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ole arne beene, ein mann wie schleswig holstein und seit 20 jahren meine persönliche jugendherberge.
auf den ersten blick hatte ich ihm damals noch venedig zugeordnet - melancholisch und dem untergang geweiht - ein mann für eine unstete gondelfahrt. so ähnlich kam es dann auch, jedoch viel trockener.

ole arne beene. wir sehen aus wie geschwister. tragen die gleiche haut, den gleichen mund, die gleiche frisur. seine wäsche hängt seit jeher an leinen, welche die küche durchqueren. meine güte, wie charmant ich das seit jeher finde. er hat einen gasherd, der nie auf anhieb anspringt und rührt die milch mit einem schneebesen schaumig.
an seinen korbsesseln zerreiße ich mir treu die strumpfhosen.
meistens sitzen wir allerdings in feinripp herum, küssen uns oft auf die wange und singen lieder aus den achtzigern mit.

wir versehen unsere namen häufig mit einem ach davor. ach ole, ach anja.
ach wir.
manchmal haben wir auch eintopf-sex. schlicht und gut bürgerlich. lieb, aber unnötig.
wir sind seit 20 jahren wechselseitig ineinander verliebt, auch ohne große malessen (nach den ersten 3 jahren zumindest. für mich war es anfangs nicht leicht, für ihn später).
wir frühstücken nachmittags und erzählen von männer- und frauengeschichten. ich fotografiere ihn im unterhemd mit hut und milchschaummund.
ach, ole.

manchmal holt mein mann mich von ihm ab und bringt die zeitung mit.
er fragt, ob alles wie immer ist und wir nicken. dann sagt er: ach, ihr - und wir trinken noch einen kaffee unter der wäscheleine.



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