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Premium (World), Berlin

Gerald Götting

Gräber bekannter Persönlichkeiten auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin

Dass er an der Universität Halle-Wittenberg ein Kommilitone meines späteren Patenonkels war – geschenkt. Er war einer der Sargnägel der DDR.
Als Vorsitzender der Ost-CDU vollführte er die Gleichschaltung dieser konservativen Partei zu einer "Blockpartei" an der Seite der SED.
Um den demokratischen Schein zu wahren, ließ man ihn von 1969 bis 1976 Präsident der Volkskammer – dem DDR-Parlament – spielen.

Seit 1951 arbeitete er für den sowjetischen Geheimdienst KGB und ab 1953 inoffiziell für die Stasi unter dem Decknamen "Göbel".
Dies erklärt, warum er als CDU-Parteichef die Stasi-Überwachung von Kirchenveranstaltungen, Christen und Oppositionellen begünstigte.

In den Tagen der friedlichen Revolution 1989 klebte er länger als die alte SED-Führung an seinem Sessel; er trat erst am 2. November zurück.
Die wiedervereinigte CDU arbeitete seine historische Leistung akribisch auf und schloss ihn 1991 aus der Partei aus.
Aus dieser Aufarbeitung resultierte auch eine Klage und Verurteilung (18 Monaten Bewährung) wegen Veruntreuung von Parteigeldern.

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Cámara SLT-A58
Objetivo Sony DT 35mm F1.8 SAM (SAL35F18)
Diafragma 4
Tiempo de exposición 1/160
Distancia focal 35.0 mm
ISO 1000