ein tüber tag - kein trüber ort
ein trüber tag, kein trüber ort in hagenbach. ein besuch auf dem jüdischen friedhof
anmerkung: jüdische friedhöfe verbildlichen viel mehr das kulturgut von jahrhunderten, der stein bleibt bestehen.
man weiß, dass der jüdische friedhof in hagenbach am anfang des 18. jhs angelegt wurde, aus mehreren gemeinden der gegend wurden die mitglieder jüdischer familien hier bestattet.
die geschichte der jüdischen gemeinde in hagenbach ist beispielhaft für die an anderen orten frankens. ortsansässige adelsgeschlechter nahmen juden auf, doch landbesitz wurde ihnen in einer von der landwirtschaft geprägten gegend verboten. es blieb ihnen der hausierer- und viehhandel. im 19. jh änderte sich die berufstruktur, nach wie vor wurde handel mit landwirtschaftliche produkten betrieben, aber auch handwerker finden sich nun in der glaubensgemeinschaft. dennoch nahm die zahl der jüdischen einwohner in hagenbach am anfang des 20. jh ab, viele zogen von den ländlichen gemeinden ohne zukunft in die aufstrebenden städte. 1933 gab es in hagenbach noch sieben jüdische einwohner.
„Im November 1938 lebten noch zwei alte jüdische Ehepaare am Ort, die vom Textilhandel lebten (Isidor und Lina Seiferheld, Lehmann und Jette Mai). Beim Novemberpogrom 1938 wurden diese von SA-Männern aus Pretzfeld festgenommen und in das Gefängnis von Forchheim gebracht. Unterwegs wurden sie in den Ortschaften teils stundenlang zur Schau gestellt.“ (Quelle: http://www.alemannia-judaica.de/hagenbach_ofr_synagoge.htm)
1934 fand auf dem friedhof von hagenbach die letzte beisetzung statt. es bestand der plan, den friedhof mit maulbeersträuchern für die anlage einer seidenraupenzucht zu bepflanzen.
sorgfältig gilt es zu bewahren und zu erinnern. in hagenbach wird es getan.
WendenBlende 02/12/2013 1:01
Eine schöne Serie. Ein Foto ist besser als das andere.Gut, daran zu erinnern. Sonst wird der Friedhof wohl nicht mehr viel besucht.LG WendenBlende