In der Nacht.
Nun weiß ich, was mir ist - die Uhr blieb stehn.
Das alte Stimmchen, das mich oft gestört,
mit seinem Tiktak mich begleitet hat
In manche ruhelose Nacht hinein -
Nun schlief es ein.
Welch schauerliche Stille!
Auf meinem Lager lieg ich wachend noch
Und schau hinüber mit den heißen Augen
Und bitte »Rühr dich doch!«
Belebe mir die Nacht mit deinem Sang,
Mein Herz ist einsam und die Nacht ist lang.
Wie eiltest du mit hastig kurzem Schlag,
Da ich der Liebe noch am Herzen lag,
Und nun ich gern die Zeit beflügeln will,
Die thränenvolle Zeit, nun stehst du still.
Die Schatten fließen dräuend um mich her,
Und durch die Fluth dringt keine Stimme mehr,
Die mir, damit ich endlich doch entschliefe,
Ihr »ich bin bei dir« in die Ohren riefe.
Erwache doch, sing mich in Schlummer, Uhr!
Wie quält es mich, dein altes Lied zu hören;
Und bist ein fühllos todtes Ding doch nur!
Und eine Stimme, die ich einst geliebt,
Ein Theil von mir, unsterblich, wie man sagt,
Ist treulos wie dein Ticken mir verklungen;
Die Schatten haben sie, die Nacht, verschlungen,
Die große Nacht, der nie ein Morgen tagt.
Anna Ritter (1865 - 1921)
† Angelo della luce 05/12/2012 16:22
Eine außergewöhnlich eigenwillige und sehr schöne Skulptur! Toll von Dir in Szene gesetzt! Mit Deinen schönen Versen eine eindrucksvolle Arbeit von Dir!Gruß
Ralf
Martina4 Mayer 01/12/2012 20:15
super AufnahmePeter Plorin 30/11/2012 5:32
Wenn jetzt das Knöpfchen fliegen geht...........;-)fein vom Künstler die Versuchung, die Erotik mit ins Bild genommen, kommt auch sehr gut hier in der leicht seitl. Ansicht herüber. Guter Bildschnitt mit dem Schwung auslaufend in der Ecke. Schön auch die Worte dazu.
Lg Peter