Die Auen- oder Sumpf-Schenkelbiene, Macropis europaea

Die Auen- oder Sumpf-Schenkelbiene, Macropis europaea

Die Schenkelbienen (Gattung Macropis) haben ihren Namen von den verbreiterten Schienbeinen des letzten Beinpaares, wie man auf diesem Bild gut erkennen kann.
Das war ein spannendes Erlebnis: Zwei Männchen, deren Weibchen später schlüpfen, habe ich bei ihren Schaukämpfchen beobachtet. Eine Viertelstunde (und sicher noch den ganzen Tag) lang flogen sie mit hoher Geschgwindigkeit hintereinander her, sodaß man sie kaum mit bloßem Auge verfolgen konnte - geschweige denn mit der Kamera. Außer einigen ganz kurzen Berührungen ("body checks") fanden keine
Kämpfe statt. Aber die drei Gilbweiderich-Pflanzen (Lysimachia sp.), die einen und nochmal einen halben Meter weit voneinander entfernt standen, waren heiß begehrt. Nur kurz setzten sich die beiden Rivalen auf den Knospen hin, um während des anstrengenden Wettbewerbs eine Pause zu machen. Es war gar nicht leicht, sie zu fotografieren, denn schon bei Annäherung des anderen (auf etwa 20 cm?) ging die wilde Jagd wieder los.
Was für ein Energieaufwand - nur um sich später als erster mit dem erwarteten Weibchen zu paaren und damit seine Gene weiterzugeben ...
Denn die Art gehört zu den vielen prot(er)andrischen Bienenarten, deren Männchen zuerst schlüpfen, um sich dann später - oft mit der Rivalität mehrerer - die inzwischen geschlüpfte Partnerin zu sichern; dies oft schon beim Erscheinen des Weibchens sofort nach dessen Erscheinen am Licht.
Von der Schwesternart, M. fulvipes, kann man M. europaea u.a. an der direkt unter dem gelben Gesichtsschild liegenden schwarzen Oberlippe (Bild!) unterscheiden, die bei M. f. gelb ist.


Foto vom Ambros-Weiher in Neukappl/Opf., an dessen Rand es noch etliche Gilbweiderichpflanzen gibt. 5.7.2019 - ein solches Männchen habe ich am 14.7.2018 schon einmal in Fronberg/Opf. gesehen und hier in der fc gezeigt.

7.7.19 f