Die Brücke von Remagen
Der 8. Mai 1945 war nicht nur das Ende des Weltkrieg II., sondern auch die Befreiung von einem mörderischen und Menschen verachtenden Regime, das rücksichtslos auch die eigene Bevölkerung geopfert hat, um Hitlers Machtstreben zu befriedigen. Der Kampf um die Remagener Brücke zeigt deutlich die Unfähigkeit zu erkennen, dass der Krieg verloren war. In Remagen und vor allem im Hürtgenwald sind in den letzten Wochen des Krieges viel mehr Soldaten umgekommen, als in den Monaten davor
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Die Ludendorff-Brücke bestand von 1918 bis 1945. Ihre Brückentürme stehen linksrheinisch am Südende der Remagener Rhein-Promenade und rechtsrheinisch am südlichen Ortsrand von Erpel zu Fuße der Erpeler Ley. Im Rahmen des Schlieffen-Plans wurde eine Brücke an dieser Stelle bereits 1912 geplant, die Brücke wurde aber erst von 1916 bis 1918 auf Drängen der deutschen Generalität erbaut. Sie war Teil einer „Brückenfamilie“ aus drei ähnlichen Eisenbahnbrücken über den Rhein. Am 25. April 1918 gab Kaiser Wilhelm II. der neu erbauten Rheinbrücke den Namen Ludendorff-Brücke zu Ehren des Ersten Quartiermeisters, General der Infanterie Erich Ludendorff, und am
1. Mai 1918 wurde sie in Dienst gestellt.
1939, bei Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurde die Brücke von einer Brückenwach-Kompanie übernommen und zur Sprengung vorbereitet. Beim Rückzug der Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Walter Model auf die rechte Seite des Rheins 1945. sollten nach dem Willen der Wehrmachtführung alle Rheinbrücken gesprengt werden. Bei der Ludendorff-Brücke wurde aber weniger (300 kg statt 600 kg) und weniger effizienter Sprengstoff (Donarit statt Dynamit) verwendet als geplant. Bei der Sprengung wurde die Brücke kurz aus ihren Lagern gehoben, aber nicht zerstört, wodurch es westalliierten Truppen in der Folge möglich war, den Rhein an dieser Stelle zu überqueren und ihren Vorstoß Richtung Ruhrgebiet zu beschleunigen.
Am 7. März 1945 um 13 Uhr gelang es einer kleinen Vorhut der 9. US-Panzerdivision unter Führung des 22-jährigen deutschstämmigen 2. Lieutenant Karl H. Timmermann, die völlig intakte Brücke zu erreichen. Um 13:40 Uhr begann der Angriff der alliierten Soldaten an der Brücke. Innerhalb von 24 Stunden überquerten 8000 Soldaten den Rhein in östliche Richtung. General Eisenhower soll ausgerufen haben:
„Die Brücke ist ihr Gewicht in Gold wert“.
Vom 7. März bis zum Einsturz am 17. März 1945 konnten die Alliierten 18 Regimenter über die intakte Brücke von Remagen übersetzen. Direkt nach der Einnahme durch die Alliierten versuchten US-Pioniere, die geschwächte Konstruktion der Brücke zu reparieren. Daneben wurden außerdem drei ergänzende Pontonbrücken gebaut.
Zwischen dem 8. und 9. März 1945 schossen Wehrmachtsoldaten ca. 3000 Granaten auf die Brücke, trafen sie aber nicht. Am 10. März 1945 begann ein deutscher Gegenangriff des LXVII. Armeekorps, der aber zu schwach war, um noch Erfolg zu haben
Hitler setzte am 9. März 1945 das Fliegende Standgericht West ein, das unter Vorsitz von Generalleutnant
Rudolf Hübner fünf Offiziere wegen „Feigheit“ und „Dienstpflichtverletzung“ am 13. und 14. März 1945 zum Tode verurteilte und vier von ihnen unmittelbar nach der Urteilsverkündung erschießen ließ
+++ „Ich befehle hiermit erneut, daß jeder Versagensfall auf kürzestem Weg gerichtlich zu überprüfen und
zu erledigen ist. Ich erwarte von den Standgerichten schärfstes Durchgreifen und größte Härte.“ +++
Am 17. März 1945 stürzte die schwer beschädigte Brücke wegen Überlastung ein. Dabei wurden 32 amerikanische Pioniere getötet; zudem gab es 63 Verletzte
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Im Innern der Brückentürme auf der Remagener Seite ist seit dem 7. März 1980 ein Friedensmuseum eingerichtet. Der Initiator des Museums war der langjährige Bürgermeister von Remagen, Hans Peter Kürten, der am 7. März 1978 zum ersten Mal Steinchen aus Bruchstücken der erst 1976 abgetragenen Strompfeiler der Brücke als Souvenir verkaufte. Das Echo war bemerkenswert. Mit den Einnahmen und den vielen Fotos und sonstigen Originalunterlagen war er in der Lage, das Museum einzurichten. Die Brückensteine sind auch jetzt noch, versehen mit einem Echtheitszertifikat, im Museum erhältlich.
