Ein minimalistischer Roman. 24. Zwei künstliche Kirschen
Münster, Am Kanonengraben, 2007. Nikon D 100 mit Nikkor f/1,8 85 mm. JPEG (8 Bit) Fein. ISO 400. 1/250 sec f/8. Bearbeitung: Ulead PhotoImpact 11. Tonwertkorrektur: Beschnitt -5 für die Tiefen und Lichter.
Zitat der Kirschensäule von Thomas Schütte in: Dominique Gonzalez-Foerster, Roman de Münster, skulptur projekte münster 07
Thomas Schütte
*1954 in Oldenburg, lebt und arbeitet in Düsseldorf
„Thomas Schütte kehrt zurück an den Harsewinkelplatz. Dort hat er 1987 seine Kirschensäule installiert. Der ironisch-kritische Kommentar zu Münsters Architektur wurde zu einem Wahrzeichen der Stadt und gab den Anlass zur Neugestaltung des Platzes. Der Künstler verweigerte damals seine Zustimmung, die Säule zu versetzen. Aus dem Parkplatz wurde trotzdem ein Teil der Fußgängerzone ...
Biographie
Die Skulptur Projekte werden die 1987 und 1997 aufgenommene Zusammenarbeit mit Thomas Schütte fortsetzen. Nachdem 1997 Schüttes anthropomorphe ‚Große Geister’ im Landesmuseum Einzug gehalten hatten, wird der Künstler 2007 wieder an den Platz zurückkehren, wo er 1987 eine Art neues Wahrzeichen der Stadt installierte. Die ‚Kirschensäule’, die den Popkünstler Claes Oldenburg zitierte, gab nach ihrer Aufstellung mehrfach Impulse für Neugestaltungen des sie umgebenden Platzes. Als Reaktion darauf wird Schütte diesen Platz 2007 erneut bearbeiten und einer Revision unterziehen. Thomas Schütte, der bereits dreimal auf der documenta (1987, 1992, 1997) und 2005 auf der Biennale in Venedig vertreten war, gehört zu den bekanntesten Künstlern in Deutschland. Schütte beschränkt sich nicht auf die Bildhauerei, sondern ist auch in anderen Gattungen, wie der Architektur, der Grafik oder dem Kunstgewerbe zu Hause. Er verbindet eine gesellschaftskritische Haltung mit einem Bekenntnis zum Handwerklichen und einer Ablehnung des Virtuellen.“ (Aus der Webseite der skulptur projekte münster 2007)
Dominique Gonzalez-Foerster, Roman de Münster (Münster-Roman), skulptur projekte münster 07
„Dominique Gonzalez-Foerster fragt nicht nach einem theoretischen Unterbau, sie erzählt mit ihrer ‚Erlebnis-Ausstellung’ eine Geschichte der Skulptur Projekte und ihrer Bedeutung. Die Promenade am Kanonengraben, angelegt auf den geschliffenen [der Autor meint: geschleiften, E. M.] Wallmauern, bietet dafür mit ihren geschwungenen Hängen eine natürliche Bühne.
Die Künstlerin präsentiert einen Themenpark. eine Auswahl aus den Skulpturen der vergangenen Ausstellungen, Zitate der ursprünglichen Arbeiten in Beton und Metall, rekonstruiert im Maßstab 1:4 der Originalgröße. Jedes ein Stimulus des Originals, werden sie in Beziehung zueinander gestellt“ (skulptur projekte münster 07. Text: Frank Frangenberg, Köln 2007, S. 31).
† werner weis 29/09/2009 6:40
dies hier ist auch immer wieder ein Foto, dass man in Klein schon sehr wirkungsvoll findet, es ist dann plakativ
in Groß ist man etwas ernüchtert, man sieht, dass hier nicht mit der Natur gewetteifert wurde, doch Kunst hier Neues Echtes im Unechten schuf
ich suchte in Deiner Sammlung nach Fotos über
Ernte, Herbst, Apfel, Kirsche... leider funktionierten diese Suchbegriffe nicht, wo ich Dir doch diesen aktuellen Tagebuch-Eintrag zukommen lassen möchte:
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Ginger White: Vorsorge für den Winter
Eben grad aß ich einen Augustapfel, der vorsichtig gepflückt schon eine Woche eingelagert werden konnte und der nachgereift ist. Alle Achtung, richtig süß geworden im Geschmack.
Im verwilderten Garten suchen die Greenpeace-Ökos aus Dorfstraße 19 nach Äpfeln, die man pflücken kann, sie sind richtig mit langem Obstpflücker unterwegs, wie mit einer pazifistischen Hellebarde.
