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Mangrovenliest (Halcyon senegaloides) South Luangwa NP, 11.09.2019

Mangrovenliest (Halcyon senegaloides) South Luangwa NP, 11.09.2019

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Gerd Baumann Photo


Premium (Pro), Dormagen

Mangrovenliest (Halcyon senegaloides) South Luangwa NP, 11.09.2019

Der Mangrovenliest (Halcyon senegaloides) zählt innerhalb der Familie der Eisvögel (Alcedinidae) zur Gattung der Echten Lieste (Halcyon). Im Englischen wird die Art Mangrove Kingfisher genannt.
Die umfangreichste Gattung der Eisvögel ist die der meist mittelgroßen, geradschnäbligen Echten Lieste (Halcyon), nicht weniger als 150 Formen lassen sich in dem riesigen Gebiet zwischen Westafrika und dem Marquesas-Inseln im mittleren Stillen Ozean unterscheiden.
Beschreibung
Aussehen und Maße
Der Mangrovenliest erreicht eine Körperlänge von etwa 22 bis 24 Zentimeter. Das Gewicht beträgt etwa 85 Gramm. Der Schnabel des Mangrovenliest ist vollständig rot gefärbt und erscheint größer als der Schnabel des Senegalliest (Halcyon senegalensis). Die Flügelunterseiten sind von einer weißen Färbung und weisen zusätzlich einen kleinen schwarzen Fleck im Bereich der Achselfedern auf. Im Gesicht des Mangrovenliest zeigt sich kein Augenstreif oder Augenzügel, der bei dem Senegalliest (Halcyon senegalensis) deutlich ausgeprägt erscheint. Der Kopf weist eine graue Färbung, während der Hals weißlich getönt ist. Ferner sind der Rücken und die Brust des Mangrovenliest grau gezeichnet. Zwischen den Geschlechtern besteht kaum ein nennenswerter Dimorphismus, in der Gefiederfärbung gleichen sie sich. Die Extremitäten sind fleischfarben bis rötlich geschönt und enden in vier Zehen, von denen eine Zehe nach hinten zeigt und drei Zehen nach vorne zeigen. Die Iris der Augen weist eine braune Färbung auf.
Lebensweise
Der Mangrovenliest lebt einzelgängerisch, in Paaren oder im Trio. Er entwickelt ein sehr aggressives Verhalten und versäumt nicht, von seinem Territorium aus, die Würger (Lanius), die Turteltauben (Streptopelia) oder die Racken (Coracias), die sich dort aufhalten, vehement zu vertreiben. Sein Territorium, das etwa drei Hektar betragen kann, umfaßt etwa hundert große Bäume und der Mangrovenliest singt gewöhnlich im Wipfel der Bäume. Sein Gesang beginnt kurz vor Sonnenaufgang und wird dann und wann bis zum Beginn des Nachmittags fortgesetzt. Die Jagdtechnik ist jener der anderen in Afrika lebenden Echten Lieste (Halcyon) ziemlich ähnlich. Der Mangrovenliest jagt von einer hohen Sitzwarte, die sich etwa drei Meter über dem Boden befindet. Er ernährt sich vorwiegend am Boden und bevor er mit seinem Schnabel zusticht, ändert er mehrere Male seine Position oder schüttelt mit dem Kopf. Der Mangrovenliest ist ein ausgezeichneter Jäger, etwa 80 Prozent seiner Angriffe auf Beutetiere sind erfolgreich und er kann bis zu 10 Beutetiere in einer Minute fangen. Die Beute wird auf der Sitzwarte verzehrt, wobei die kleinen Tiere direkt verspeist werden. Die größeren Beutetiere werden meistens auf der Sitzwarte vorsichtig gegen einen Zweig oder Ast geschlagen und dann verzehrt. Der Mangrovenliest erhascht auch manchmal im Flug Termiten (Isoptera).
Unterarten
Halcyon senegaloides senegaloides - (Smith, 1834) - Afrika: Continental Africa. Ostafrika: Mosambik. Südliches Afrika. Südafrika.
