Die Kraniche von Linum (10)

Die Kraniche von Linum (10)

Besonders auf dem Zug brauchen Kraniche viel Energie. Da macht es Sinn, sich noch einmal satt zu fressen, bevor der weite Flug in den Süden (Südfrankreich oder Spanien) weitergeht. Schlafen können sie in Linum auf den extra für sie gefluteten Wiesen auch, also ist es die perfekte Zwischenstation. Dazu verweilen die Kraniche etwa 2 Wochen in Linum. Am Dienstag, den 6. Oktober waren es 57 711. Sie verweilen auf den Feldern um Linum herum um zu fressen. Oft in grösseren Gruppen (Bild 1) oder in Paaren (Bild 2). Hin und wieder sind kurze Flugbewegungen zu beobachten (Bild 3), ansonsten ist das Szenario eher leise, alles ist mit der Suche nach Nahrung beschäftigt. Das ändert sich am Nachmittag, wenn mit laut hörbaren Rufen die ersten Kranichzüge eintreffen (Bild 4). Später am Nachmittag fliegen sie dann in mehr oder weniger geordneten Formationen vornehmlich aus westlichen Richtungen ein. Für den Beobachter beginnt jetzt das eigentliche akustische Spektakel, gleichwohl sich nicht alle Individuen von diesem Schauspiel faszinieren lassen, und für sich andere Schwerpunkte gesetzt haben (Bild 5). Beim Eintreffen lösen sie dann ihre Flugformation auf und gleiten zu Boden (Bild 6). Schliesslich sind es tausende, die auf den Wiesen eintreffen (Bild 7). Auch bei und nach Sonnenuntergang treffen noch weitere Kranichzüge ein (Bild 8 + 9). Das Spektakel ist auch akustisch ein Erlebnis. Aber ganz plötzlich um 18.40 Uhr trat Stille ein, vermutlich hat der Oberkranich zur Nachtruhe gemahnt.

Quelle: http://www.kraniche-linum.de