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Halle und seine fünf Türme

Halle und seine fünf Türme

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Elea Amy


Free Account, Halle Saale

Halle und seine fünf Türme

Fünf Türme auf der grünen Acht

„Achtzehn, zwanzig, zwei, drei... passe!“ Viel muß man nicht vom Kartenspiel verstehen, um zu wissen: Wo diese Litanei genuschelt oder triumphierend herausgeschrieen wird, geht es um Skat, um Grand und Null Ouvert und „Hosen runter“. Aber wer weiß schon, daß der Deutsche Skatverband 1899 in Halle gegründet wurde? Im preußischen Halle an der Saale und nicht im sächsischen Altenburg!
Halle war schon damals eine große Stadt, eine Hochburg der Arbeiterbewegung. Die Männer aus den 37 großen Maschinenfabriken kannten am Feierabend keinen schöneren Zeitvertreib. Sie waren arm, doch Skat, den konnten sie sich leisten.
Die Gründung des Skatverbandes fand in den Wintergartensälen statt. Das war ein Etablissement von zweifelhaften Ruf. Wenn nicht geskatet wurde, schwang man hier das Tanzbein. Auf einer Spiegelfläche. Höchst frivol! Das ging bis zu der Bombennacht zu Ostern 1945. Heute fährt die Straßenbahn dort entlang. Und auch die „Goldene Spitze“ ist nicht mehr. Sie lag am Hallmarkt, und es ist bekannt: Sie war das größte Skatlokal in Deutschland! Man darf schon sagen: das der Welt, denn Skat ist ja das deutsche Spiel- Ein deutsches? Keine Frage! Noch genauer: Skat ist das preußischste der Kartenspiele. Im mitteldeutschen Raum spielte man nur mit dem preußischen Bild und reizte selbstverständlich nach der Farbe. Die grüne Acht zeigte den hallischen Marktplatz und die berühmten fünf Türme.
Als das preußische Blatt nach 1945 nicht mehr so heißen sollte und durfte (Preußen war schließlich untergegangen) und wenig später der Name „Deutsches Blatt“ in der DDR auch nicht mehr genehm war, tauften die „Sieger der Geschichte“ das Arbeitergebetbuch um. „Hallisches Blatt“ hieß es nun offiziell, doch der Name fand soviel Verbreitung wie der Lipsi – Tanz im sozialistischen Staat auf deutschen Boden.
Vergangen, vergeben, vergessen. In Westdeutschland war sei eh und je das französische Blatt im Umlauf. Und nun das gesamtdeutsche Turnier im Jubiläumsjahr 1999. „Was nehmen wir für ein Turnierblatt, bitte?“ Es kam zu einem Kompromiß. „Wir nehmen das französischen Blatt, denn wir sind in der Überzahl. Aber es trägt die deutschen Farben schwarz – rot – gold. Die vierte Farbe ist natürliche grün. Grün ist und bleibt die Hoffnung!“

Comentarios 1

  • Koelsche 04/08/2013 18:32

    Meine Herrn, eine lange Geschichte und sehr interessant! Das Foto gefällt mir, Du hast es sehr gut hinbekommen! Da ich nicht in Halle geboren bin, mal die Frage: Gehört die Esse zu den 5 Türmen? Ich zweifele etwas!
    Eine gute neue Woche!

    LG
    Koelsche

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