... gefällt...
Gestern habe ich mich riesig geärgert.
Ich musste zusehen wie im Nachbargrundstück zwei wunderschöne alte Rosskastanienbäume einfach gefällt wurden.
Ich habe gleich das Umweltamt angerufen und erst wusste man dort von nichts.
Später wurde mir gesagt, dass die Bäume einen Pilzbefall hätten und somit eine Gefahr für die Straße darstellen.
Ich kenne die Bäume schon so lange ich lebe, konnte da nichts feststellen.
Im Gegenteil die standen in voller Blüte.
Ich habe jetzt mal einen Leserbrief an die Thüringer Tageszeitung OTZ verfasst, mal sehen ob die den drucken.
Mir platzt nämnlich fast die Hutschnur, wenn ich diesen Frevel an der Natur sehe.
Ich könnte heulen.
Auf der Collage habe ich mal Bilder zusammengetragen wie gesund die Bäume aussahen.
Ganz links oben, so sah es noch diesen Winter aus.
Und ganz unten rechts, so sieht es jetzt aus.
Und dass, mitten in der Vogelbrutzeit, da ist das Fällen von Bäumen doch verboten.
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Hier kommt mein Leserbrief: .
Heute musste ich zusehen, wie auf dem Nachbargrundstück in der Eisenberger Str. Nr. 42 in Gera Langenberg zwei wunderschöne, stattliche, große Rosskastanienbäume einfach gefällt wurden.
Die Bäume standen kurz vor der Blüte, einer davon blühte sogar rot.
Solange ich mich erinnern kann stehen die Bäume dort schon immer am Straßenrand und jedes Jahr erfreuten sie,
sicher nicht nur mich,
mit ihren schönen Blüten und Früchten.
Ich bin über diese Baumfällaktion sehr entsetzt, denn soweit wie ich es beurteilen kann, konnte ich keine Schäden an den Bäumen feststellen.
Für mich, und auch für andere Anwohner aus unserer Straße, schienen sie völlig gesund.
Vom Umweltamt Gera erfuhr ich telefonisch, dass die Bäume einen Pilzbefall hätten,
und somit eine Gefahr für die Straße und dem öffentlichen Verkehr darstellten.
Es war sogar noch die Sprache von einer Linde, welche unmittelbar neben den beiden Kastanienbäumen steht.
Diese soll auch krank sein und evtl. auch noch gefällt werden.
Jetzt frage ich mich ernsthaft, wenn man die Bäume wirklich wegen einem Pilzbefall fällen muss,
warum dann gerade jetzt in der Vogelbrutzeit?
Soviel wie ich weiß, ist das Fällen von Bäumen und Schneiden von Hecken
nach dem Bundesnaturschutzgesetz §39 zwischen dem 01.März und dem 30. September verboten.
Nur wenn von einer Bruchgefahr ausgegangen werden muss, kann man eine Sondergenehmigung erteilen.
Unsere Natur ist sowieso schon sehr stark gefährdet und gerade hier an der stark befahrenen B 7
gaben die Bäume Lärm-, Sicht- und Staubschutz.
Nicht nur die Ökologie, auch das Stadt- und Landschaftsbild werden von Bäumen sehr wesentlich beeinflusst.
Der Tierschutz kommt hinzu.
Daher unterliegen Bäume gerade in Gegenden mit hoher Besiedlungsdichte einem besonderen Schutz.
Der Lebensraum der Vögel wird immer mehr eingeschränkt und lt. NABU ist der Vogelbestand in den letzten Jahren stark zurückgegangen.
Hätten die zuständigen Behörden mit der Erteilung der Fällgenehmigung nicht noch bis Oktober warten können?
Ist Naturschutz gar nichts mehr wert?
Ich bin gespannt ob für die beiden gefällten Bäume wieder Neuanpflanzungen stattfinden,
bis diese jedoch wieder so stattlich und hoch gewachsen sind, vergehen mindestens 100 Jahre.
Übrigens: „In Deutschland wurde die Gewöhnliche Rosskastanie zum Baum des Jahres 2005 gewählt.
Ein wichtiger Grund für diese Entscheidung war die Gefährdung der Baumart durch die Rosskastienenminiermotte.
Durch eine erhöhte Aufmerksamkeit für dieses Problem erhoffte man sich schnellere Forschungserfolge für die Rettung der Bäume.
Und auch der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg
kürte die Gewöhnliche Rosskastanie zur Arzneipflanze des Jahres 2008.
Vielleicht hätte man die Bäume ja auch noch retten können, ist das überhaupt untersucht wurden?
