Iß niemals gelben Schnee nicht!
.
Dort hinten auf der Bank saß er lange und beobachtete sie.
Dann stand er auf, ging zur Schneefrau hin und sprach mit ihr. Besser gesagt, er versuchte es. Doch schon auf sein "Grüß Gott" kam keine Antwort, ja nicht einmal eine Reaktion. Aber er gab nicht auf, denn höflich war er ja. Er erzählte ihr was von Mügida, von Stromtrassen bzw. Nichtstromtrassen, von Nachfolge bwz. Nichtnachfolge, denn was gut ist, kann ja ewiglich währen, und von Migration und Integration. Nach jedem bedeutenden Absatz stieß er in akzentuiertes "Host mi!" aus, nicht mit Fragezeichen versehen, wie man vielleicht hätte meinen können, sondern mit einem durch Armheben verdeutlichten Ausrufezeichen. Doch die Frau reagierte nicht, zuckte nicht einmal mit der Wimper. Das brachte ihn in Rage.
So konnte man nicht mit ihm umgehen! Schließlich war er ein Ureinwohner des Landes und ein angesehenes Mitglied der Gemeinde. Beinahe hätte er es mal in den Bezirksauschuß geschafft, doch so ein Zugereister Grüner hatte ihm den Platz vor der Nase weggeschnappt. Seither fand er regelmäßig Trost im Alten Wirt und Gehör bei seinen Spezl.
Mehrmals umrundete er die Frau, von hinten sprach er leiser, fast drohend, von vorne lauter, sehr bestimmt und respekterheischend. Doch nichts tat sich. Nach einer kurzen Phase der Irritation kam er zum Thema.
"Koast koa Deutsch net?" fuhr er sie an. Keine Antwort kam.
"Mogst di net intekriern?" Die Frau ignorierte ihn weiter.
"Aba kassiern, des duast scho!" rief er ihr entgegen. Ihre Nichtanwort nahm er als Bejahung.
"Wart's no ab, di kriag i scho, du Luada!" waren seine letzten Worte an sie, denn er hatte nun einen Plan. Sie gehörte abgeschoben, aber das würde etwas dauern, und sie würde sich dem durch Schmelze entziehen. Das durfte nicht sein.
Er setzte sich wieder auf die Bank und wartete. Sein Gesicht versteckte er hinter dem Sprachrohr der einzig staatstragenden Partei seines Heimatlandes, dem Druckerzeugnis, das leider sterben mußte, weil seine wöchentliche Erscheinungsweise nicht den viel schnelleren Richtungswechseln des Staatschefs folgen konnte. Doch er, also nicht der Chef sondern der Kerl auf der Bank, verfolgte genau, was um ihn herum und vor allem um diese Frau herum geschah.
Er saß lange, viel zu lange, denn seine Blase drückte, außerdem mußte er im Alten Wirt nachfüllen und seine Spezl auf den neuesten Stand bringen, und es war trotz der strahlenden Sonne kalt, denn ein Wind pfiff durch den Park.
Dann kam sein Moment, denn niemand kam in den Park. Er stand auf, ging rüber zur Frau, schaute sich noch einmal um und schritt zur Tat.
Zack!
Bumm!
Die Schneefrau die fiel um.
Zufrieden und schnell lenkte er seine Schritte zum Alten Wirt, schaffte es aber nicht ganz, ohne sich an einem Baum mitten in den jungfräulich weißen Schnee zu erleichtern. Um das Wuidbieslverbot scherte er sich nicht. Das war für die Preißn gemacht worden, die eh nix vertrugen.
P. S.
Um die schockierenden Details dieser grauenhaften Tat nicht zu arg zu verdeutlichen, ließ ich einen Zeichweichner über Teile des Bildes laufen, doch die Bank ist klar genug erkennbar, so hoffe ich.
P. P. S.
Für Frau Heide habe ich eine klare Version, damit sie den Fall analysieren und den Täter zur Strecke bringen kann.
