Das Versprechen
München, Maria-Theresia-Straße, 2008. Nikon D 100 mit Nikkor f/3,5-5,6 28-200 mm G bei 200 mm. RAW (12 Bit). ISO 400. 1/350 sec f/5,6. Bearbeitung: Ulead PhotoImpact 12. RAW-Entwicklung: Schärfe 20. Kontrast +12. Bildschnitt. Rahmen.
† dannpet 18/04/2017 21:37
Die Enttäuschten wollen entäuscht bleiben, sie wollen sich das Versprechen nicht erlaufen, sie wollen sofort damit gefüttert werden, vielleicht weil sie glauben klüger als Jumper zu sein ;)† dannpet 14/04/2017 9:36
Das Versprechen schenkt denen, die daran Glauben, die Hoffnung auf Licht.† werner weis 20/08/2009 8:46
mich fasziniertsofort die gelungene
aufmunternd-tröstende Bildstimmung
dieser zunächst menschenleeren Fotografie
es könnte ein Friedhofszaun sein
doch dort scheint es heute nur Sonne und ausgelassene Friedfertigkeit zu geben -
derartige Tage wechseln dort mit den Tagen der Trauer sich ab
Kerstin Stolzenburg 26/03/2008 18:18
„Aber ich hatte jemandem versprochen, nur ein Bild einzustellen, ... “: In der Tat, lieber Eckhard, das hattest Du ;-))) (... und damit hast Du diese Serie, die man fast "Das Gute gegen das Böse" betiteln könnte, sehr schön eingefädelt)Ein Versprechen gleich dreimal zu brechen, hat schon fast einen symbolhaften Charakter. Bereits das wäre eigentlich ein lohnender Diskussionsansatz für dieses Bild ;-))
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Auch wenn die Symbolisierung von Jesus am Kreuz und die Osterbotschaft nur eine der Hauptebenen des Bildes darstellen soll, so hat diese Ebene doch bereits eine solche Kraft, dass andere Interpretationsansätze dagegen fast klein erscheinen. Die vielen schönen Gedanken und Anmerkungen in diesem Kontext möchte ich deshalb auch gar nicht wiederholen, sondern an dieser Stelle nur meinen Eindruck, den ich darüber hinaus noch mit dem Bild verbinde, anfügen.
Der Forsythienbusch hat vor der relativ dunklen Umgebung, wie bereits genannt, eine starke optische Präsenz. Einerseits erscheint er fast als Solitär, andererseits hat vor allem das leuchtende Gelb seiner Blüten Symbolcharakter. Gelb steht für das Sonnenlicht, für die Erkenntnis, für das Leben selbst. Diese Leuchtkraft zieht einen magisch an. Man möchte sich ihm nähern, am Licht teilhaben. Dabei hat man den Eindruck, vor allem im Vorschaubild bzw. wenn man sich etwas vom Bildschirm entfernt, von etwas, im positiven Sinne Mitreißendem, etwas Flammendem, etwas, das Licht im Dunkel verheißt.
Der Strauch scheint zu sprechen, sich mitzuteilen, wodurch man ihn personifizieren möchte. Das Versprechen, das man mit dieser Präsenz verbindet und das, davon gehe ich aus, in jedem Fall zu Veränderungen führen würde, ließe man sich darauf ein, kann vielfältigster Art sein, der Glaubensbereich wurde als eine Möglichkeit bereits angesprochen.
Ein solches Versprechen, je nachdem welchen Bereich es tangiert, verbindet man mit dem Guten, mit Hoffnung, mit Glück, mit Wissen, mit Frieden usw.. Die Einlösung würde das eigene Leben und/oder das Leben aller Menschen bereichern.
Aber der Strauch steht nicht frei in der Landschaft. Dicht vor ihm sieht man einen Zaun. Er macht zunächst in seiner Ausrichtung zwar einen eher labilen Eindruck, Andreas Pawlouschek bezeichnete ihn als so „herrlich antiautoritär“ (was mir sehr gefällt); betrachtet man die Szene allerdings genauer, so scheint es, als wäre der Zaun ein Gegenpol zum Strauch, der böse Gegenspieler, als würde er ihn zurückdrängen wollen, wie eine menschliche Kette aus Ordnern, die aufgebrachte Demonstranten oder die Zuschauer eines sportlichen Ereignisses im Zaum halten müssen.
Vielleicht muss man deshalb davon ausgehen, dass das Versprechen, das der gelbe Strauch geben möchte oder könnte, an dieser Stelle gar nicht erwünscht ist, vielleicht ist seine Einlösung unmöglich, vielleicht passt es nicht in die Zeit oder es wird nicht oder falsch verstanden. Damit trüge das Bild ein großes Spannungsverhältnis und eine enorme Tragik in sich, die zudem durch die perspektivische Darstellung des Zauns und die kontrastierenden Farbtöne unterstrichen würden.
Der Zaun scheint zunächst beständiger und ausdauernder als der gelbe leuchtende Strauch, der wiederum im Moment mehr Kraft zu haben scheint. Nach unserer Kenntnis werden seine Blüten jedoch in Bälde verblühen, ihre Leuchtkraft wird schwinden, ihr „Ruf“ verstummen.
Das wäre dann eine recht traurige Geschichte, vor allem, wenn das Versprechen einen Wert hatte und nicht nur ein schöner Schein war; aber es wäre auch eine alltägliche Sache. Wie oft schlagen wir, bewusst oder unbewusst solche symbolisch gemeinten Angebote oder gar Geschenke aus, beachten sie nicht, weil wir meinen, sie nicht zu brauchen, weil wir mit ihnen nicht umgehen können, ihre Bedeutung nicht verstehen oder sie gar nicht erst bemerken. Und wie oft dürfte sich der eine oder andere selbst wie ein leuchtender Strauch gefühlt haben, der nicht gesehen oder verstanden wurde.
Kerstin
Andreas Denhoff 26/03/2008 9:25
Das schau ich mir noch ein bisschen an, geschrieben ist ja schon viel, genießen ist auch schön...Gruß Andreas
Carsten Mundt 21/03/2008 15:04
"Denn wenn du mit deinem Mund bekennst: «Jesus ist der Herr» und in deinem Herzen glaubst: «Gott hat ihn von den Toten auferweckt», so wirst du gerettet werden. Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen. Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen"(Römerbrief, 10.9)
Ich sehe auch das Licht der Hoffnung, welches in der ansonsten dunklen Szene leuchtet.
Wenn wir unser Leben und unser Augenmerk auf das Kreuz ausrichten, so wie Du es mit der gewählten Fokussierung getan hast, wird der Glaube unser Herz und unser Dasein erhellen, denn nichts könnte eigentlich unser irdisches Leben mehr verdunkeln, da wir auf die Erlösung ja nicht nur hoffen dürfen, sondern diese im christlichen Glauben ja eine unumstössliche Tatsache ist.
Sofern man den dafür erforderlichen Glauben aufbringen will und kann, sehr tröstlich. So betrachtet ist die unserige ja nicht die schlechteste aller Religionen.
Mister Smith 21/03/2008 11:28
Statt Schärfe 20 hätte ich Schärfe 90 genommen.