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Sigbert der Eisenharte


Premium (World), Westmittelfranken

Entschuldigt

wenn ich grade so einen Retro-Film schiebe.
Aber wenn man sein eigenes Werklein so betrachtet kommt man manchmal nicht herum mit der Reflexion.

Was hat sich so alles verändert in einem halben Menschleinleben.
Nix war digital, der Raucher noch nicht in Frage gestellt und der Marlboromann auf den Reklametafeln.
Oft mehr als mollig warm der Silberling, mit kräftigem Strom vorgeheizt.
Treibwagen waren hier gerade um Ansbach verschwunden, der SchOm nach Windsbach durch die V100 abgelöst und der 614 als Eilzug nach Stuttgart auch durch die frische Elektrifizierung verschwunden.
Auch der 432 hat gerade die Grätsche gemacht.

Noch wurde das Expressgut mit den Karren in die Züge getragen, der graue Arbeitsmantel Standart.
Exotisch eine Mannheimer Güterzuglok vor dem Eilzug nach Stuttgart. Sehr früh, schon 1975 wurde die Maschine entgrünt und erstrahlte in der helleren Zukunftsfarbe.

Die Schraubenkupplung war unangefochten die richtige Verbindung, etwas anderes gab es in Ansbach sowohl beim Güter- wie auch im Personenverkehr nicht.
Fahrkarten kaufte man am Schalter und fast egal welche Zugart man für die Reise nutzte (ok, der IC-Zuschlag wollte bezahlt werden), der Preis war immer gleich und angemessen für die erbrachte Leistung und keine Ramschtickets im Nahverkehr verschärften die Probleme.
Aber der Elefant zeigt schon wo die Reise hingehen sollte.
Der BDm für Tom und makna wieder richtig gekuppelt und die 141 001 nochmals als Beiwerk der Bahnsteigszene.

Und keine lästigen Lautsprecherdurchsagen. Wenn der graue Kasten scheppernd losging gab es Informationen zu pünktlichen Zügen.
Erinnere mich auch an das üble Zugunglück und auch daran, wie trotz Bergung und abgeschaltetem Strom bald wieder Züge an der Havariestelle vorbeifuhren. Heute wäre wohl drei Tage Ersatzverkehr die Folge.

Das gleiche Land, der gleiche Ort und doch so vieles anders..

Comentarios 5

  • Joachim Schmid BW Hace 26 minutos

    Klasse Bildausschnitt mit schönem Blick in die Vergangenheit!
    Gruß Joachim
  • Basi70 Hace 18 horas

    Eine affenstarke Serie die Du hier wiedermal zeigst. Aufgrund fehlender Fotoapparatur genieße ich solche Bilder ,sehe ich doch vieles vor dem inneren Auge.

    VG Michael
  • Burkhard Jährling Hace 22 horas

    Man darf sicher nicht die Vorteile moderner Züge verkennen. Klimatisierte Wagen bei Sommerhitze sind durchaus angenehm. Triebzüge mit verteiltem und geregeltem Antriebskonzept sind bei feuchtem Herbstlaub auf den Schienen besser unterwegs. Hochgeschwindigkeitszüge verkürzen die Reisezeiten (bei planmäßigem Betrieb) merklich. Und im Güterzugbetrieb braucht es bei Hybridloks auf der letzten Meile keine Rangierlok mehr.

    Gleichwohl war seinerzeit das System Schiene übersichtlicher und kundenfreundlicher. Ob es auch effektiver war sei mal dahingestellt. Jedenfalls durften Güterzugloks und Personale problemlos Nahverkehrszüge fahren. Der Service war insgesamt besser. Die Bahnhöfe waren besetzt und in der Regel nicht verkommen. Und man musste nicht vor jeder Fahrt erst erforschen, ob die vorgesehenen Züge überhaupt wie geplant verkehrten.

    Ich blicke auch gerne (und manchmal sehnsuchtsvoll) zurück und schwelge in Nostalgie. Doch jede Zeit hat ihre Vorteile. Und die Bahn ist ja nur ein Beispiel für das, was sich alles in unserer heutigen hektischen und unübersichtlichen Zeit nicht unbedingt zum Vorteil geändert hat.

    VG Burkhard
  • Thomas Reitzel Hace 23 horas

    Ja, da sind wir wieder beim Lamentieren und Trauern um verlorengegange Gepflogenheiten, Umstände und überhaupt um alte Zeiten, die in mancherlei Hinsicht besser waren. Falk hat´s schon treffend beschrieben, und dem ict wenig hinzuzufügen.
    Leider allzu vieles wurde mutwillig und kurzsichtig ohne Not zerstört, nicht mehr und nicht weniger.
    BG, Tom
  • Bahnfreund 29/09/2024 14:04

    Eine perfekte Umsetzung und Umschreibung, was die Eisenbahn ausmachte. Kein Minimalismus und Streben nach perfekten Profit, sondern normaler Alltag 
    Auch wenn die Bundesbahn den Zwängen der Konkurrenz teilweise unterlegen war und auch viel rationalisiert hat, kein Vergleich zu dem, was die Bahn seit der Privatisierung hat verschwinden lassen an Strecken, Gleisen, Personal und Infrastruktur. 

    VG Falk