Jesus macht nicht mehr mit

Jesus macht nicht mehr mit

An Heiligabend, wie ihr wißt,
hockt mit am Tisch der Antichrist.
Der grinst debil und fletscht die Zähne,
zu Weihnacht hat er seine glücklichste Strähne.
Die Mutter bringt Würstchen, Kartoffelsalat,
die Kinder maulen, das ist so fad.
Sie wollen Bigmäc und Pommes Fritz,
Die Oma meckert: Ist das ein Witz?
Dann schwärmt sie, der Opa ist schon so lange tot,
sie verstieß irgendwann mal gegen das fünfte Gebot.
Der würde jetzt ganz falsche Feste feiern
mit langen Ohren und ganz bunten Eiern.
Den Kindern brächte das sehr großen Spaß,
aber Spaß zu Weihnacht, wer will denn das?
Der Vater angelt ein Stäbchen vom Fisch,
allerdings steht sowas nicht auf dem Tisch.
Ein Glöckchen bimmelt, es klingt Ho Ho Ho!
Die maulenden Kinder sind plötzlich froh.
Sie knallen die Würstchen zurück auf den Teller,
denn ohne Würstchen sind sie viel schneller.
Sie stürmen voraus, die Schlacht beginnt,
offen ist nur, wer am Ende gewinnt.
Mit Händen und Füßen packen alle jetzt aus,
aus dem Müllberg schaut nur Omas Grauschopf noch raus.
Alles kreischt und zetert und jubelt und macht,
der Vater sucht nach einer stilleren Nacht.
Er fühlt sich elend und auch ziemlich krank,
ganz heimlich schleicht er zum Waffenschrank.
Zum Glück ist er Mitglied im Schützenverein,
und gleich kehrt endlich Ruhe hier ein.
Peng!

In diesem Sinne allen eine schöne Bescherung!