. . . im kreis von wachsen, blühen und vergehn . . .
Ich säe Samen für den Garten Eden
und hoffe meine Saat geht auf,
ich will im warmen Sommerregen
erliegen diesem Blütenrausch.
Ich streue Farben, Gelb, Lila, Blau und Kupfer,
in schwarze Erde, schwer und nass,
ganz oben Rot – wie einen kleinen Tupfer
aufs Herz dir auf die Ruhestatt.
Werdendes Leben trag ich ins Land der Toten,
ach könnten sie die Pracht noch einmal sehn,
und wie im Traum mit hohen Himmelsboten
lustvoll durch diesen Erdengarten gehn.
Endlose Jahre schon bestell ich Gottes Acker,
im Kreis von Wachsen, Blühen und Vergehn
und spür der Toten Seelen matt und matter,
wenn sie im Wind so durch die Sommerblumen wehn.
[© by Sabine Kuhn – März 2006]
„Die Samen der Vergangenheit sind die Früchte der Zukunft.“
[Buddhistische Weisheit]
… mal ein kleiner Gruß so zwischendurch von mir aus dem mittelschweren Chaos
hier und in der Hoffnung, dass bald wieder etwas „Luft“ für die „schönen Seiten
des Lebens“ – und dazu zähle ich „die fc“ – einkehren möge ;-))
Mit besten Grüssen,
Sabine ;-))
Diese ältere Digitalaufnahme zeigt einen sanftmütig blickenden, männlichen
Todesgenius in ca. 2 Meter Größe auf dem Ohlsdorfer Parkfriedhof/
Deutschland. Er ist aus Kalksandstein gefertigt und teilweise mit Moosen und Flechten
überzogen. Mit der linken Hand umfasst die Grabplastik einen Strauß gereifter
Mohnblumen (nach ihrer Verkapselung) und mit der rechten Hand sollen
vermutlich zwei einzelne Blütenstängel auf das Grab gelegt werden
(Effekte mittels EBB erzeugt).
Auf Deine Frage, lieber @Jens:
Der Lichteinfall im Bereich des Himmels ist wohl ein Fingerzeig mal von ganz oben
und frei von Aufhellungen ;-))
Hallo lieber @Mario, gut dass Du den Text erst morgen "angehst"!!
Da hatte nämlich mächtig der Fehlerteufel zugeschlagen, danke Jens für die
sachlich völlig richtigen Hinweise ;-))
Der Klatschmohn
Lat. Name: Papaver rhoeas; Volksnamen: wilder Mohn, Feuermohn, Blutblume,
Paterblume, Blatzblume, Boschtkraut
Klatschmohn ist eine einjährige, zwischen 30 Zentimeter und einem Meter hohe
Pflanze mit dünnem, behaarten Stängel, der mit wechselständigen, gefiederten Blättern
bewachsen ist. Neben der Kornblume sind auch seine Blüten im Sommer
charakteristische Farbtupfer an Feldern und Wegen. Die großen, in unseren Regionen
vorzugsweise roten, zarten Blütenblätter halten sich nur wenige Tage.
Wenn sie abfallen, kommt die Fruchtkapsel zum Vorschein, in der die wohlbekannten Mohnsamen reifen.
Klatschmohn blüht von Mai bis Juni. Man findet ihn an Feld- und Wegrändern,
Böschungen, auf Schuttplätzen und Ödland.
Früher wurde diese Pflanze medizinisch verwendet, da die Blüten beruhigend und
schmerzstillend wirken sollen. Daher fanden sie Anwendung bei Reizhusten,
Asthma, Husten, nervöser Überaktivität, Schlaflosigkeit, Heiserkeit oder
allgemeiner Reizbarkeit als Tee oder Sirup.
Unfassbar:
In der Vergangenheit wurden Mohnblüten sogar als Schlafmittel für Kinder verwendet(!!!).
Wichtiger Hinweis: Bis auf den Samen sind alle Teile der Pflanze schwach giftig.
Von gesundheitlichen Experimenten ist daher ganz dringend abzuraten!!!!!
… und seine ikonografische Bedeutung in der Sepulkralkultur
Mohn kann für Schlaf, sanften Tod, Nacht, Gefängnis, Gefangensein,
etwas Bedrückendes, aber auch für Fruchtbarkeit und reiche Ernte stehen.
