Kornblume (Centaurea cyanus)
Die Kornblume (Centaurea cyanus), auch Zyane, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Flockenblumen (Centaurea) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört, einer sehr vielfältigen Pflanzenfamilie, deren Vertreter alle korbförmige Blütenstände besitzen.
Durch ihre auffallend hellblauen (cyanen) Blüten hat die Kornblume ihren Artnamen erhalten. Hippokrates, der berühmte griechische Arzt, benutzte den Namen Centaurea für die Kornblume. Er leitet sich möglicherweise vom Centauren Chiron ab, der eine Wunde am Fuße des Helden Achilles geheilt haben soll. Ceres, die römische Göttin der Ernte, trug die Kornblume im Haar. Obwohl ihr keine direkte Heilkraft nachgewiesen werden kann, benutzt man sie oft gegen Entzündungen, Hautrötungen und Bindehautreizungen. Selten ist sie auch Bestandteil von Kosmetika. Sie ist nicht giftig.
Die Kornblume wird vor allem am Rande von Kornfeldern gefunden (daher ist auch ihr deutscher Name kaum verwunderlich), an Schuttplätzen und recht trockenen Standorten.
Die Kornblume gehört nicht zu den ursprünglich in Mitteleuropa einheimischen Pflanzen. Sie ist vermutlich mit Saatgut aus dem Mittelmeerraum unbewusst eingeführt worden (so genannte Speirochorie) und zählt damit zu den hemerochoren Pflanzen.Sie wächst von Juni bis September an trockenen Plätzen. Seitdem der Mensch Ackerbau betreibt, ist die Kornblume eine ständige Begleiterin von Getreidefeldern. Sie wächst mit Kamille und Klatschmohn meist am Rande solcher Felder. Lange Zeit war sie durch Überdüngung der Felder selten geworden. Sie ist ein Bioindikator, der anzeigt, wie stark die Felder in vergangenen Jahren gedüngt wurden. Heutzutage ist sie wieder häufiger anzutreffen.
Um 1800 erfuhr die Kornblume in Deutschland einen grundlegenden Bedeutungswandel. Von einem gefürchteten Ackerunkraut wandelte sie sich zum Symbol einer neuen Natürlichkeit und mit der Mythenbildung um die 1810 jung verstorbene Königin Luise zur „preußischen Blume“. Den entscheidenden Anstoß für den Kornblumenkult des 19. Jahrhunderts hatte Luises Sohn – der spätere Kaiser Wilhelm I. – gegeben, der in Erinnerung an seine Kindheit die „preußisch blaue“ Kornblume zu seiner Lieblingsblume erklärt hatte. Preußisch Blau bezog sich hier auf den Farbton der Uniformröcke. Als politisches Symbol fand die Kornblume in Deutschland (im Gegensatz zu Österreich) nur geringe Verwendung. Um 1910 kamen Kornblumentage auf, an denen junge Mädchen (Papier)-Kornblumen zugunsten bedürftiger Veteranen verkauften. Bekannt ist, dass eine im Jahr 1909 gegründete Wandergruppe „Fahrende Gesellen“ ein Kornblumen-Abzeichen führte. Diese Gruppe entstand aus Anhängern der Schönerer-Bewegung in Deutschland. Auch der im Jahre 1948 wiedergegründete Bund Die Fahrenden Gesellen führt seitdem eine Kornblume in seinem Abzeichen; dort wird sie als Symbol der Naturverbundenheit bezeichnet. Nach dem Ersten Weltkrieg war die Kornblume das Symbol des „Bund Königin Luise“, der Frauenorganisation des Stahlhelm-Verbandes, der die Pflanze jedoch als Lieblingsblume der preußischen Königin Luise bezeichnete. (Wikipedia)
Foto vom 01.08.2012 / IHA_4175
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