Dann trafen wir da aber auch zwei ghanaische Kinder, große Schwester, kleiner Bruder, sie auf Inlinern, er mit Hackenporsche, sie hatten grad eine Stunde damit zugebracht, für das Apfelmuskochen ihrer Mutter
einen (!) Apfel zu ernten, die anderen waren alle in den Measall-Bach gerollt/gefallen.
Wir zeigten ihnen die Bäume (beim verücktem Nachbarn, der bei ehemals Kittelwuff), wo man massenweise Äpfel aufsammeln kann, ich vermute, dass der Hackenporsche voll wurde.
Bei Doffa-Kilron kann man jetzt Walnüsse sammeln, von denen manche sofort schmecken, die anderen sollte man einlagern, sie reifen nach.
Ansonsten überall Beeren in den Parks, bunt und prall, aber die sollte man nicht essen, eventuell giftig. Holunderbeeren bei mir im Garten sind noch massig da, obwohl ich schon einiges eingekocht habe.
† werner weis 14/08/2009 9:15
prallglänzend
zu zweit
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groß und groß-artig
Andreas Denhoff 27/02/2008 14:04
Lieber Eckhard, du siehst, nicht nur ich habe mich mit der Skulptur auseinandergesetzt, die Schüler auf dem Bild "mussten" dies wohl. Bei deinem Bild steckt natürlich ein anderer Sinn dahinter, was die Anmerkungen vor mir schon ausführlich beschreiben, ich bin einfach spät dran. Aber manchmal muss man andere Prioritäten setzen... Bei aller innigen Bindung deiner Protagonisten, kommen bildlich die Stiele auf deinem Bild nicht zusammen,aber dahiner ist ja wieder symbolisch das Grün. Das du das Bild extra mit "künstlich" betitelst und eben nicht die "Originalkirschen" der Skulpturprojekte genommen hast, ist sicherlich auch beabsichtigt. Ich deute das als Anzeichen, das dein Roman "nur" ein Spiel, eine Miniaturausgabe der Realität ist.
Gruß Andreas
Annette Ralla 26/02/2008 17:24
Habe sie doch sofort erkannt, meine Lieblingskirschen! Klasse Dein Foto!LG Annette
Carsten Mundt 25/02/2008 10:48
(Finger zeig) Ich wäre auch für eine Fortsetzung.Ich fand in meiner Jugendzeit auch die "Unendliche Geschichte" recht faszinierend.
Kerstin Stolzenburg 25/02/2008 9:21
Einverstanden! Die angekündigten Ideen für die Kurzgeschichten klingen ja auch ganz interessant. Aber stelle die Bilder dann bloß nicht in die Sektion Philosophie und Kunst ein, man könnte einen schlechten Einfluss vermuten ;-))Kerstin
Kerstin Stolzenburg 24/02/2008 19:08
Lieber Eckhard, danke für die schönen und ausführlichen Antworten auf meine Anmerkungen.Natürlich sei den beiden die sinnliche Freude gegönnt ;-). Glücklicherweise ist die Sicht der Kirche des Mittelalters inzwischen in vielen Dingen überholt.
Den Gedanken, dass der Wert solcher Augenblicke sich erst angesichts des Bewusstseins um Vergänglichkeit und das Wissen um Einmaligkeit ergibt, kann ich nur teilen.
Was die modernistischen Beton-Klinker-Glas-Kuben betrifft, sind sie immer noch besser als die reinen Beton-Füllungen, mit denen man noch vor einigen Jahren solche Baulücken schloss. Sie sind zumeist ein wenig transparenter und stören das Gesamtensemble weniger. Aber die Stadtansichten sind austauschbar geworden, es gibt kaum noch eine individuell angepasste Bauweise, überall in Deutschland findet man ähnliche Arrangements. Das betrifft übrigens auch diese "wundervollen" Einkaufspassagen, oft "Arkaden" genannt, wobei ein Bezug zur historisch damit verbundenen Architektur meist nur gedanklich zu finden ist. Sie sind jedoch inzwischen schon zum Muss einer jeden größeren Stadt geworden, und ganz gleich, wo man eine solche betritt, sind sie alle nach demselben Schema aufgebaut, wohl, damit die Leute sich auch gleich "heimisch" fühlen. Viele Menschen lieben diesen Mikrokosmos augenscheinlich.
Nach so vielen netten Worten bezüglich meiner Anmerkungen (natürlich höre ich das gern ;-)) bekommst Du selbstverständlich bereits jetzt meine Stimme für die Fortsetzung des Romans :-)) Unbedingt!! Ich freue mich darauf.
Kerstin