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Diwali

Wörtlich übersetzt bedeutet dieser Name "Anordnung von Lichtern" oder "Weg des Lichts". Diwali ist ein bedeutendes mehrtägiges hinduistisches Fest in Indien. Aufgrund seiner spirituellen sowie sozialen Bedeutung und seines fröhlichen Charakters kann es mit Weihnachten verglichen werden
(viele Einwohner Kolkatas fragen danach, wie wir in Deutschland Weihnachten feiern).

Je nach Region wird Diwali in Indien unterschiedlich gefeiert - in West Bengalen dauert es fünf Tage.
Kernaussage des Festes ist der Sieg des Guten über das Böse, Licht über Dunkelheit und das Erkennen eigener innerer Stärken.
Wesentliches Element sind die Lichter - ursprünglich waren es Öllampen, die in Reihen an Fenstern und Hauseingängen aufgestellt wurden, heute werden Gebäude und Bäume mit Lichterketten geschmückt, am letzten Abend des Festes wird bis spät in die Nacht Feuerwerk gezündet - die Stadt ist in eine Dunstglocke gehüllt.
(Quelle, auszugsweise: Wikipedia)

Das obere Bild zeigt den Haupteingang des New Market im Bezirk Chowringhee - der sonst überfüllte Platz ist fast menschenleer (unten ein Blick über Kolkata). Beide Aufnahmen entstanden von der 9. Etage des 'Blue and Beyond Restaurants' am letzten Tag dieses Festes. Über Stunden konnte man Feuerwerk hören und sehen - auf den Bildern leider nicht, nur ganz schemenhaft am Horizont ;-)

Interessant sind weitere Parallelen zu unserem Weihnachtsfest: Frauen kaufen sich einen neuen Sari und auch Schmuck (in ihre langen Zöpfe flechten sie frische Blütenketten ein), die Kinder, besonders die Mädchen, werden festlich gekleidet, Spielzeug wird geschenkt. Wer es sich leisten kann geht mit der ganzen Familie essen oder kocht üppig zu Hause, Süßigkeiten werden verteilt, Freunde und Verwandtschaft eingeladen.
Die Tageszeitungen in Indien quillen vor diesem Fest über mit Werbeprospekten -
also wie bei uns: Anregung zum Kaufen von Dingen, die man vielleicht nicht unbedingt braucht ...

Kolkata am 26.10.2011

Comentarios 11

  • Dieter Behrens K.T. 22/12/2011 14:51

    Wundervolle Perspektive und sehr gute Nachtaufnahmen.
    Dein Text ist auch sehr aufschlussreich.

    Gruss a.In.Dieter
  • Willy Brüchle 22/12/2011 13:13

    Fast hätte ich ein Jahr in Kolkata verbringen können. Da sich die hochintelligente, fleissige, junge Kollegin, der ich gerne geholfen hätte, plötzlich und unerwartet vergiftete, hatte ich keinen Drang mehr verspürt, in diesem Moloch zu arbeiten. MfG, w.b.
  • Gisela57 22/12/2011 12:08

    Du zeigst Indien einmal ganz anders . . . aus dieser Perspektive könnte es auch eine europäische Stadt zur Weihnachtszeit sein. Eine äußerst informative und lichtvolle Bild-Text-Präsentation.
    LG Gisela
  • Reinhard Arndt 22/12/2011 10:56

    Danke für die informativen Erläuterungen zum Foto. Die FC ist halt immer auch ein wenig Bildungseinrichtung.
    Wünsche dir ein schönes Fest.
    LG
    Reinhard
  • Siegfried Duerschlag 21/12/2011 22:43

    sehr schöne Bilder
    von einer Gegend,
    die selten von uns aus besucht wird
    schönes Licht und guter Aufbau
    Danke für den guten Kommentar dazu.
    Gefällt mir.
    LG Siegfried
  • don ricchilino 21/12/2011 19:02

    das sieht ja gigantisch aus !!!
    frohe x-mas
    don
  • Miromodo 21/12/2011 16:55

    @Marguerite: Sehr stimmungsvolles Bild - da kennst du das Fest ja bestimmt in allen Facetten! Für mich war es das erste Mal Durga Puga, Kali Puga in Verbdg. mit Diwali innerhalb einer Reise erleben zu dürfen.
    @Klaus: Auch ich, als völlig Fremde, wurde in K. von einer Familie spontan 'von der Straße weg' zum Essen eingeladen - das ist sicher ein großer Unterschied zu unserer Art zu feiern ...
    @Ingeborg: Lieben Dank für deinen ausführlichen Erläuterungen - wirklich kulturübergreifende Parallelen, v. a. eine Mischung der Motive / Anlässe ein derartiges Fest zu feiern, in dem Licht eine zentrale Rolle spielt.
  • † Ingeborg K 21/12/2011 16:12

    Deine Fotos sind nicht nur wunderbar und beeindruckend, Deine Erläuterungen zu diesem Fest finde ich sehr informativ.
    Unser Weihnachtsfest ist ja eigentlich auch nur eine "Zusammenfassung der Lichterfeste vieler Kulturen."
    Der 25. Dezember war der Tag der Sonnenwende in vielen Kulturen, ein besonders wichtiger Tag im vorderasiatischen Mithraskult. An diesem Tag wurde die Geburt des indischen Lichtergottes gefeiert.
    Bei den Ägyptern fiel mit dem Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag.
    Die Römer begingen ihre feierlichen Sarturnalien zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes, an diesem Datum.
    Die Germanen feierten im norddeutschen Raum bis hinauf nach Skandinavien ihr Mittwinterfest oder Julfest, zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitskult.
    Da in Rom sowohl das asiatische, als auch das ägyptische und römische Fest mit großem Pomp gefeiert wurde, versuchte Papst Hyppolit bereits um 217 all diese Kulte damit zu beseitigen, dass er das Fest der Geburt Christi auf diesne Tag, den 25. Dezember verlegte.
    Durchsetzen konnte das Datum erst Papst Liberius im Jahr 354. Zum Dogma Glaubenssatz, erhob es das zweite Konzil von Konstantinopel 381 unter Kaiser Theodosius.
    Im 7. und 8. Jh. setzte sich der Brauch, das Fest am 25. Dezember zu feiern, auch in Deutschland durch.
    Die Mainzer Synode erklärt 813 diesen Tag offiziell zum "festum nativitas Christi".
    (entnommen einer Veröffentlichung in der RP).
    LG Ingeborg
  • Klaus Zeddel 21/12/2011 15:55

    Dieses Lichterfest habe ich mal auf Bali erlebt, das war fantastisch und ich kann Deiner Erklärung nur zustimmen. Und man wurde bei völlig Fremden überall eingeladen, das dürfte unterschiedlich zu unserem Weihnachtsfest sein. Aber dafür strahlen hier die Fassaden, wunderschöne Blicke auf die festlich geschmückte Stadt.
    LG Klaus
  • Marguerite L. 21/12/2011 11:26

    Herrliche lichtvolle Bilder zeigst Du,
    ich war schon dreimal während Diwali in Indien und es war immerwieder höchst beeindruckend
    Lichterfest
    Lichterfest
    Marguerite L.
    Guten Tag Marguerite
  • Angela Höfer 21/12/2011 10:54

    dein text ist sehr interessant.
    immer wieder spannend zu lesen was in anderen ländern für sitten und gebräuche herrschen