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† HW. 19/05/2011 0:37
Wirklich lebendig im Bild festgehalten!es grüßt Holger
Helmut - Winkel 18/05/2011 18:42
Nun, lieber Fritzl,
Dein nostalgisch - interessantes und ausdruckstarkes
Motiv erinnert mich natürlich sofort stets an meine
Kinder - und Jugendzeit, die unter anderem schön
und "schrecklich" zugleich war.
Unsere Oma, nannten wir Kinder ja - etwas poetisch
umschrieben - unter uns aus folgendem Grund die
"StrickStock-Oma":
...Weil Oma strickte für die Kinder
sowohl im Sommer als im Winter;
nicht n u r beim Stricken nahm sie Maß,
die Enkelkinder wussten das.
Denn Oma mit der festen Hand,
sich auf den R o h r s t o c k auch verstand;
sehr oft hat sie den Enkelkindern,
schmerzhaft versohlt den blanken Hintern.
Sie wirksam sich Respekt verschaffte,
wenn sie die Enkel streng bestrafte;
pfeifend der Rohrstock traf die Ärschchen,
laut jammerten die frechen Bürschchen.
Im Allgemeinen war sie aber stets s e h r
liebevoll und einfühlsam und sie bewies das
dann unter anderem mit überaus großem Ge-
schick ihrer einerseits kraftvollen, andererseits
flinken und zärtlich anmutenden Hände.
Unter anderem strickte sie meisterhaft und gekonnt
- sogar mit einer Strickmaschine - und versorgte all ihre
Enkel, vor allem im Winter von Kopf bis Fuß mit gestrickter
Kleidung. Das fing mit der Kopfbedeckung an, ging über Schal
und Handschuhe, Strickjäckchen und - Pullover, Strümpfe und
Leibchen. Sogar lange wie auch kurze Hosen hat sie gestrickt.
In der kalten Jahreszeit hielten die aus besonders
kräftiger Wolle bestehenden "Winterhosen" natürlich
angenehm warm, solange sie nicht nass wurden.
Im Haus und in den Sommermonaten trugen wir knie-
lange, enganliegende Trägerhosen, die am Hosenboden
s o straff saßen, dass man uns denselben - wenn mal
wieder eine Tracht Prügel fällig war - überhaupt nicht
mehr strammziehen musste.
Die feingerippten Wollstrickhosen waren zwar
relativ pflegeleicht aber trotzdem nicht reißfest.
Wenn wir aber wieder mal die so hübsch gestrickten
Hosen total versaut oder gar zerissen hatten, was ja
doch schon mal trotz aller Warnungen und Vorsichts-
maßnahmen, bei so einer Rasselbande, wie wir es
halt waren, vorkam, und wenn wir dann heimkamen...
n u n..., dann machten wir unsere Oma damit wohl
einerseits sehr ärgerlich und wütend, andererseits
sorgten wir so aber auch dafür, dass sie wieder mal
was zu stricken hatte, was sie ja ganz eifrig und mit
s e h r großer Leidenschaft und Hingabe tat.
Doch mit mindestens eben solcher hingebungsvollen
Leidenschaft und Energie versohlte sie uns Früchtchen
zuvor erst immer mal noch mit ihrem verflixt biegsamen
Rohrstock s e h r ausgiebig, mit aller gebotenen Strenge
die splitterfasernackten, schmerzzuckenden Ärschchen!!
Und wenn Omas gefürchteter Rohrstock dann pfeifend
und feurig die wild tanzenden Hinterbacken der Missetäter
erbarmungslos küsste, dann entlockte das ihren Besitzern
stets solch jaulende Schmerzenslaute, dass sogar Großvaters
Schäferhund mit langezogenem Geheule in das Schmerz - und
Wehgeschrei mit einstimmte, so dass wir Lausbuben meinten, die
Engelchen im Himmel singen zu hören...
und jeder in der Nachbarschaft wuss-
te dann natürlich auch sofort wieder...:
"A c h j a !,
...bei Winkels kriegen diese verflixten Rotzbengel
wohl wieder mal gehörig das blanke Fell gegerbt!"
Doch war man darüber gewiss nie besorgt, sondern eher
befriedigt oder gar erfreut ...Denn oft genug versetzten
wir ja auch die Nachbarn mit unseren derben und toll-
dreisten Streichen in flammenden Zorn...:-)))
L G Helmut