Seit 2019 ist das Friedensmuseum wegen Brandschutzmängeln geschlossen
https://www.youtube.com/watch?v=yPeI8r_t51A&list=PLfNiBRnCu2c306KNNNVxoU7SRx75Kgs96&index=19
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludendorff-Br%C3%BCcke
noblog 19/05/2020 22:18
klasse in Bild und Text präsentiertLG Norbert
Kaspar H. 17/05/2020 8:45
Passend zum Gedenktag - und sehr informativ.LG Kaspar
Andreas E.S. 09/05/2020 23:37
Die Brücke von Remagen und ihre geschichtliche Bedeutung ist mir sehr vertraut. Den Dokumentarfilm darüber habe ich auch schon einige Male gesehen.Ich finde es sehr gut, dass du ausführlich über diese berühmte Brücke berichtet hast und wie immer ein wichtiges geschichtliches Datum dargestellt hast. Leider finden regelmäßig auf der Welt im Durchschnitt 25 Kriege oder kriegerische Ausenandersetzungen statt. Die Welt hat nichts von dem letzten Weltkrieg mit über 60 000 000 Toten gelernt. Wir sollten ganz besonders dankbar sein, dass wir jetzt seit 75 Jahren in Frieden leben dürfen.
LG Andreas
norma ateca 09/05/2020 3:32
Liebe Anne ich danke dir herzlich für deine immer wundebare Fotos aber auch deine Erklärungen sind sehr gut verständlich und begeistern mich sehr ,danke dir dafür LgNormaGünter7 09/05/2020 0:13
Dort fahe ich oft vorbei, schön mal aus deinem Blickwinkel anzusehen.Klasse auch die info dazu
LG Günter
smokeonthewater 09/05/2020 0:09
Da bin ich schon oft vorbeigefahren. Ein Mahnmal am Rhein, das wie die Hand ais dem Grab emporragt.LG Dieter
Reinhold Müller 08/05/2020 21:07
Bild und Text sprechen für sich. Hoffentlich lernt die Menschheit daraus.LG Reinhold
Rubie 08/05/2020 18:33
Sehr schöne Dokumentation.LGrubieMonsieur M 08/05/2020 16:30
Es ist unfassbar, trotz all dieser Lehren geben wir weltweit Unsummen für Kriegsgerät aus.Sind aber nicht in der Lage die Armut zu bekämpfen.
LG Norbert
Adrianus Aarts 08/05/2020 14:32
SUPER AnneDanke HERZlich fürs erstklassige info
LG AD
UliF 08/05/2020 9:58
das Friedensmuseum ist sehr sehenswertLG Uli
Michael H. Voß 08/05/2020 9:54
Wieviel unendliches leid hat dieser Krieg gebracht!Aber die Menschheit lernt nicht daraus.
Es gibt zurzeit mehr Kriege als je zuvor und (zu) viele Staatsoberhäupter, die gern mit dem Säbel rasseln!
Gut, daß du daran erinnerst!
Gruß Michael
oilhillpitter 08/05/2020 8:36
Vor vielen Jahren war ich zweimal dort im Museum.LG Peter
Depy 08/05/2020 7:01
schön gezeigt, ich dachte das Museum wäre verkauft ....LG
Maria J. 08/05/2020 6:34
Sehr passend zum heutigen Gedenktag.Große Dramen haben sich hier abgespielt
und viele sinnlose Opfer hat es gegeben.
LG Maria