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leider keine Idylle, sondern eine Horror-Zeltnacht und eine längere Story....

leider keine Idylle, sondern eine Horror-Zeltnacht und eine längere Story....

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Christian Camenzind


Free Account, Therwil

leider keine Idylle, sondern eine Horror-Zeltnacht und eine längere Story....

erlebten wir bei unserem nächsten Zeltlager hier bei der Ruine Kjös:

da halfen auch 5 ganz gute Zelte (Hilleberg) nichts mehr....

Als wir hier ankamen, begann es neben dem böigen Wind, der hier schon herrschte, auch noch ziemlich stark zu regnen.

Schon das Zelte aufstellen wurde schwierig und es hat die Zelte schon flachtgedrückt.
In welche Richtung sollen wir die Zelte aufstellen, haben wir uns gefragt...
Leider nicht zu beantworten, da der Wind aus allen Richtungen kam.

Beim Aufstellen meines Zeltes brach schon 1 Stängeli, da zum Glück ein Ersatz dabei war, konnte ich dies ersetzen.

Gekocht wurde nebenbei auch noch im leichten Schutz der Ruine, das Essen wurde mir sogar ins Zelt serviert. Danke den Köchen!

Der Wind wurde immer heftiger und wir wollten früh ins Bett, da wir um 5 Uhr wieder los wollten, um bei der ersten Ebbe den 1km breiten Gletscherfluss zu überqueren.

Der Wind blies aber so heftig, dass an Schlaf nicht zu denken war, so gut es ging, versuchte ich bei jeder Böe das Zelt gegen den Wind zu stützen.
Ich frage mich immer wieder, ob das Zelt das wohl aushält, oder ob es bald wegfliegt?

Etwa um Mitternacht baten mich plötzlich 2 Frauen um Asyl in meinem Zelt, deren Zelt hatte dem Wind leider nicht standgehalten und hat sich flachgelegt.
So versuchen wir zu dritt das Zelt etwas zu stützen.

Auch beim Chef-Zelt wird von einer Frau "Asyl" beantragt, auch deren 1er Zelt hat sich flachgelegt...

Da der Wind immer stärker wird und an Schlaf nicht zu denken ist, müssen wir ca. nachts um 2 Uhr unsere Pläne ändern, der Start am anderen Morgen wird auf ca. 8 Uhr verschoben.

Bald darauf knickt die mittlere Stange bei meinem Zelt ein.
Ich befürchte, die Stange ist gebrochen...
Ich gehe mal nach draussen, und stelle fest, dass die Stange zum Glück nicht gebrochen ist, sondern "nur" einen Hering (und zwar einen speziell guten/starken) hat es doch tatsächlich aus der Erde gerissen.
Also wird er neu verankert, auch alle anderen Heringe werden überprüft und die Seile nachgespannt.

Auch beim Chefzelt verankere ich die Heringe neu so gut es geht und die Spannseile werden nachgezogen, sieht doch auch das Zelt schon ziemlich zusammengedrückt aus, aber es hält auch dank der Stützung von innen noch.

Beim Dritten Zelt ist eine Stange gebrochen aber es steht noch. Leider kann ich das nicht flicken.

Der Regen fühlt sich im Gesicht wie Eiskristalle an, so stark ist der Wind.
Ich schätze, so um die 100km/h, im nachhin wird bestätigt, dass es wohl Böen mit Windstärke 8-9 waren (ca. 80-90km/h).

Zurück geht es ins Zelt.
Etwa um morgens um 4 oder 5 Uhr (weiss ich nicht mehr so genau) lässt der Wind endlich etwas nach und wir können auch noch etwas schlafen...

Wir sind froh, als es endlich morgen wir und wir diese Zeltnacht einigermassen überstanden haben, es gab "nur" materiallien Schaden.


...die Story geht weiter, leider mit einem medizinischen Notfall...


P.S.
leider habe ich vor lauter Aufregung vergessen, vom Zeltplatz mit den defekten Zelten ein Bild zu machen. Im Nachhinein bereue ich es, hätte es Euch gerne hier gezeigt.


die Geschichte davor:

Fototrekking-Tour Hornstrandir
Fototrekking-Tour Hornstrandir
Christian Camenzind







http://www.kalenderbild.ch

Comentarios 4

  • Markus A. Bissig 28/07/2010 18:41

    Hallo Christian

    Ja eine in der Tat unvergessliche Nacht.
    Und die Bestätigung was die mentale Kraft ermöglicht!

    @ Roland:
    Hotel?

    Liebe Grüsse aus GR-ischa:
    Markus
  • Roland Zumbühl 28/07/2010 16:55

    Da hätte ich das nächstgelegene Hotel aufgesucht ,-)
    Was Ihr nicht alles unternommen und erlebt habt, um gute Fotos zu erwandern. Da genügt mir die genügsame Schweiz. Obschon es auch hier arg stürmen kann ...
  • Stefan Grünig 28/07/2010 16:50

    Lieber Christian

    Mit grossem Interesse verfolge ich in den letzten Tagen Deine Island-Serie. Mannohmann, da habt Ihr ja eine rechte Odysee erlebt. Einmal mehr erkennt man, wie klein wir Menschen doch gegen die Urgewalten der Natur sind. Da habt Ihr auf jeden Fall ganz schön etwas auf Euch genommen und ich bewundere Euch dafür. Es war aber sicherlich auch ein Erlebnis, welches Du nicht mehr so schnell vergessen wirst.

    Deine Aufnahmen zeigen die Natur so wie Du sie vorgefunden hast, von einer wohltuenden Natürlichkeit! Hier gefällt mir der elegant geschwungene Lauf des Baches und natürlich ist der violette Storchenschnabel wieder einmal ein echter Hingucker. Nicht auf jedem Foto muss der Himmel abgebildet sein. Schön gemacht...!

    Alles Gute

    Stef
  • Annette Snuf 27/07/2010 20:24

    tja, war hätte das gedacht beim Anblick der schön beblumte Wiese. Sicher ein prägendes Erlebnis. Es war wohl Anderes zu erledigen als zerschlagene Zelte fotografieren während und nach dem Sauhuddelwetter. Klar wäre es eine zeigbare Erinnerung, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass eingreifende Ereignisse besser von meinem Gedächtmis behalten werde, wenn ich sie nicht fotografiert habe. Und so wie Du es hier beschreibst, kann ich mir die Situation sehr gut vorstellen.