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Markus Grünthaler


Free Account, Sulzbach-Rosenberg

Der letzte von 5

Maxhütte, Hochofen, Ofen III
Der letzte von einst fünf Hochöfen am westlichen Ende des Hochofenwerkes der MH. Ofen III sicherte bis zum Schluß die Roheisenbasis der Hütte und damit den Stahlstandort Sulzbach-Rosenberg.
Mit einer Höhe von fast 50 m bis Gichtabzug und einem Gestelldurchmesser von 7 m, war er der leistungsfähigste Ofen. Im Laufe seiner Ofenreise wurde die Zahl der Blasformen immer wieder erhöht und zählten am Schluß deren 18.
Begichtet wurde er über einen Senkrechtaufzug mit Setzkübeln, hatte eine Doppelverschluß-Gichglocke und eine Möllerverteilung über Schlagpanzer.
Die Mantelkühlung erfolgte im oberen Drittel über sog. "Völklinger Rieselkästen" und weiter über eine offene Panzerkühlung. Er stand in einer großen Wassertasse in der das Kühlwasser aufgefangen wurde und nach anschl. Reinigung und Kühlung wieder dem Wasserkreislauf zugeführt wurde.
Begichtung, Windmenge, Teufenhöhe und die Führung der Möllersäule wurde über eine Prozessrechner gesteuert und überwacht.
Seine Reise wurde durch zwei große Unglücke unterbrochen, einem Panzerdurchbruch und einer Wasserstoffexplosion durch Roheisenfluß in die Wassertasse, ein Kamerad starb und mehr als zehn wurden teilweise schwerstverletzt!
Jetzt ist seine Reise für immer zu Ende und er ist vom Wind genommen. Dennoch ist er noch warm in seinem Herzen und in der "Ofensau" ist noch Glut. Ein Feuer das hier 150 Jahre brannte und nun für immer verloschen ist!
Wir werden die Erinnerung an sein Leben immer in unseren Gedanken tragen!
Fotografiert von der Bänderbühne des Hochbunkers.
Canon EOS 300

Comentarios 8

  • Herbert Howe 10/12/2003 11:22

    Bin jetzt endlich fertig mit so vielen Hochofenbildern, die hier aufgelistet sind und bin echt überrascht, wieviele Menschen sich mit diesen alten Gemäuern beschäftigen. Die digitale Bilderschau ist für den ersten Moment beeindruckend und die gesetzten Lichter lassen oft an der wahren Natürlichkeit zweifeln. Doch ein großer Abzug dieser Ansichten würde mich schon mal interessieren. Denn ich bin ein "alter Nostalkiker", der noch solche Materie im Großformat erkämpft. Viele gute Sichtweisen sind mir begegnet, und mit der Maxhütte bin ich auch noch nicht fertig. Vielleicht kommt ein Gedankenaustausch auf diesen Weg einmal zustande. Weiterhin gut Licht Herbert.
  • C. Engel 16/11/2003 19:02

    Tragische Dokumentation ... man spürt, dass die Anlage für Dich mehr als Arbeitswerkzeug war.
    Gruss, Connie
  • Harald Finster 12/11/2003 10:09

    Tolles historisches Foto!
    Und die Erklärung dazu ist wieder mal einfach gut.
    Aber eine Frage hab ich noch:
    wie kann man die Zahl der Blasformen erhöhen?
    Das erfordert doch eine riesigen Umbau. (Einfach mit ner Bohrmaschine ein 600er Loch da 'reinbohren ist vermutlich nicht die richtige Vorgehensweise :-)
    Gruß Harald
  • Andreas Grav 11/11/2003 22:10

    Rechts oben etwas überstrahlt, aber das wird bei dem gefühlvollen Text eher nebensächlich.

    Wann kommt dein Buch über die NMH ?

    Andreas.
  • Marc Gerlitzki 11/11/2003 20:20

    Die Geschichte wertet dieses Bild noch zusätzlich auf.
    Gruss Marc
  • Jörg Schönthaler 11/11/2003 12:37

    das bild ist zwar oben rechts ein wenig überstrahlt aber das macht der text unter dem bild locker wieder wett.
    am kann richtig spühren wie dein herz an dieser Hütte hängt.
    grüße jörg
  • Heiko Wenke 11/11/2003 12:04

    Wieder ein passend bebilderter und hervorragend geschilderter Exkurs in die Maxhütte mit ihren vielen Besonderheiten. Bleibt dieser HO erhalten?
    LG Heiko
  • Jörg Otte 11/11/2003 11:35

    Gute Beschreibung !!!

    Gruß J.