Denn dieses Symbol drückt die Hoffnung aus, dass auch auf den tiefst möglichen Schlaf,
dem Todesschlaf, ein Wieder-Erwachen, ein Wachwerden im ewigen Leben
(z.B. im Christentum) folgen wird. Die zwei Blüten in der rechten Hand deute ich
als Symbol der Zweisamkeit resp. dem Wunsch danach, über den Tod hinaus..
Im englischsprachigen Raum verkörpert die Mohnblume als Symbol das Gedenken
an die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Dies lässt sich darauf zurück führen,
dass in den frisch aufgeschütteten Hügeln der Soldatengräber als erstes der
Klatschmohn zu blühen begann. In Großbritannien steckt man sich am
11. November – dem “Remembrance Day”, dem Jahrestag des
Waffenstillstandes des Ersten Weltkrieges – zum Gedenken an gefallene Soldaten
eine Mohnblume ins Knopfloch.
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Ars moriendi 11/02/2011 16:47
Wow, hier lernt man mal wieder dazu und das bei so einem Traum von einem Bild.Herrlich.
Traumtänzer(in) 11/02/2011 14:04
Kommt gut in diesem leicht verträumten Grünton... find ich sehr schön!LG
Treweg 09/02/2011 18:58
Klasse in Wort und Bild!!!Wunderschön und Informativ!!!
Gruß Jens
Peter Plorin 09/02/2011 11:49
Sehr schöne Freistellung Sabine, unten hätte ich die Figur evtl. ein wenig abgedunkelt um sie ein wenig in den Hg einzubinden und als Nebeneffekt den Blick noch mehr ins Gesicht zu lenken. So schwebt sie mir über dem Grün und dem Boden, der Unterschied zwischen dem feinen Licht in dem Sie steht und dem dunklen unteren Hg sind sehr groß.Die Figur selber weißt ein Klasse Schärfe auf und ist in einem ganz feinen Licht getaucht.
Schön finde ich an Ihr auch die Geste des Gebens. Dazu passt natürlich supergut das von oben kommende göttliche Licht was auch gegeben wird. Sehr gute doppelte Geste.
Schön und passend, Deine Worte dazu.
Und die danach kommenden Infos wieder mächtig viel, aber genau das möchte ich ja auch immer gerne lesen von Dir
Drück Dich
Lg Peter
weisse feder 09/02/2011 10:32
ein feines sanftes bild von dir... inklusive sanften tod, der klatschmohn sozusagen... mag diese farben. und die helligkeit überm kopf der skulptur... dein text dazu ist ebenso wunderbar....lg. white featherMaren Arndt 09/02/2011 9:10
Deine Worte faszinieren mich immer mehr...Ich freue mich, von Dir zu sehen und zu lesen.
Viele Grüße aus umzu
Maren
Schoengeist 09/02/2011 0:28
Ja, der Ohlsdorfer, den habe ich auch fotografiert. Das Gedicht ist ein "Gedicht", wenn Du weißt, wie ich das meine ;) Wieder einmal Worte, die so wohl nur von Dir kommen können, wirklich wunderschön.Zum Engel: Meiner Meinung nach ist er aus Marmor, wenn wir hier vom selben reden, und keine Galvanoplastik. Außerdem scheint er überlebensgroß zu sein, trotz Sockel mit einer beachtlichen Körpergröße beschenkt. Nein, kein Besserwissermodus, aber da ich erst vor kurzem noch vor ihm stand, jetzt ist er auch recht sauber, wage ich das mal zu behaupten.
Das Foto selbst ist klasse, der Engel in der Ganzkörperansicht, die Blätter, die sich von links unscharf ins Bild schieben und Tiefe vermitteln, die Skulptur wirkt fast wie nachträglich eingesetzt, so scharf und plastisch kommt sie rüber, der Rest warm und weich. Das Licht über ihm.... Gott oder PS, das ist hier die Frage ;)
Das Licht, das Du hattest, war wirklich sehr gut.
LG
Jens
F A R N S W O R T H 09/02/2011 0:14
der text ist mir zu so später stunde zu viel, werde ihn nachlesen. der natürliche kreis scheint sich hier zu schliessen.hier kommt für mich eine positive stimmung rüber und in dem licht hast du diese figur wunderbar festgehalten.