Paul Bretz


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Joseph-Görres-Denkmal

Zum 150. Geburtstag von Joseph Görres, der am 25. Januar 1776 in Koblenz geboren wurde, wurde am Ufer des Rheins am 15. September 1926 der Grundstein eines ihm gewidmetem Denkmals mit Buch und Adler gelegt (50° 21′ N, 7° 36′ O). Dr. Karl Russell, Oberbürgermeister von Koblenz seit 1919, mauerte in diesen eine Urkunde mit Unterschriften der anwesenden Gäste und gängige Münzen von fünf Reichsmark bis einem Reichspfennig mit ein. Den Gesamtbetrag von 11,68 RM erhielt er später zurück.

Selbst zu diesem Zeitpunkt war noch nicht einmal die gesamte Finanzierung des Projektes gesichert. Nur etwa die Hälfte der geschätzten Baukosten in Höhe von 65 000 bis 70 000 RM waren durch Spenden und Beiträge der Provinzverwaltung und der Stadt selbst zusammen gekommen. Zumindest reichte dieser Betrag für Fundament, Bronzeguss, Honorar für Prof. Richard Langer und Gartenanlagen aus, sodass man nicht länger mit dem Denkmal auf sich warten lassen wollte. Dieses - ein 5,23 m hohe allegorische Jünglingsfigur mit einem Adler auf einem vier Meter hohen Sockel aus Rochlitzer Porphyr - wurde am 24. Juni 1928, also nach 9 Monaten Bauzeit, vom preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Professor Dr. Becker, eingeweiht und der Obhut der Stadt übergeben.

Vom Ortsausschuss der Görres-Gesellschaft war am 150. Jahrestag der Geburt von Görres folgender Aufruf in Koblenz ergangen:

Am 25. Januar 1926 sind hundertfünfzig Jahre verflossen, dass zu Coblenz [...] Joseph Görres geboren wurde. Kein Denkmal erinnert heute in deutschen Landen an ihn. Die Zeiten sind vorüber, wo das Charakterbild diese gewaltigen Geisteshelden in der Geschichte schwankte. Der Herausgeber des ´Rheinischen Merkurs`, der ersten politischen Tageszeitung großen Stils, gilt heute überall als ein Vorkämpfer nationaler, politischer und regionaler Freiheit. [...] Heute mehr denn je ist es Pflicht, die Vorkämpfer deutscher Einigkeit zu unterstützen. [...] ´Wenig vermag freilich der einzelne, aber vieler Zusammenwirken fördert das Werk`!

Ein neues Komitee wurde gegründet - Vorsitzender wurde Oberbürgermeister Dr. Karl Russell - das die Geldmittel für die Errichtung des Denkmals beschaffen sollte.

In dem beschwörend erhobenen rechten Arm und im Vorwärtsschreiten gegen den Rhein sahen die Schöpfer den Geist von Görres als (ihre) Waffe des Kampfes. Der Adler zu seinen Füßen mit der gleichen Blickrichtung wie Görres symbolisiert die auf den Seitenwänden stehenden Worte von Görres:

„Der Rhein ist Teutschlands hochschlagende Pulsader“

am linken Fuß, und

„Lernet Gerechtigkeit. Ihr seid gewarnt und nicht versuchet die Gottheit“

am rechten Fuß der Statue. Auf der Rückseite, dem Kurfürstlichen Schloss zugewandt, steht Josef Görres, sowie sein Geburts- und Sterbejahr.

Die Figur, die mit dem „Vater Rhein-Mutter Mosel“-Denkmal, den Haupteingängen des Schlosses und der Schlossstraße bis zur Herz-Jesu-Kirche eine Linie bildet, sollte vierzehn Jahre später als Metallspende für die Kriegsrüstung verwendet werden. Albert Urmes, Leiter des Reichspropagandaamtes Moselland und Landeskulturwart, schrieb im Mai 1942 in einem Brief, dass der „geschichtliche oder künstlerische Wert [...] nicht so hoch angeschlagen werden (kann), dass [...] eine Erhaltung des Denkmals gerechtfertigt erscheint.“ Bei der Bronzefigur rechneten die Nazis mit einem Gewicht von 2 515 Kilogramm, jedoch waren laut einem Erlass des Reichsministers für Wissenschaft und Erziehung Bernhard Rust vom 5. Mai 1942 alle Denkmäler von Kaiser Wilhelm I. und Josef Görres von der Ablieferung befreit.
(Quelle: Wikipedia)

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