Die Centovallina
Die Centovallibahn verbindet als mit 1500 V Gleichstrom elektrifizierte Meterspurbahn das Ende der Gotthardbahn in Locarno und das Tessin mit der Simplonbahn in Domodòssola im italienischen Piemont.
Auf 54 km wurde eine ausgesprochene Gebirgsbahn angelegt, deren Höchststeigung nirgends mehr als 60 Promille beträgt.
Mehrfach war die Strecke in den vergangenen Jahrzehnten von schweren Unwetterschäden betroffen, was hohe Investitionen zum Wiederaufbau erforderte, aber jedesmal in Angriff genommen wurde.
Die Strecke wird gemeinsam von der Schweizerischen F.A.R.T. und der Italienischen S.S.I.F. betrieben:
FART = Ferrovie Autoliniee Regionali Ticinesi
SSIF = Società Subalpina di Imprese Ferroviarie
Bei Kilometer 21 wird der Grenzort Camedo erreicht und die Grenze auf einem hohen Steinviadukt überquert, nach dem es weiter steil bergauf geht, bevor es nach dem Scheitelpunkt auf 831 m ü.M. in mehreren Schleifen steil bergab in Richtung des Zielortes geht, wo in Domodòssola in einem Tunnel das Streckenende unter dem Normalspurbahnhof erreicht wird.
Der Streckenbeginn in Locarno wurde vor geraumer Zeit wegen dringender Straßenerweiterungen ebenfalls unter die Erde verlegt und stellt sich heute leider als ein spärlich beleuchtetes, enges, dunkles dreigleisiges Loch dar, in das zwar Rolltreppen hinunterführen, das aber heute dringend einer Runderneuerung bedürfte, was die Freundlichkeit des Erscheinungsbildes angeht.
Immerhin, man steigt ein in moderne zwei- oder dreiteilige Triebzüge mit bequemen Sitzen und - wichtig für Eisenbahnfreunde - teilweise zu öffnenden Fenstern.
Nach längerer Fahrt unter dem Stadtzentrum in der Dunkelheit des Tunnels(mit Ausweichstelle) kommt die Bahn schließlich in Locarno Sant´Antonio ans gleißende Licht des Tessins und windet sich entlang der steilen Bergflanken des weiten Melezza-Tals in Richtung Westen, wo zunächst Ponte Brolla erreicht wird.
Dort zweigte einst die Bahn ins Valle Maggia ab, die leider lange stillgelegt ist.
Weiter am Talrand entlang geht es in recht flotter Fahrt und in wenigen Kurven bis zum Eingang der einsamen Osernone-Schlucht,
die nach einem kurzen Tunnel und enger Kurve auf einer 132 m langen und 77 m hohen Stahlbrücke überquert wird.
Gleich darauf fährt der Zug in den Bahnhof von Intragna ein, der unterhalb des Ortskerns liegt.
Meine Aufnahme zeigt die Brücke über die Osernone-Schlucht,
über die einer der zweiteiligen Triebwagen in Richtung Locarno strebt.
Oberhalb liegt Intragna, das mit 65 m Höhe den höchsten Kirchturm des Tessins besitzt.
Danach windet sich die Bahn in engen Kurven und starker Steigung weiter talaufwärts, hinein ins eigentliche Centovalli - das Tal der hundert Täler.
Leider fehlte die Zeit zur Bereisung dieses Streckenteils, aber der Aufenthalt in Intragna lud ein zu einem weiteren Besuch.
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Andreas Kontor 25/10/2021 13:29
Sieht interessant aus, schönes Motiv.VG Andreas
Bernd Freimann 21/10/2021 21:16
Da hat der Landschaftsbauer eine großartige Arbeit geleistet.Gruß aus Berlin
Bernd Freimann
Dieter Jüngling 21/10/2021 19:10
Top Brückenmotiv.Gruß D. J.
Manfred Mairinger 21/10/2021 18:06
Wunderbare Aufnahme!VG Manfred
Gerhard Huck 21/10/2021 16:16
Ein grandioses Gebirgs-Szenario und atemberaubend luftig die Bahn über dem Abgrund!Liebe Grüße aus dem Abseits,
Gerhard
anhu 21/10/2021 15:52
Wer dann noch einen Nervenkitzler braucht: Bungee Jumping ab dieser Brücke ist sehr angesagt (aber nichts für mich als alter Knaggie).Viele Grüsse - Andres
PS: Die Srecke von hier aus weiter nach Domodossola ist wirklich ein Hit für Eisenbahnliebhaber, vorallem wenn der Lokführer ein Ferrarifahrer ist und eine Verspätung aufholen muss ....
makna 21/10/2021 13:17
Zu diesem herrlichen Motiv könnte ich eigentlich nur sagen: Ich bin sprachlos ... ;-)... absolut top !!!
BG Manfred
Basi70 21/10/2021 11:56
Was für ein Bild! Der Oberhammer!!! Chapeau, lieber Thomas, da zeigst Du mir wiedermal, wie schön unser Nachbarland doch ist.VG Michael
Burkhard Jährling 21/10/2021 10:50
Ein herrliches Motiv und eine großartige Aufnahme. Die "Hundert-Täler-Bahn" ist eine sehr lohnende Strecke. Die habe ich vor vielen Jahren auch einmal bereist.VG Burkhard