Astrid Wiezorek
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Nachtrag 11.06.2015
Wolfgang Speer 04/06/2015 17:48
Danke für den Leserbrief - und ich wünsche Dir, dass es Mitstreiter dazu gibt. Oft ist es so dass sich die Leute nicht trauen, weil sie Angst haben alleine da zu stehen. Deine Courage ehrt Dich ! - Die Fällung in der Brutzeit muss mit der Naturschutzbehörde abgestimmt sein - sonst ist es nicht erlaubt. Auch die Gemeinden sind an bestehendes recht gebunden !LG Wolfgang
Elke Becker 04/06/2015 9:49
Das ist traurig und überall dasselbe. Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem tollen Engagement.LG Elke
Jü Bader 03/06/2015 7:27
Wünsche dir eine gutes Resonnanz! Toll, deine Doku und dein Engagement.lg jürgen
Corinna Lichtenberg 02/06/2015 23:15
Mir fiel sofort dieses Lied von Aleksandra ein:https://www.youtube.com/watch?v=fiI-NniztIc
Wir haben ja schon darüber gesprochen, ich hoffe auch sehr dass der Artikel in der Zeitung erscheint!
LG Corinna
bri-cecile 02/06/2015 22:03
Es geht mir auch immer an die Nieren, wenn so schöne Bäume abgesägt werden........und mit dem Fällverbot hast du recht, jetzt in der Brutzeit!!!Ich hoffe, dass dein Leserbrief abgedruckt wird und Reaktionen darauf kommen!!!!!!
LG brigitte
Gunter Linke 02/06/2015 20:34
Die OTZ, wird nicht groß reagieren, die Bäume sind weg, unwiederbringlich. heutzutage wird doch landauf landab gesägt was die Sägeblätter hergeben.Wir haben am 15. Mai den 300. Geburtstag von Carl Christoph von Lengefeld, dem grünen Visionär des 18. Jahrhunderts und eigentlichen Erfinder der Nachhaltigkeitsbewirtschaftung im Fortswesen begangen. Drei tage dauerte die Ehrung mit unterschiedlichsten Fachvorträgen, Ausstellungen und Denkmaleinweihung, natürlich auch im Beiseins unseres Bürgermeisters von Rudolstadt.
Und was soll ich sagen, genau 6 Tage später hat er und seine Fraktion sowie die CDU der Stadt gegen eine neue Baumschutzsatzung gestimmt, die 2007 abgeschafft worden war. Soviel zu deinen Mühen Astrid. Ich sags da lieber mit unseren Mundartdichter Otto Erdmann:
Von`n Bäm`
Saltdamals pflanzten se derhäme
bei uns zor Zierde, immer Bäme;
die nachen kam` die war’n so domm
on sabelten de Bäme om!
Die nachen kam`, die pflanzten Neie
on taten sich dadriber freie;
on die, die nach dan’ sin’ gekomm,
die sabelten se wödder om.
Die än’n, die freit d’r Bam an Wage,
die annern, die hol’n Axt on Sage.
On su geht das schon ömmerzu –
ze wan gehörscht enn nunne Du?
GG
Mary.D. 02/06/2015 18:37
Das Dilemma kenne ich zu gut...bevor überhaupt was passieren könnte,wird vorsorglich gesägt...ich finde es auch,mehr ,als zum Kotzen!!!!LG Mary
Astrid Wiezorek 02/06/2015 18:21
@ Phylis: Das Grundstück ist öffentlich und gehört der Stadt. Die Bäume standen am Rand neben dem Bürgersteig. Und die Anwohner aus besagter Hausnummer wussten auch von nichts.@ Ich halte euch auf dem Laufenden.
LG Astrid
just a moment 02/06/2015 17:23
Es ist überall das selbe, auch bei uns wurden Die Ufer des Wallgrabens "bereinigt"... Angeblich waren alle Bäume ( ca 20 ) stark geschädigt, aber wir waren sehr oft dort und die Bäume machten einen sehr gesunden Eindruck... Unser Bürgermeister wollte seinen Herzenswunsch verwirklicht sehen... Die alte Stadtmauer sollte jedermann jederzeit von überall her sehen können. Bitte halte uns über das weitere Geschehen auf dem Laufenden.GLG Petra
† Ingrid Sihler 02/06/2015 17:14
Ja, so etwas tut einem in der Seele weh, zumal mannicht weiß, ob die Gründe einfach nur vorgeschoben
sind ...
Dein Engagement, dein Leserbrief, meinen höchsten
Respekt, bin auch mal gespannt, ob da eine Reaktion
erfolgt ...
glg
Ingrid
Wolfens 02/06/2015 14:03
fragen über fragen die keiner beantworten will oder kann.glg wolfgang
Heide G. 02/06/2015 13:33
Astrid, das hast du prima gemacht. Ich kriege auch manchmal das Ko...., wenn man sich einfach so über alle Gesetze hinwegsetzt und einen Grund erfindet, warum dies oder dasangeblich gemacht werden muß.Heike T. 02/06/2015 12:57
Ich bin auch mal gespannt, ob, und wenn ja, welche, Reaktion da kommt...LG, Heike