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Maeva voller Stolz

Maeva voller Stolz

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Horst Waschinski


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Maeva voller Stolz

In der kleinen Marktgemeinde Eldren hatte die junge Falknerin Maeva ihren großen Tag. Während die Mittagssonne hoch über dem alljährlichen Frühlingsmarkt stand, zog sie die Blicke der Menschenmenge auf sich. Auf ihrer behandschuhten linken Hand thronte ihr großer, stattlicher Uhu Arin.

Maeva, die Tochter des örtlichen Schmieds, hatte sich schon immer von den typischen Rollen in ihrem mittelalterlichen Dorf abgegrenzt. Während andere Mädchen ihres Alters in der Weberei oder in der Küche arbeiteten, betrachtete Maeva die weiten Felder und dunklen Wälder rund um Eldren als ihr zweites Zuhause. Ihre Faszination für majestätische Vögel begann, als sie noch ein kleines Mädchen war, und entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft für die Falknerei.

Heute schlenderten die Menschen auf dem belebten Markt von Stand zu Stand, bestaunten die handgefertigten Waren und genossen die festliche Stimmung. Kinder jagten sich lachend zwischen den Ständen, während Musikanten mit Flöten und Trommeln für geheimnisvolle, fast mystische Unterhaltung sorgten. Doch eine ganz besondere Menschenmenge hatte sich um Maeva und ihr Uhu versammelt, angelockt durch das Versprechen einer Vorführung.

„Seht, wie Arin fliegt“, rief Maeva und winkte. Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob sich der Uhu in die Lüfte, seine Schwingen spannten sich elegant gegen den blauen Himmel. Die Zuschauer staunten, einige klatschten begeistert Beifall, als Arin hoch über ihren Köpfen kreiste und dann zielsicher auf Maevas behandschuhter Hand landete.

„Wie macht ihr das, Maeva?“, fragte ein kleines Mädchen mit weit aufgerissenen Augen, das sich einen Weg durch die Menge gebahnt hatte.

„Mit viel Geduld und Vertrauen“, antwortete Maeva lächelnd und reichte Arin ein Stück Fleisch, das der Vogel geschickt mit seinem scharfen Schnabel ergriff. „Jeder Vogel ist ein Freund, dem man mit Respekt begegnen muss. Nur dann wird er dir vertrauen.“

Ihre Worte gingen wie ein Flüstern durch die Menge und die Bewunderung für ihre Fähigkeiten wuchs. Selbst die älteren Dorfbewohner, die die Falknerei oft für einen unpassenden Beruf für eine junge Frau hielten, konnten sich ein anerkennendes Nicken nicht verkneifen.

Als die Vorführung zu Ende war, trat der Baron von Eldren vor, ein kräftiger Mann mittleren Alters mit dichtem Bart. „Maeva, ich habe gehört, dass deine Fähigkeiten außergewöhnlich sind, aber das heute zu sehen, hat selbst meine Erwartungen übertroffen. Wie wäre es, wenn du die offizielle Falknerin meines Hofes wirst?“

Ein Raunen ging durch die Menge. Das Angebot war nicht nur eine große Ehre, sondern auch eine Bestätigung für Maevas hart erarbeitetes Können und ihre tiefe Leidenschaft für ihre Vögel.

Maeva spürte, wie ihr Herz in der Brust klopfte. Sie blickte zu Arin auf, dessen dunkle Augen sie wie immer ruhig ansahen. Dann blickte sie in die Gesichter der Dorfbewohner, die sie ihr Leben lang gekannt hatte und die nun voller Hoffnung und Stolz auf sie blickten.

„Es wäre mir eine Ehre, eure Falknerin zu sein“, sagte sie schließlich mit fester, klarer Stimme.

Der Applaus war laut und herzlich. Maeva wusste, dass dies der Beginn eines neuen Kapitels in ihrem Leben war, aber auch eine Gelegenheit, ihre Liebe zur Natur und zu den Vögeln, die sie so sehr verehrte, weiter zu pflegen und mit anderen zu teilen. Unter dem Eindruck des Tages fühlte sie sich bereit für dieses neue Abenteuer.

Comentarios 1

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  • Künin 08/07/2024 16:46

    Gut gelungen. Hat durch die Unschärfe einen analogen Charakter.