das es dass mal gab.lg Benny
Volkmar Kleinfeldt 01/02/2012 20:11
Max, danke für Info!Volkmar
Max Spälti 01/02/2012 10:51
@ Volkmar: Du witterst richtig, ich war aber für und nicht bei der Firma tätig.LG Max
Volkmar Kleinfeldt 01/02/2012 10:09
@ Max SpältiMax, wittere ich da GRETAG?
Gruß Volkmar
taradi 30/01/2012 14:52
eine sehr schöne Dokumentation - es schadet nicht, neueszu probieren, nur so entsteht Fortschritt; man lernt auch von
neuen Versuchen die sich in der Praxis nicht Durchsetzen ;-)
Herbert Talinski 30/01/2012 0:09
Für mich auch wieder ein Beispiel für ein Format, das wirklich keiner gebraucht hat. Wäre noch interessant zu wissen, wie teuer das Material für den Kunden eigentlich war im Vergleich zu Kleinbildfilm. Das heisst, Negativmaterial, Entwicklung, Abzüge.Gab's eigentlich auch Umkehrfilm und Projektoren?
LG Herbert
Max Spälti 29/01/2012 22:39
Diese Idee von Kodak erwies sich schlussendlich als Milliarden-Flop. Nicht nur für Kodak (vielleicht ginge es ihr heute ohne diese Idee besser als gerade), sondern auch für die Hersteller der Entwicklungs- und Belichtungsautomaten für Grosslabors, deren Entwicklung riesige Summen verschlangen. Und endlich diese Grosslabors, die sich mit diesen Maschinen eindeckten, um für den kommenden "Ansturm" gerüstet zu sein. Auch sie setzten Millionen in den Sand. Da wurden seitens Kodak die Marktbedürfnisse viel zu wenig abgeklärt und die Entwicklung ging an den Wünschen der Kunden völlig vorbei und die endlich das Produkt nicht kauften.Ich schreibe dies, weil ich damals als Entwicklungsverantwortlicher für Grosslabormaschinen an vordester Front tätig und auch von der Euphorie von Kodak angesteckt war.
LG Max