In den Bergen von New Mexico
Zu Millionen flattern orange-schwarze Monarchfalter von Norden kommend in die Sierra Nevada nordwestlich von Mexico City, um ihr Winterquartier zu beziehen. Dicht an dicht rücken die Insekten zusammen, um sich wechselseitig Schutz und Wärme zu spenden. Im Handumdrehen sind die Tannen von einer orangefarbenen Schmetterlings-Decke umhüllt.
Die Ankömmlinge sind Fernreisende. Wenn die Schmetterlinge den Bergwald in Mexiko erreichen, haben sie einen bis zu 4000 Kilometer weiten Flug hinter sich. Sie kommen aus Minnesota, Wisconsin, aus Neu-England, aus New Mexico oder sogar aus Kanada.
Das fasziniert nicht nur Touristen, sondern auch Biologen: Wie nur, so fragen sie sich, finden die Langstreckenflieger ihr Ziel - ein Bravourstück der Navigation, das umso erstaunlicher ist, als die Erinnerung den Tieren bei ihrer Reise nicht weiterhilft. Denn im Verlaufe eines Jahres werden mindestens drei Generationen der Falter geboren. Im Oktober treffen in Mexiko also stets die Urenkel derer ein, die im Vorjahr von dort aufgebrochen sind. Die Route in die mexikanische Sierra Nevada muss auf rätselhafte Weise im Erbgut der Falter kodiert sein.
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