Halcyon senegaloides ranivorus - Meinertzhagen, 1924 - Afrika: Continental Africa. Ostafrika: Somalia, Tansania, Zanzibar, Pemba Island, Mafia Island.
Verbreitung
Der Mangrovenliest kommt nur in Afrika vor. Zu den Verbreitungsgebieten des Mangrovenliest und der Unterarten zählen unter anderem Afrika: Continental Africa. Ostafrika: Somalia, Kenia, Tansania, Zanzibar, Pemba Island, Mafia Island, Sambia [selten/gelegentlich], Mosambik. Südliches Afrika. Südafrika: Eastern Cape, Kwazulu-Natal, Transvaal (ehemalige Provinz) [selten/gelegentlich] und Mpumalanga [selten/gelegentlich].
Laut der Roten Liste der IUCN halten sich der Mangrovenliest und die Unterarten in folgenden Habitaten auf: Subtropische und tropische regenarme Wälder, subtropische und tropische Wälder feuchter Niederungen, subtropische und tropische Wälder mit Mangroven-Vegetation höher gelegener Regionen, regenarme Savannen, subtropisches und tropisches regenarmes Buschland, Feuchtgebiete (Inland) wie Flüsse, Flussmündungen, Flachseezonen, Bäche, schmale Buchten mit Wasserfälle, landwirtschaftliche Grundstücke, ländliche Regionen, urbanisierte Flächen sowie Teiche unter 8 Hektar.
Ernährung
Der Mangrovenliest ernährt sich hauptsächlich von Langfühlerschrecken (Ensifera) und Kurzfühlerschrecken (Caelifera). Aber er verzehrt auch Käfer (Coleoptera), Schmetterlinge (Lepidoptera), Gottesanbeterinnen (Mantidae), Termiten (Isoptera), kleine Eidechsen (Lacertidae) und Schlangen (Serpentes). Gelegentlich verspeist der Mangrovenliest auch Nagetiere (Rodentia). Größere Eidechsen (Lacertidae) dreht der Mangrovenliest nach dem Totschlagen im Schnabel herum bis ihr Kopf zum Rachen zeigt. Er fängt abends auch fliegende Schmetterlinge (Lepidoptera) und gräbt sogar oberflächlich im Erdreich wühlende Reptilien (Reptilia) aus.
Fortpflanzung
Im Laufe der Balz bringt das Männchen dem Weibchen zahlreiche Beutetiere, die es dem Weibchen in kleinen Bissen reicht. Die Partner balzen im Gipfel eines Baumes. Das Männchen und das Weibchen richten ihren Schwanz nach oben, singen und spreizen dabei ihre Flügel. Die Bewegungen werden nicht mit dem Gesang synchronisiert. Die beiden Partner beginnen gemeinsam die Balz und beenden diese im Wechsel. Das Nest wird meistens in einer Baumhöhle errichtet. Das Nest wird mit Halmen und anderen pflanzlichen Materialien oder ähnlichen Stoffen ausgepolstert. Manchmal werden die Territorien auch durch ein Weibchen und zwei Männchen besetzt, die sich aber anschließend an dem Aufwuchs der Jungvögel beteiligen. In der Tat führt der Mangrovenliest eine gemeinsame Reproduktionsmethode als alle anderen Echten Lieste (Halcyon) und Bienenfresser (Merops). Die zwei Partner lösen sich beim Wärmen der Eier ab, allerdings wärmt das Weibchen die Eier in der Nacht allein. Im Laufe der Brutzeit kommt es zu zwei Bruten.
Gefährdung und Schutz
Der Mangrovenliest gehört heute noch nicht zu den bedrohten Vogelarten. Das globale Verbreitungsgebiet der Populationen erstreckt sich annähernd von über 210.000 Quadratkilometern. Der Mangrovenliest ist in weiten Teilen dieses großen Areals meist häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt der Mangrovenliest selten oder nur spärlich vor (del Hoyo et al., 2001). In der Roten Liste der IUCN wird der Mangrovenliest als least concern (nicht gefährdet) geführt.
Quelle: Tierdoku.de

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