Industrie-Ruine in Irland: Allihies Copper Mines
Auch diese Ruine zeugt von Irlands Vergangenheit. Diesmal ist es keine Burg oder Kirche, sondern das Fördergebäude eines Kupferbergwerks auf der Beara Halbinsel im Süden Irlands.
Bergbau hat im Südwesten Irlands eine lange Tradition die bis zu 3.700 Jahre in die Vergangenheit reicht. Funde dieser frühen Bergbauperiode wurden auch auf der Beara Halbinsel gefunden. Wahrscheinlich wurde so früh auch in der Allihies Gegend bereit Kupfer gefördert, da hier die Malachit-Verfärbungen bereits an der Oberfläche der offenen Felsflächen sichtbar sind.
Im frühen 19.Jahrhundert bemerkte ein Colonel R.Hall, ein Freund von "Copper" John Puxley, die Kupferverfärbungen auf der Landzunge von Dooneen. Dieser Fund brachte Puxley dazu hier eine Firma zu gründen und mit der Kupferförderung im Jahre 1812 zu beginnen.
Im Jahre 1823 wurde eine Dampfmaschine installiert aber bereits im Jahre 1838 wurde die Mine wegen ihrer Unprofitabilität geschlossen. Mit der Förderung wurde in den anderen, weiter oben auf den Hügeln liegenden Minen fortgefahren.
Ein Urenkel von Copper John verkaufte seine Anteile an der Minengesellschaft 1868. Die neue Berehaven Mining Company eröffnete die alte Ader bei Dooneen im Jahr 1870 wieder und erwies sich als genauso erfolglos.
Neben dem Weg zur Mine ist noch der Ort zu erkennen, an dem die Mineralien aus dem Erz gewonnen wurden, indem die Erze gebrochen, gewaschen und gesiebt wurden. Dies war die Arbeit von Frauen und Kindern.
Ungefährt 1.500 Menschen waren gleichzeitig in den Allihies Minen beschäftigt und kamen aus den verschiedenen Regionen um Allihies. Bergleute aus Cornwall wurden von Copper John bereits in den frühen Tagen der Mine nach Irland gebracht und ein kleines Dorf mit einer Schule und einer Kirche wurde unterhalb der Hauptmine in Cluin errichtet.
Nachdem das Kupfer aus dem Erz gewonnen wurde, wurde es mit Pferdefuhrwerken nach Ballydonegan zum Pier gebracht. Mit dem Schiff wurde es dann nach Dunboy gefahren und dort in großen fensterlosen Gebäuden gelagert. Von Dunboy wurde es dann mit Schoonern, die auf ihrer Rückfahrt Kohle zur Befeuerung der Dampfmaschinen mitnahmen, nach England transportiert. Alles in Allem gab es sechs aktive Minen in der Allihies Gegend und zusammen mit den Minen in Urhan wurde über 297.000 Tonne Kupfererz gefördert.
Wer sich in Irland auf die Suche nach Ruinen und mystischen Stätten machen möchte, die oft wenig touristisch erschlossen sind, dem empfehle ich die beiden folgenden Bücher:
The Shell Guide to Ireland (ISBN 0-7171-2310-3) und
National and Historic Monuments of Ireland (ISBN 0-7171-1956-4)
Mit diesen Büchern ist es möglich, auch die versteckten Geheimnisse Irlands zu finden ;-)
Hintergrundinfos zu den Burgen Irlands finden sich in dem hervorragenden Buch "Castles of Ireland" von Brian de Breffny (ISBN 0-500-27398-7)
Auch sehr empfehlenswert ist eine Website:
http://www.irelandseye.com
Kamera: Nikon F90x
Objektiv: Nikon AF Nikkor 28-105mm
Film: Agfa Crome CTx100
Frühjahr 2001
Weitere Bilder aus Irland in meinem Fotohome:
http://www2.fotocommunity.de/pc/pc.php4?pcat=727
Chris Waikiki 18/09/2002 12:24
Danke für die ausführliche Information @ Dirk!Und die Farbstimmung paßt zur Geschichte.
lg Chris
Dirk Frantzen 07/06/2002 11:13
@Alle: danke für Eure Anmerkungen. Es werden noch einige weitere Irland-Bilder in s/w folgen. Es macht mir nämlich riesigen Spaß die Farbdias in s/w umzuwandeln, da ich finde, daß es auf die alten irischen Gemäuer und auch auf die Landschaften hervorragend paßt.Es gibt übrigens einige Orte in Irland, die ich versuche, bei jedem Irlandaufenthalt immerwieder zu besuchen. Diese alte Bergwerksruine gehört definitiv dazu. Der Ort ist sehr schön einsam und abgelegen, man erreicht ihn nur über eine steile unbefestigte Straße.
bk-fotoart 06/06/2002 7:42
tolles bild, man kann die geschichte förmlich riechen.gefällt mir sehr gut.gruß berthold
Jan Steffen 05/06/2002 13:43
wow, richtig "irish"!!gefällt mir sehr gut, auch die wolkenstimmung:-)
bin ja mal gespannt, ob noch mehr irland bilder von dir folgen
viele grüße
jan