Dialog
Sag mir, wie lange währt die Ewigkeit?
Nicht länger, als den Augenblick
das Glück,
das ich empfange und gewähre.
Nicht die! Die andre, die auf Zeit;
die du versprachst,
eh du die Treue brachst.
Versprach ich sie auf Ehre?
Du Tor, da ich sie dir versprach,
da war ich doch so schwach, nicht weniger schwach,
als später, da sie nach und nach,
ich weiß nicht wie, 's ist eine Ewigkeit,
und heut
ist's mir unendlich leid,
mir brach.
Sei's wie es sei,
dies Glück ging mir vorbei zum Glück.
Und da es doch vorbei,
ist's einerlei
im Augenblick.
Auf den, bei meiner Ehre,
auf den nur kommt es an, von Zeit zu Zeit,
und ach, er währt,
denn ich empfange und gewähre,
glaub mir, so lange wie die Ewigkeit!
Karl Kraus
Comentarios
6
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Sanlen 04/11/2010 23:19
mag es. viel Ausdruck.vg Sandra
Hatti123 04/11/2010 18:01
November Blues.... es ist so traurigniemand spricht heut mehr mit mir
der Wind zerzaust die letzten Blätter
zu mir kommt nur das arme Tier
ich werd es trösten, gut behandeln
denn gleich und gleich gesellt sich gern
schon kommt ein Lichtlein aus der Ferne
uns beide wird die Liebe wandeln
Hatti
Uli Isses -BildGESTALT- 04/11/2010 12:14
bei diesem Bild empfinde ich Sehnsucht, Sprachlosigkeit aber auch Hoffnung...wundervoller Text, Brigitte.
Urbaner 04/11/2010 9:01
verträumt ..... gutfinde die "Kratzer" ein wenig stark
vG, Martin
Putty 04/11/2010 8:40
ich glaube, er beschreibt eine moderne Beziehung im Gedicht. Und die seh ich im Bild gespiegelt.. Sie lehnen sich aneinander, aber lassen sich viel Raum jeder hat Platz für seine Welt, dabei stärken sie sich.LG Putty
Peter Härlein 04/11/2010 8:24
Ich denke Du willst hier zum Dialog anregen, das Bild sagt für mich genau das Gegenteil aus. Von einander abgewandt, den Mund verschlossen, der Blick leer. Sprich eine Szene aus unserem Alltag.Gruß, Peter