Halbportrait des Weibchens eines Kleinen Granatauges (Erythromma viridulum)

Halbportrait des Weibchens eines Kleinen Granatauges (Erythromma viridulum)

Im Garten in Düsseldorf-Garath habe ich die schöne Libelle heute das erste Mal entdeckt (19.7.2012).
Schon zwei Tage lang habe ich eine scheue**, mir klein erscheinende bläuliche Libelle auf Blättern kurz beobachtet. ich dachte, es sei eventuell die blaue Form eines Weibchens der Hufeisen-Azurjungfer, für das diese hier aber deutlich zu zart* ist. im Hinterkopf hatte ich noch, daß keine Hinterkopfflecken zu sehen waren, glaubte aber, sie in der kurzen Beobachtungszeit übersehen zu haben.
Heute bot sich dann der Glücksfall dieser Entdeckung.

Nochmal kurz - auch für mich - zum Rekapitulieren:
Weibchen des Kleinen Granatauges - k e i n e Hinterkopfflecken (eigentlich haben a l l e Azurjungfern welche, das Große G. auch nicht!), die ersten und letzten Segmente seitlich grün, u n unterbrochener Antehumeralstreifen (beim Großen unterbrochen - Angaben n u r für die Weibchen!), Prothorax ähnlich dem der Hufeisenazurjungfer (!), beim Großen mit Zacken nach hinten.

* Wenn man ganz viele Kleinlibellen ansieht in der Natur, kann man instinktiv die Länge der Libellen (ungenau!) einschätzen - sich aber auch schwer vertun, da alles auch von der Umgebung abhängt.
Ich bin mal gespannt, was ich beim Durchmustern meiner Fotos noch alles entdecke, von dem ich glaubte, sicher zu sein . . .
Die Azurjungfern - und überhaupt die "blauen" Kleinlibellen - sind alle schwer zu bestimmen. Heute habe ich das erste Mal verstanden, was in den Bestimmungsschlüsseln immer steht: man soll den "Gesamteindruck" einschätzen. Irgendwie merkt man manchmal (s.o.!), daß "etwas nicht stimmt" oder "paßt". Wie bei Leuten, die man schon mal gesehen zu haben glaubt - oder ganz sicher nicht kennt. es bleibt eben nicht so einfach.

** "Relativ scheu" steht auch als "weiches", nicht messbares "Bestimmungs"-Merkmal in den Büchern . . .