Internationale koloniale Ausstellung - 1931
Ich hatte es angekündigt: die abgebildete Urkunde gehörte zu einer Anleihe
für die Finanzierung einer weiteren Ausstellung, die im Pariser Stadtwald
von Vincennes stattgefunden hat. Jahre später konnte man davon noch manche Gebäude in afrikanischer Art sehen, die man nicht abgerissen hatte. Ob sie heute noch da stehen, weiß ich nicht: ich war schon lang nicht mehr unterwegs in diesem Stadtwald.
Diese Stücke hatten einen Wert von 60 Francs, und ursprünglich gab es rechts vom Bogen 20 Coupons à 3 Francs für den Eintritt zur Ausstellung.
Darüber hinaus waren verschiedene Coupons für Reisevorteile zwischen
dem Wohnort des Inhabers und Paris. Da meine Großeltern in Paris
ansäßig waren, wurden diese Coupons nicht benutzt.
Die Bedingungen stehen auf der Rückseite des Bogens, und der Text allein ist ein Zeitdokument: es gab Preisermäßigungen für zwei Fahrten hin und zurück mit der Bahn, gültig bei den damaligen Eisenbahngesellschaften (die S.N.C.F. wurde erst 1938 gegründet), also
Nord, Est, Paris-Lyon-Méditerranée, Paris-Orléans, État, Midi, und Alsace-Lorraine.
Für Besucher aus Übersee gab es ähnliche Vorteile, entweder bei
Reedereien, die es mittlerweile auch lange nicht mehr gibt, oder bei
Fluggesellschaften, die ebenso bis heute nicht überleben konnten.
Verlosungen gab es noch dazu, zwischen 1929 und 1931.
Eine Rückzahlung des Kapitals war nur vorgesehen, falls die Ausstellung
aus irgendeinem Grund nicht stattgefunden hätte.
Die ganze Sache war übrigens steuerfrei.
Wenn man weiß, was heute teilweise für Wertpapiere (?) ausgegeben wird,
kann man nur sagen, daß damals noch etwas angeboten wurde.
Aus dem Familienarchiv.
Klaus Kieslich 21/03/2008 14:13
Eine erstklassige PräsentationGruß Klaus