Regresar a la lista
Gestatten, Monostatos, Horrorneger

Gestatten, Monostatos, Horrorneger

4.470 11

Dr. Labude


Free Account, Berlin

Gestatten, Monostatos, Horrorneger

Ich bin kein großer Zauberflöten-Fan. Ich fühle mich immer ein bisschen wie bei einem Sender, der die größten Hits der 80er und 90er und das Beste von Heute spielt. Immerhin: wenn man die Generalprobe fotografiert, wird man nach der Arie der Königin der Nacht nicht durch Szenenapplaus und Bravo-Rufe gestört.

Was mir aber jetzt erst klar geworden ist, wie unverstellt rassistisch diese Oper ist. Monostatos' Seele ist so schwarz wie sein Gesicht. Er stellt der engelsgleichen Pamina lüstern und animalisch nach, wie man sich das halt so vorstellt. Zum Fürchten.

Wie soll man das heute bloß inszenieren. Einfach texttreu? So wie man 1791 oder 1936 eben gedacht hat? Und heute vielleicht wieder ein bisschen?

Mit
Brendon Sliger https://www.facebook.com/brendansligertenor
und
Julie Wyma Furlong
https://www.facebook.com/julie.wyma

Comentarios 11

  • Astrée 26/08/2018 6:23

    ich hab erst Monsantos Horror gelesen :))))
  • Claudio Micheli 12/06/2017 23:33

    Bella immagine, veramente!
    Ciao
  • Matthias Moritz 12/06/2017 19:58

    Ich erwarte, das Kunst die Spannung aushält, die sie durch die Epochen hindurch aufbaut. Kunst ist ein Zeugnis der Zeit, in der sie geschaffen wurde.
    Die Instrumentalisierung, dass ist der Missbrauch, dem es Einhalt zu gebieten gilt.
    • Matthias Moritz 13/06/2017 19:20

      Ja, das tut sie, aber immer im Kontext ihrer Zeit. Um so schwieriger ist es, wenn nach vermeintlicher Aufklärung identische Strömungen auftreten, die ehemalige Anschauungen für sich in Anspruch nehmen. Aber deshalb das Urwerk verändern? Anpassen? Modernisieren? Wieder gesellschaftsfähig machen? Das ist Irrtum.
    • see ...saw... seen 13/06/2017 19:38

      Da ist sicherlich was dran. Es mag mein Pessimismus sein, der befürchtet, dass der überwiegende Teil des Publikums aus zu hypothetisierenden Gründen diesen Transfer jedoch nicht leisten wird, sondern mindestens mittelbar zur Tradierung der in der Aufführung dargestellten Haltung beiträgt.
    • Dr. Labude 14/06/2017 9:41

      :-)))
    • Dr. Labude 14/06/2017 9:42

      Aber dass die gut schnackeln können, haben schon unsere Vorväter gewusst!
  • homwico 12/06/2017 14:12

    Prima die Stimmung beschrieben und auf dem Foto festgehalten.
    LG
    homwico
  • verocain 12/06/2017 12:27

    Gut fotografiert...das ist ja eine schwierige Aufgabenstellung, diese Theaterfotografie.

    Ich denke, man muss solche Werke immer Kontext ihrer Zeit sehen muss und auch nur kann. Eine Richtungskomponente und Deutungsvorgabe bekommen sie immer erst durch die Inszenierung und Interpretation der Aufführenden in der jeweiligen Zeit. Sehe ich exakt wie see...saw...seen.
    Schlagt mich, aber mM kann man das sehr gut an Wagners Werken sehen, insbesondere den Bayreuther Aufführungen, die heute alle auf der Höhe der Zeit aufgeführt werden.
    Wenn dann ein Teil des Publikums die Castorf-Inszenierung des rings ausbuht, sagt das natürlich viel über die Geisteshaltung aus.
  • see ...saw... seen 12/06/2017 8:17

    Ja, da läuft´s mir auch kalt den Rücken runter. In Zeiten, in denen sich nach langer Debatte in Pippi Langstrumpf zukünftig nicht mehr das Wort "Negerkönig" findet, halte ich es für mehr als geraten, auch solche Werke wie die Zauberflöte den gesellschaftlichen Realitäten anzupassen. Ich erwarte von Kunst, dass sie wach und beweglich ist.
    LG

Información

Sección
Carpeta Artists
Vistas 4.470
Publicada
idioma
Licencia

Exif

Cámara NIKON D800
Objetivo ---
Diafragma 2.5
Tiempo de exposición 1/160
Distancia focal 50.0 mm
ISO 320

Le ha gustado a