Die eine Klage
Wer die tiefste aller Wunden
Hat in Geist und Sinn empfunden
Bittrer Trennung Schmerz;
Wer geliebt was er verlohren,
Lassen muß was er erkohren,
Das geliebte Herz,
Der versteht in Lust die Thränen
Und der Liebe ewig Sehnen
Eins in Zwei zu sein,
Eins im Andern sich zu finden,
Daß der Zweiheit Gränzen schwinden
Und des Daseins Pein.
Wer so ganz in Herz und Sinnen
Konnt' ein Wesen liebgewinnen
O! den tröstet's nicht
Daß für Freuden, die verlohren,
Neue werden neu gebohren:
Jene sind's doch nicht.
Das geliebte, süße Leben,
Dieses Nehmen und dies Geben,
Wort und Sinn und Blick,
Dieses Suchen und dies Finden,
Dieses Denken und Empfinden
Giebt kein Gott zurück.
Karoline Günderrode (1780 - 1806)
Tyria 29/04/2012 21:41
Es gibt ja bei unseren steinernen Damen (fast) nix ästhetischeres als die fließenden Linien von Kinn, Hals und abwärts wallendem Haar(oder Tuch) in den entsprechend harmonierenden Proportionen. Auch wenn man(n) bei dieser Grazie die ins Auge springenden Nippel(darf man das hier so schreiben?) ignoriert, ist ihre Pose und eben besagtes Ensemble von Körperteilen in einer extrem erotisierenden und fast schon explosiven Art präsent. Und gleichzeitig strahlt sie eine unglaublich provozierende und sich ihrer Schönheit bewußten Ruhe aus. Nahezu eine erotisch-spielerische Überlegenheit.Genial.Wie hält es da nen Mann noch auf den Socken? Versteh ich nicht.
Ein echter Augenschmaus - auch für die nicht-homo Frau ;-).
Manfred.Weis 29/04/2012 21:02
Auch hier eine gute Perspektive so leicht von unten.