Giraffen im Caprivi
Anders als 2016 sahen wir in diesem Jahr am Okavango auch Giraffen. Allerdings auch hier nur, weil wir, wie vorher bereits geschrieben, durch Zufall ein Allradfahrzeug bei der Vermietung bekommen haben, und so im Mahango Park auch den sandigen Weg zum Wasserloch nehmen konnten. Direkt in Flussnähe halten sie sich anscheinend eher ungern auf.
Es war eine Gruppe von sechs Tieren, welche wir erst sehr spät erkannten. Die Vegetation in diesem Teil des Parks könnte man bereits als Wald beschreiben, und vor den winterlich grau gefärbten Bäumen sind die großen Tiere verhältnismäßig gut getarnt.
In den letzten 20 Jahren gab es ein ziemliches Wirrwarr über die Anzahl der Giraffenarten. Ging man bis Ende des letzten Jahrtausend von einer einzigen Art mit mehreren Unterarten aus, waren es im Jahr 2011 nach der großen Revision der Huftiere plötzlich acht(!) Giraffenarten, welche auf Grund zwei verschiedener Forschungen unterschieden wurden. Nach weiteren genetischen Untersuchungen kam man im Jahr 2016 wieder auf vier Arten mit insgesamt 5 Unterarten.
Durch die Zersplitterung der Arten änderte sich vor allem der Schutzstatus der höchsten Landsäugetiere der Erde dramatisch. Nahezu alle Arten bzw. Unterarten waren auf Grund der zu geringen Anzahl an Tieren plötzlich mehr oder weniger stark vom Aussterben bedroht.
Am wenigsten gefährdet ist momentan die hier gezeigte Angolagiraffe als Unterart der "Süd-Giraffe". Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über mehrere Nationalparks vom Hwange N.P. in Zimbabwe bis in den Etosha N.P.. Auch in den Trockenflussbetten im Nordwesten Namibias, welche als Heimat der berühmten "Wüstenelefanten" bekannt sind, kann man noch Giraffen beobachten. Im namensgebenden Angola selbst leben nach meiner Kenntnis keine Giraffen mehr.
Die zweite Unterart mit dem Namen "Kap-Giraffe" ist auf den Krüger N.P. und ein weiteres Schutzgebiet im Osten Südafrikas begrenzt.
Wie auch immer sich die Systematik der Giraffe in nächster Zeit ändern wird, sie bleibt bedroht. Der Bestand ist in den letzten 30 Jahren um 40% zurückgegangen, und Experten vermuten, dass die bedrohteste Art, die "Nord-Giraffe", in weiteren 30 Jahren ausgestorben sein wird.
Namibia 08/19
Astrid Buschmann 26/10/2019 13:22
Das ist ein total schönes Bild, das zart wirkende Licht mag ich sehr, es gibt der Umgebung feinstrukturierte Kontraste, die weich und irgendwie liebenswert wirken. Ich finde auch deine Info zu den Giraffen sehr interessant und gut. Die Problematik beschränkt sich nun eben leider nicht auf Giraffen...LG Astrid
wkbilder 02/10/2019 9:22
interessant was du da schreibst, hoffen wir das die prognose falsch ist, lg peter