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Holger Karl


Free Account, Köln

hilflose person

Ich habe den Mann schon öfter gesehen, auch mehrmals in ähnlicher Lage. Da niemand von ihm Notiz zu nehmen schien und er auf meine Anspreche nicht reagierte, verständigte ich einen Straßenbahnfahrer. Unmittelbar nachdem ich dann das Foto gemacht hatte, kamen zwei Sicherheitskräfte und kümmerten sich.

Comentarios 5

  • Ekkart Noster 19/06/2002 0:13

    Hm, für mich hat das Bild den gebührenden Abstand zu der Person, was ja auch die meisten lange vor mir erkannt haben. Es hat nicht das geringste voyeuristische in sich und nimmt dem photographierten nicht seine Würde, ziehr in nicht in den Dreck sondern beschreibt ein Leben am Rand
    Nicht schön, aber treffend
    Lg
    Ekkart
  • Phil Hellenicos 12/06/2002 21:03

    Da siehst Du es! Ich wollte nicht das Du etwas klarstellen mußt.Ich hatte Dir ja auch nicht`s unterstellt. Aber genau aus dieser Diskussion sehe ich wie schwer es ist einen gemeinsamen Nenner zu Finden was das Soziale anbelangt,
    trotzdem schönen Abend noch
    Steffen
  • Holger Karl 12/06/2002 20:45

    steffen,
    nochmal zur klarstellung: der mann, offensichtlich betrunken, bewegte sich hin und wieder, war aber zu dem zeitpunkt nicht ansprechbar. da er in relativ stabiler seitenlage sich befand, hätte ich nach benachrichtigung des fahrers auch dann zunächst nichts weiter unternommen, wenn ich keine kamera bei mir gehabt hätte.

    lene,
    danke für die anmerkung...vermutlich ist es ähnlich schwierig wie die "richtige" reaktion auf die originalsituation...

    andreas,
    danke für die ausführliche mitteilung deiner sorgfältigen überlegungen.zu deiner frage, was mich antreibt...es gibt auf verschiedenen ebenen verschiedene antworten. an jeder ist ein oder auch mehrere körnchen wahrheit.

    *gelegenheit: ich geistere oft zu später stunde mit der bahn durch köln
    *kick: besonderes motiv, besonderes bild, ja, selbstverständlich spielt das mit.
    *biografie: ich bin als behüteter mittelschichtler aufgewachsen und interpretiere diese fotos subjektiv als einen versuch (von vielen), meinen von hause aus beengten horizont zu erweitern.
    *dokumentation: dass viele dran vorübergehen, ist ein grund mehr, es ihnen quasi hinterherzutragen.
    *fc: wenn ich hier nach unterbelichteten bereichen schaue, stoße ich zwangsläufig eher auf "sozialreportage" als auf blumenmakros.

    insgesamt: in vielen bereichen (nur bei der pizza nicht) fühle ich mich mehr vom rand als von der mitte angezogen...

    gruß ho.
  • Phil Hellenicos 12/06/2002 20:27

    @Lene
    Du hast recht,es ist schwer angemessen zu reagieren zumal die Meinungen der Mitbürger da sicher ganz weit auseinander gehen. Fototechnisch ist`s ja ok.Stark auch der Hintergrund mit MD(ist einfach gut) Ich hät`s nicht ausgestellt!!!???? ist da so ne Zwickmühle.Ist ansprechen schon Hilfeleistung oder hat ein anderer geholfen,während Du fotografiert hast( was ich Dir nicht unterstellen willund deshalb würd ich so ein Foto nicht austellen
    Trotzdem schönen Abend wünscht
    Steffen
  • Lene Busch 12/06/2002 20:08

    solche Dokumente sind immer wieder erschütternd. Leider ist unsere Gesellschaft nicht in der Lage, dieses abzuwenden. Vielleicht sind die Betroffenen aber auch nicht gewillt sich helfen zu lassen. Ich weiss es nicht. Es ist schwer, auf solch ein Foto *richtig* zu reagieren.
    Gruß Lene