P. P. P. S
Der Titel wurde aufgrund einer Eingabe von Frau K. aus M. auf den landesüblichen Stand gebracht.
Vielen Dank für die aufmerksame Aufmerksamkeit!
ilsabeth 09/02/2015 19:13
Bei den Bayern würd ich nicht mal zweigeteilt freiwillig auf der Wiese liegen wollen, host mi, Fröschl?Klacky 04/02/2015 18:15
Sabine:Autan
hilft weder bei Mücken
noch gegen Rinderwahn,
drum tät ich mich nicht bücken,
die DNA aus dem Schnee zu extrahieren,
denn sonst könnte es passieren,
daß sie mich doch noch erwischt,
die Bayrität, darauf bin ich nicht erpicht.
Christine,
tja, und das alles in Deiner Heimat,
Jopman,
willste noch eine?
Bärchen,
aha, Du gehst brav auf's Töpfchen.
Alfred,
es wurde schon nichts mit dem Slalom am Schutthügel.
Köhlerin,
mittlerweile gibt es gute Thermohosen mit Heizspiralen.
Harry,
das war noch weit vor dem Gasthof.
Geni,
tja, die Welt ist hart und unbarmherzig, aber das hast Du gestern ja auch gesehen bei der Prinzessin und dem Lütten.
BC,
vor allem Letzteres.
Waldi,
lauf schnell!
Cody und Jusy,
nie und nimmer nicht!
Ich machte nur mal Pippi
in den Mississippi.
Lilly,
ausgedacht???
Wo denkst Du hin?
Ich bin nur Chronist.
s. sabine krause 04/02/2015 17:53
iss niemals gelben schnee nicht aufsonst nimmt das unheil seinen lauf
und dich befällt durchs urinöse
des täters schwarze seele – böse
wär das!! wer will schon wahn?
doch bei mügida hilft autan!!*
; )
: )) herrliche geschichte, die wir sicher demnächst bei x-y ungelöst wieder aufgerollt sehen werden. apropos x-y: grad fällt mir ein: iss niemals gelben schnee nicht, denn er könnte täter-dna enthalten!! x-y-gelöst! juhu!! na warte… ; )) lg, sabine.
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*http://de.wikipedia.org/wiki/Autan_(Marke)
Christine L 03/02/2015 7:40
do geht's ja wuid zu :-)...ciao
Christine
Jopi 03/02/2015 6:38
Und ich stehe auf Sport!!Ritter Sport
Klacky 02/02/2015 20:34
Bärchen ist gut erzogen.Anerkennung!
Baerle on Tour 02/02/2015 20:31
Nene, nix eigene Erfahrung, bin ja kein Ferkel und biesl wuid durch die Gegend.i.67 02/02/2015 11:50
Armes Baerle, ich hoffe, du sprichst nicht aus Erfahrung!: (
Baerle on Tour 02/02/2015 11:40
Wuidbiesl im Schnee ist sehr gefährlich, da kann was einfrieren. Dann gibbes einen Stau, oweh.LG
Alfred Schultz 02/02/2015 11:29
Schneefrau ? -Das war sicherlich die Frau Holle!
Jetzt wird es erst recht nix mit der
Winter-Olympiade in Bayern.
- Strafe muss sein!
Gruß - Alfred
Heide G. 02/02/2015 11:06
da er ja nich lücht, hätte er es gesagt, wenn irgendwas abgefroren wäre -Klacky 02/02/2015 9:35
jaHeide G. 02/02/2015 9:34
ehrlichste Haut und so - alles klar.Köhlerin 01/02/2015 21:10
Hm, was bei euch so alles passieren tut.Ich hoffe mal für den Herren, das sein Dungsbums nicht abgefrohren ist ...
Soll ja auch schon vorgekommen sein!
LG Köhlerin
Fotogenchen 01/02/2015 20:15
Ich bin schockiert ob so vieler Agression.Das muss ich jetzt erst mal verdauen.
Punkt.