Corinna Lichtenberg


Premium (Complete), Berlin

Fischen im Britzer Garten

Hier kommt eine kleine Dokumentation aus dem Britzer Garten mit einem etwas längeren Text:
Wie kommt das Tier nach Deutschland?
Es handle sich dabei um den Roten Amerikanischen Sumpfkrebs, sagt Dirk Ehlert, Wildtierexperte und Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt. "Wir haben gestern mit Helfern rund 50 Krebse im Bereich Tiergarten eingesammelt", sagt Ehlert.
Das etwa handtellergroße Schalentier fällt durch seine tiefrote Farbe, zwei großen Scheren und Dornen auf. Weil der Krebs in anderen Weltregionen auf dem Speiseplan steht, könnten die Tiere von Delikatessenhändlern aus Amerika importiert worden sein. "Oder sie wurden von ihren Haltern illegal ausgesetzt", sagt er.
Dem Experten zufolge wurden die Krebse nicht nur im Tiergarten, sondern auch im Südwesten und Norden Berlins gesichtet. Auch in anderen Bundesländern sei der Sumpfkrebs inzwischen heimisch.


Darum gefährden sie andere Arten
Zu sehen sind die Tiere meist nicht, weil sie in Teichen und Seen leben. Der Starkregen der vergangenen Wochen habe aber den Wasserstoffgehalt des Wasser abgesenkt und die Uferhöhlen der Tiere überspült. Das könne die derzeit zu beobachtende Wanderschaft der Krebse durch Berlin erklären, sagt Ehlert.
Weil die Tiere auch Träger von Bakterien sind, gefährden sie möglicherweise andere Arten, etwa Lurche und andere Amphibien. Dagegen sei die Gefahr einer Verdrängung anderer Berliner Krebse relativ, sagt Ehlert. "In Berlin leben sonst zumeist Flusskrebse, die selbst erst vor hundert Jahren aus Amerika gekommen sind."
So wird ihre Verbreitung verhindert
Um die Ausbreitung der Sumpfkrebse zu verhindern, lässt die Behörde vereinzelt Tiere einsammeln. "Wir setzen aber vor allem auf die natürlichen Feinde der Krebse", sagt Ehlert. Füchse und Waschbären verspeisen demnach wandernde Krebse. "Im Tiergarten haben wir hunderte Jungaale ausgesetzt, die die Krebse fressen, wenn sie sich häuten und besonders weich sind."

Comentarios 4

  • Axel Sand 09/05/2019 20:06

    Diese invasiven Arten sind mittlerweile fester Bestandteil der heimischen Flora. Leider verdrängen sie oft die heimischen Arten. Ich sehe an Teichen auch häufig ausgesetzte Schildkröten. So ist das eben, wenn Lebewesen zu Konsumgütern verkommen, die dann, wenn der Spass vorbei st, einfach ausgesetzt werden...
    Gruß Axel
  • Heide G. 09/05/2019 8:47

    zuviele amerikanische Sumpfkrebse, zu viele Mücken und vor allem zu viele Menschen ....
  • Marc Zschaler 09/05/2019 0:53

    Die denke, die Quelle ist die Aquarienhaltung und das Aussetzen durch ihrer überdrüssig gewordenen Halter.
    Die Tiere sind wegen ihrer attraktiven Färbung beliebte Aquarientiere.
    Sie wachsen aber schnell, sind relativ aggressiv und können über Nacht eine hübsche Aquarienlandschaft verwüsten. 
    So teilen sie das Schicksal der tausendfach ausgesetzten Schmuckschildkröten.

    Eine sehr schöne Dokumentation von Dir.

    Andere Bilder aus der fc:
    ... auf den Wegen Berlins ...
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    Andreas Huss

    Mrs. Krabs
    Mrs. Krabs
    Thomas Mathoi

    Liebe Grüße Marc
  • Marguerite L. 08/05/2019 23:29

    Eine interessante Geschichte und gut von Dir dokumentiert
    gute Nacht Marguerite

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Carpeta Britzer Garten
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Cámara Canon EOS 80D
Objetivo EF70-200mm f/2.8L USM
Diafragma 6.3
Tiempo de exposición 1/1000
Distancia focal 310.0 mm
ISO 3200

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