Kreuzweise Teil 11

Kreuzweise Teil 11

Schau mir in die Augen, Kleines.

Wir wissen, daß unsere Augen einen blinden Fleck haben. Wir wissen, daß nur ein kleines Feld der Netzhaut am schärfsten sehen kann. Doch das merkt man nur in speziellen Situationen.
Auch unser dreidimensionaler Sichtbereich ist relativ klein, ohne daß wir diese Einschränkung ständig bemerken. Die meiste Zeit über schielen wir mehr oder weniger, ohne daß wir das ständig bemerken. Wirklich parallel stehen die Augen nur beim Blick zum Horizont oder zu den Himmelsobjekten. Die Augen weiter auseinander zu drehen als beim Parallelblick, das gelingt nur den geübten 3D-Fans. Deshalb begrenzt der Parallelblick auch unseren 3D-Sichtbereich.
Die Quadrate im Bild haben eine Seitenlänge von Augenabstand. Ferne Augenpaare sehen wir kleiner. Deshalb werden auch die Quadrate (3D-Sichtfeld) in zunehmender Raumtiefe kleiner. Das ist so, als ob wir anderen Personen in unterschiedlichen Entfernungen mit Parallelblick in die Augen sehen.
Unser 3D-Sichtbereich wird auch von der Nase begrenzt. Ohne Kopfdrehung haben wir einen 3D-Sichtkegel von etwa 72°, der durch das helle Dreieck oben zwischen den Sternen repräsentiert wird. Das dunkle Dreieck darüber symbolisiert den toten Winkel, der durch die Nase entsteht. Der rechteckige Streifen zwischen diesen Dreiecken zeigt den 3D-Sichtbereich unserer Augen beim Parallelblick. Dieser Streifen tastet unsere Umwelt dreidimensional ab, und ist vergleichbar mit dem Lichtstrahl eines Leuchtturms.
Ganz unten im Bild ist dieser effektive 3D-Sichtbalken im Querschnitt zu sehen. Er hat ungefähr eine dreieckige Form. Ich habe ihn einmal geglättet dargestellt, und einmal mit dem unregelmäßigen Umriss, der durch Nase, Augenbrauen und Wangen entsteht.
Wen all diese Fakten nicht interessieren, der kann das Bildpaar aus verschiedenen Entfernungen und –Winkeln betrachten; und spielerisch den Blick vom Vordergrund in die Tiefe (und zurück) wandern lassen.

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