Eiersuche

Eiersuche

Ach, was muss man oft von bösen
Hasen hören oder lesen.
Jedes Jahr im März /April
halten sie im Wald nicht still,
sondern ziehen zu den Bauern,
wo im Stall die Hühner kauern,
die dort brav in den Gehegen
täglich ihre Eier legen.
Abends gehn sie dann zur Ruh'
schließen ihre Augen zu.

Keine wird den Has' erblicken
mit der Kiepe auf dem Rücken,
wie er schnell, ganz ohne Gnade
alle Eier klaut - wie schade.
Erst am Morgen früh um Drei
gibt's ein gackerndes Geschrei.
Wer trug unsre Eier fort?
Wo sind sie, an welchem Ort?
Schwan und Ente, Hund und Kuh
machen schnell die Augen zu.

Seht, dem Hahn schwillt schon der Kamm
wütend kräht er: "Au verdammt!
Aus ist's mit dem ruhigen Morgen,
denn ich muss für Nachschub sorgen."
Meister Lampe ganz verschmitzt,
in seinem Verstecke sitzt,
weil schon in der folgenden Nacht
er den nächsten Diebstahl macht.
Mit den Eiern macht er Kohle
die er braucht zu seinem Wohle.

Die Moral von der Geschicht:
unterbrich den Kreislauf nicht.
Jeder tut das was er muss,
abgerechnet wird zum Schluss.
Denn das weiß doch jeder Tropf:
Auch ein Has' kommt in den Topf.