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Isländischer Kuhfladen

Isländischer Kuhfladen

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Volker Ullrich


Free Account, dem Norden

Isländischer Kuhfladen

Landmannalaugar

Blick vom Bláhnukur auf den Lavastrom und den Campingplatz. Die Lava muss ziemlich zähflüssig gewesen sein, um als solcher Fladen im Tal "stecken geblieben" zu sein. Die Höhe der Vorderkante am Campingplatz ist mit um die 10 m ziemlich beeindruckend. Sie lässt die Häuser davor wie Spielzeug erscheinen.
Solche zähflüssigen Laven sind viel silikatreicher als die dünnflüssigen Basaltlaven aus denen der größte Teil Islands aufgebaut ist.

Scan vom Dia, Minolta X-700, Fujichrome 100, Sommer 1994

Comentarios 8

  • Volker Ullrich 06/01/2005 13:28

    @ Axel: Der Lavastrom von Landmannalaugar ist ziemlich jung (wie alt genau müsste ich erst recherchieren), was man daran erkennen kann, daß er noch eine dunkle, unverwitterte Farbe und ziemlich wenig Bewuchs hat. Er hat sicherlich das Tal bis zu beiden Rändern ausgefüllt - oben und unten im Bild. Damit hat das Wasser, das nach rechts ins Haupttal fließt, sich einen neuen Weg suchen müssen. Der einfachste Weg war entlang der Ränder des Lavafladens, weil dort sicherlich eine Rinne war, die dann durch Erosion erweitert wurde. Das von sauren und schwefeligen Dämpfen schon stark zersetzte Gestein der Talflanken war viel leichter zu erodieren als der neue harte Lavafladen. Also haben die Bäche sich entlang der Kanten in die Tiefe und Breite gefressen. Deine Vermutung ist somit ganz richtig.
    Wenn man allerdings an der Vorderkante des Lavastroms, im großen Flusstal (rechts im Bild) steht, dann befindet man sich sicherlich ziemlich genau auf dem Niveau der Unterlage des Lavastroms.Die Bäche an den Talflanken können sich nicht tiefer als dieses Nieveau eingraben, da sie sonst nicht mehr abfließen würden. Also arbeiten sie "nur" noch an der Breite.

    VG V°
  • Axel Mössinger 05/01/2005 23:04

    Könnte es auch sein, dass das Umland dort früher ein höheres Niveau hatte und die Kante des Fladens erst durch die Erosion der Flüsse freigelegt wurde? Immerhin sind die Flanken ziemlich "geröllig". Mutmaß, mutmaß ...
  • Volker Ullrich 19/11/2004 10:49

    @ Denny: Nach Radfahren war mir irgendwie nicht, daher musste ich mein Auto freimachen, vor das der Schneepflug schon einen fiesen Berg geschoben hatte (Zellerfeld hat im Winter auch Nachteile...)
    VG, Volker
  • Volker Ullrich 19/11/2004 10:14

    @ Denny (Na, heute Morgen gut durch den Schnee gekommen? 30 cm über Nacht... *staun*), Myriam, Josef: Danke ! :-)
    Wenn man eine Dipl.-Arbeit über ein isländisches Thema macht, dann hat man noch mehr von der Landschaft, weil man ein paar zusätzliche Zusammenhänge in den Formen und Farben sieht. Macht Spaß davon was zu vermitteln, auch wenn es nicht leicht ist, Worte zu finden, die für den "gemeinen" fc-user verständlich sein sollen.
    @ Christa: Das Wandern im Kuhfladen ist aber nur auf den markierten Wegen wirklich erträglich. Sobald man mal etwas "querfladenein" will, wird es verdammt kraxelig. Und da das Zeug hier so glasig ist, gibt's auch jede Menge scharfe Kanten, auf die man sehr achten muss.
    VG, Volker
  • Christa Ho. 18/11/2004 22:00

    Ich finde diese Sicht auf Landmannalaugar einfach nur schön! Ist auch faszinierend, wie man in diesem Kuhfladen wandern kann.
    Gruß von
    Christa
  • My Riam 18/11/2004 20:01

    o ja, nun ist viel mehr klar! danke dir! sehr interessant!
    lgmy
  • Volker Ullrich 18/11/2004 13:56

    @ Myriam:
    Obsidian entsteht, wenn SiO2-reiche Schmelze schnell abgekühlt (= abgeschreckt) wird. Es entsteht ein amorphes, festes Material ohne innere Kristallgitterstruktur, d.h. Glas. Dieses Prinzip funktioniert bei jeder beliebigen Zusammensetzung der Schmelze. Die Dunkle Farbe des Obsidians kommt von Verunreinigungen, vor allem Fe und Mg.
    Bei langsamer Abkühlung würden Kristalle "wachsen" und ein Gestein aus ineinander verzahnten Mineralkörnern bilden.
    Je mehr SiO2 in einer Schmelze ist, desto höher liegt der Schmelzpunkt und desto zähflüssiger ist die Schmelze. Kühlt also ein solcher Lavastrom ab, erreicht er sehr früh die Temperatur, bei der alles fest wird, noch bevor viele Mineralkörner auskristallisieren konnten.
    Ein typischer (isländischer) Basalt enthält verhältnismäßig wenig SiO2, ist somit dünnflüssiger und erstarrt erst bei niedrigeren Temperaturen. Der Kristallisierungsprozess hat daher mehr Zeit einzusetzen. Deshalb besteht Basalt meist zum großen Teil aus einer Matrix recht feiner Mineralkörner, in der einzelne größere Kristalle eingebettet sind. Wenn basaltische Lava ins Wasser fließt oder unter Wasser austritt, dann bilden sich sofort Glaskrusten an der Oberfläche. Es entsteht die sogen. Pillowlava.
    Alles klar?
    VG, Volker
  • My Riam 18/11/2004 12:50

    hallo volker
    der titel ist sensationell! hatte auch schon die gleiche assoziation. klassisches und immer wieder schönes bild! die natur ist schlichtweg gewaltig! bedeutet denn desto mehr silikat, desto eher obsidianbildung? oder hat das nichts miteinander zu tun?
    lgmy