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anne47


Premium (World), Köln

Goethes Tod

„Mehr Licht!“ Ob dies wirklich die letzten Worte des Dichterfürsten waren, darüber haben Gelehrte gestritten. Reizvoll auch die Idee einer modernen Satire, er habe eingedenk der Mühsal des Alters und der beginnenden Vergöttlichung seiner Person gesagt: „Mehr nicht!“ Wahr ist jedenfalls, dass der Schwerkranke am Morgen des 22. März 1832 ein letztes Mal den Frühling prickeln fühlte und seine Schwiegertochter Ottilie bat: „Komm mein Töchterchen, und gib mir ein Pfötchen!“ Goethe sah den Tod nicht als Feind, sondern als Diener der Schöpfung, als „Kunstgriff der Natur, viel Leben zu haben“ und Verliebtheit beschrieb er als „das angenehme Gefühl, als wenn man bei Sonnenaufgang stürbe.“

 so sah er aus
so sah er aus
anne47
der Dichter und Denker
der Dichter und Denker
anne47


https://www.deutschlandfunk.de/tod-an-einem-fruehlingstag.871.de.html?dram:article_id=125821

Das Gemälde "Goethes Tod in Weimar" ist von Fritz Fleischer (1861–1937/1938), einem deutschen Maler,
um 1898 gemalt worden
Fritz Fleischer und seine Frau Jenny waren jüdischer Herkunft und lebten in Weimar, wo sie zunehmend unter der nationalsozialistischen Judenverfolgung litten. Nach dem Tode ihres Mannes 1938 konfiszierten die Nazis immer mehr ihr Vermögen, ihr Haus und ihre Kunstsammlung, so dass die Opernsängerin Jenny Fleischer im April 1942 gemeinsam mit ihrer Nichte Selbstmord beging.

https://blog.klassik-stiftung.de/der-fall-jenny-fleischer/

Comentarios 9

  • noblog 04/04/2020 21:13

    ein Bild aus der Zeit des Malers Spitzweg
    sehr gut im Bild präsentiert
    LG Norbert
  • Fotobock 23/03/2020 19:04

    Eine feine Doku. lg Barbara
  • oilhillpitter 23/03/2020 8:30

    Den Tod, oder besser gesagt das Sterben, wird bei diesen "Heroen" doch immer verklärt wiedergegeben. Was seine Werke nicht schmälert.
    LG Peter
  • Rubie 22/03/2020 23:33

    Ein schöner beitrag.LGrubie
  • smokeonthewater 22/03/2020 22:58

    Goethe war ja Frankfurter, und in der Frankfurter Mundart bekommen seine letzten Worte eine weniger erhellende Bedeutung: "mer lischt" = "man liegt" (so auf dem Sterbebett und wartet auf das Ende).
    LG Dieter
    • smokeonthewater 22/03/2020 23:05

      Tragisch für Jenny Fleischer; ihr Schicksal war mir neu.
      Die Nazis konnten nur mit Goethes Faust was anfangen, wegen der zynischen Figur des Mephisto (siehe Klaus Mann). Schiller rutschte aus den Spielplänen. Ich stelle mir immer vor, wie beide auf den Faschismus reagiert hätten: Goethe als Staatsdiener hätte sich vielleicht arrangiert oder aus seinem Ansehen einen gewissen Schutz generiert, und Schiller wäre ins KZ gekommen.
    • anne47 22/03/2020 23:34

      bei Schiller ist es ziemlich klar, wie er reagiert hätte. Sein Drama "Die Räuber" richtet sich ja gegen die Tyrannei eines strengen Herrschers - in Tyrannos - unter der er selbst ja auch zu leiden hatte.
  • W.H. Baumann 22/03/2020 22:55

    „Aber wenn Du das nicht hast,
    Dieses Stirb und Werde,
    Bist Du nur ein trüber Gast
    Auf der dunklen Erde.“

    Die Quintessenz eines erfüllten Lebens voller - unvermeidlicher - Widersprüche.
    LG Werner
  • homwico 22/03/2020 22:24

    Schön gezeigt und dokumentiert.
    LG homwico